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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein.
    Glenda hatte sich zurückgelehnt. Die Heizung begann zu arbeiten. Warme Luft strömte aus den Düsen. Angenehm fuhr sie über Glenda Perkins' Haut, und die junge Frau schloss die Augen. Ruhig konnte sie nicht sein, denn immer wieder erschienen vor ihrem geistigen Auge die schrecklichen Bilder. Sie sah sich selbst am Boden liegen und den Mann neben sich stehen. Ein schreckliches Bild, so demütigend und grausam, einfach furchtbar. Es war sicherlich nicht einfach, diese schrecklichen Minuten aus der Erinnerung zu streichen.
    Sie stoppten an einer Ampel. Hunter hatte Glenda das Gesicht zugewandt. Er lächelte. Auch Glenda schaute den Mann an. Er gefiel ihr. Wirklich. Rick machte einen äußerst sympathischen Eindruck, er war ein Typ, zu dem man Vertrauen haben konnte.
    Vor ihnen standen die Wagen. Noch immer fiel Schnee. Dicke, nasse Flocken tupften gegen die Scheibe, wo sie sofort als Wasserstreifen verliefen.
    »Geht's wieder?« fragte Hunter. »So einigermaßen.«
    »Wenn Sie erst einmal geschlafen haben, wird die Sache ganz anders aussehen«, versprach der dunkelblonde Rick Hunter.
    »Ich hoffe es.«
    Er fuhr wieder an. Dabei bewegte er sich etwas nach vorn, und Glenda sah an seiner linken Seite, genau dort, wo die Hüfte anfing, ein Einschussloch. Sie versteifte sich und wurde blass.
    »Was ist mit Ihnen?« Rick Hunter hatte trotz der Fahrerei bemerkt, dass mit Glenda etwas nicht stimmte.
    »Sie Sie sind ja angeschossen, Mister.«
    Hunter musste wieder halten, weil eine nächste Ampel den roten Kreis zeigte.
    »Na und?«
    »Mehr sagen Sie nicht dazu?«
    »Nein, warum? Was ist schon ein kleines Kugelloch, liebe Glenda?«
    ***
    Wir rasten nach Soho! Rasen ist wirklich der richtige Ausdruck, denn eine Meldung aus der Zentrale hatte mich alarmiert. Ein Kunde hatte den Mord an einem Antiquitätenhändler entdeckt und sofort die Polizei benachrichtigt.
    Als die Beamten eintrafen, sahen sie nicht nur die Leiche, sondern entdeckten auch eine am Boden liegende dunkelrote Handtasche. Natürlich wurde die Tasche sofort durchsucht. Man fand einen Ausweis auf den Namen Glenda Perkins. Einer der Beamten erinnerte sich. Er hatte einmal mit einer Glenda Perkins zu tun gehabt. Es lag schon einige Monate zurück, doch er dachte an den Briefwechsel, der zwischen seinem Revier und Scotland Yard geführt worden war.
    Der Mann schaltete schnell und telefonierte mit dem Yard. Dort wurde auch keine Sekunde gezögert, Superintendent Sir James Powell, mein Chef, wurde informiert, und der alarmierte mich natürlich.
    Costello musste warten. Jetzt ging es um Glenda Perkins. Suko saß neben mir. Das Fahren in diesem Verkehr war wirklich kein Vergnügen. Hinzu kam der nasse Schnee, und als wir Soho erreichten, da war der Verkehr noch dichter. Es ging nur ruckartig voran. Ich versuchte alles, sprang in Lücken und orderte schließlich einen Polizisten auf einem Motorrad herbei, der vorausfahren und uns Platz schaffen sollte. Es ging etwas besser.
    Die Zeit, bis wir unser Ziel erreichten, kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Am Geschäft fand ich natürlich keinen Parkplatz und stellte den Bentley schräg auf den Gehsteig. Auf den Stufen zum Geschäft lag Schnee. Wir mussten achtgeben, dass wir nicht ausrutschten. Leiter der Mordkommission war ein alter Bekannter. Chiefinspektor Tanner. Wie immer trug er seinen alten Filz, den sein Großvater wahrscheinlich schon aufgehabt hatte, und diesmal sah der Hut noch schlimmer aus, weil er vor Nässe triefte.
    Im Mundwinkel hatte Tanner eine Pfeife stecken, und als er uns sah, verzog sich sein zerknittertes Gesicht zu einem schiefen Grinsen. »Wenn ihr dabei seid, habe ich immer Angst.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Weil ich dann das Gefühl habe, von Geistern umgeben zu sein.« Dann wandte er sich an Suko und reichte ihm die Hand.
    »Gratuliere zu Ihrem neuen Beruf, Suko.«
    »Ach, das ist nicht so tragisch.«
    »Jetzt werden Sie sich an die Launen des alten Powell gewöhnen müssen, mein Lieber.«
    Ich unterbrach das Gespräch. »Wo ist die Tasche?«
    Tanner deutete zu seinen Mitarbeitern, die das Beweismaterial auf den Verkaufstresen gelegt hatten. Dort befand sich auch die weinrote Handtasche. Kein Zweifel, sie gehörte Glenda. Oft hatte ich sie bei ihr gesehen. Verpackt war sie in eine durchsichtige Plastiktüte, wie alles, was an Spuren gesichert wurde.
    »Und?« Tanner war zu mir getreten. Er schaute mich von der Seite fragend an. »Kein Zweifel, das ist die Tasche.«
    »Sie gehört also Glenda

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