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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ ich wieder hochsurren.
    Der Mann trat zur Seite. Die Lampe hielt er so, dass der Lichtkegel auf mich zeigte, jedoch nicht blendete.
    »Und wohin?« fragte ich.
    Mit der freien Hand deutete er auf das Feld, wo plötzlich ein Scheinwerferpaar aufstrahlte und sofort wieder verlosch.
    »Das ist das Zeichen«, bemerkte mein Bewacher.
    »Wofür?«
    »Dass alles okay ist.«
    Ich grinste. »Und wenn es nicht gewesen wäre?«
    Da schwieg der Mann.
    Er stampfte neben mir her und leuchtete. Der Lampenstrahl hüpfte über unebenen Boden. Furchen, Risse, Pfützen. Matsch und Schneereste. Einmal wäre ich fast ausgerutscht, weil sich das Gelände ein wenig senkte.
    Dann sah ich den Wagen. Je näher ich kam, um so besser konnte ich die Farbe erkennen. Gold. Und das sagte mir genug. Costello war mit seinem goldfarbenen Rolls eingetroffen. Das war seine neueste Errungenschaft. Seit er gesehen hatte, dass ein amerikanischer Zuhälterboß einen goldfarbenen Rolls fuhr, wollte Costello auch einen haben. Jetzt hatte er ihn.
    Natürlich war er nicht allein gekommen. Killerbosse wie Logan Costello kamen nie allein. Sie hatten immer Angst, fürchteten um ihr Leben und brachten stets einige Männer der Leibgarde mit. So auch hier. Nicht nur der Typ, der mich abgeholt hatte, begleitete ihn, sondern noch zwei andere Kerle, die beide ausgestiegen waren. Einer trug eine Maschinenpistole. Der Lauf schaute unter seinem Mantel hervor, wies über die lange Kühlerschnauze und damit auch auf uns.
    Ich musste bis zum Fond des Wagens gehen, und als ich neben der Tür stand, ließ Costello die Scheibe nach unten surren. Allerdings nur zur Hälfte, so dass wir sprechen konnten, ohne zu schreien. Unsere Blicke trafen sich. Die Scheibe war getönt, und in der Dunkelheit konnte ich ihn nicht genau erkennen. Sein Gesicht erschien mir mehr als ein heller Fleck. Dafür hörte ich seine Stimme.
    »Sind Sie allein, Sinclair?«
    »Sicher.«
    »All right. Kommen wir zur Sache. Ich habe einen Job für Sie.«
    Ich war tatsächlich überrascht.
    »Für mich?«
    »Genau.«
    Ich gestattete mir ein Grinsen und holte Zigaretten hervor. Erst als das Stäbchen brannte und ich es in der hohlen Hand festhielt, fragte ich: »Wissen Sie nicht, dass ich bereits einen Job habe?«
    »Klar, aber Sie werden trotzdem das tun, was ich sage. Es geht nämlich um die kleine Glenda Perkins.«
    Er sagte es triumphierend und höhnisch zugleich. Am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen, aber ich riss mich zusammen und ließ auch meiner Stimme nichts anmerken.
    »So?«
    »Ja, Sie wollen sie doch heil wiedersehen. Und damit dies geschieht, werden Sie uns einen kleinen Gefallen tun, Sinclair.«
    »Das steht noch nicht fest.«
    »Und wie das feststeht.« Er lachte, und es hörte sich an wie ein Grunzen. »Um Glenda Perkins zurückzubekommen, werden Sie den Aufenthaltsort eines gewissen Solo Morasso herausfinden. So lauten die Bedingungen, Sinclair. Und Sie haben genau zwei Tage Zeit. Wenn Sie sich weigern oder irgendwie falschspielen, sehen Sie Glenda Perkins höchstens noch als Leiche.«
    Das war deutlich. Verdammt deutlich sogar! Ich zog an meiner Zigarette. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ich sollte also das Versteck des Solo Morasso, herausfinden, um es Costello zu verraten. Dann bekam ich Glenda zurück. Sicher war das allerdings auch nicht, denn ich traute Costello nicht über den Weg.
    Er würde Glenda eiskalt über die Klinge springen lassen, so brutal sich das anhört, aber es entsprach Costellos Mentalität. Rücksicht oder Nachgeben kannte ein Mann wie er nicht.
    »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja.«
    »Und? Wie haben Sie sich entschieden?«
    »Überhaupt noch nicht.«
    »Wieso?«
    »Weil ich das Ganze für einen miesen Bluff halte.«
    »Die Entführung Ihrer Sekretärin ist kein Bluff, Sinclair.«
    »Es wundert mich aber, dass ausgerechnet Sie mir den Vorschlag machen. Sie, Costello, müssten doch am besten wissen, wo Morasso zu finden ist. Schließlich stehen Sie mit ihm in Verbindung.«
    »Nein, das ist Ihr Irrtum!«
    »Aber Sie arbeiten für ihn.«
    »Nehmen Sie die Bedingungen an oder nicht?« Logan Costello ging auf meine Frage nicht weiter ein.
    »Was ist, wenn ich mich weigere?«
    »Muss ich Ihnen das noch sagen, Sinclair?« Nein, das brauchte er wirklich nicht.
    »Ich soll also Dr. Tods Aufenthaltsort herausfinden?«
    »Ja.«
    »Und wenn ich ihn habe?«
    »Geben Sie mir Bescheid, und der Rest regelt sich von allein. Ich kann Ihnen sogar noch eine Hilfe

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