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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keiner. Und im Jenseits wird nur geschrien!«
    Dumpf drangen die Worte an ihre Ohren. Während sie weiterschrie und um sich schlug, veränderte sich auch die Umgebung. Sie sah die roten Rückleuchten nicht mehr. Wie Luftballons, die platzten, so lösten sie sich auf und verschwanden. Plötzlich waren sie nicht mehr da. Dafür umwallte den Wagen eine grüngraue Wand. Beißender, ätzender Nebelqualm, wie er nur in den Dimensionen des Schreckens zu Hause war.
    Der Wagen und mit ihr Glenda Perkins sowie Hunter hatten sich von einer Sekunde zur anderen aufgelöst. Sie waren durch einen zeitlosen Sprung in eine andere Dimension verschwunden. Die Autofahrer, die hinter dem Ford gehalten hatten, trauten ihren Augen nicht. Plötzlich war der Wagen weg.
    »Ich glaube, ich spinne«, murmelte ein Mann, nahm seine Brille ab und rieb über seine Augen. Das Bild blieb. Kein Ford zu sehen.
    Und Hunter, der Dämon, sagte in diesem Augenblick zu Glenda Perkins: »Willkommen im Jenseits, meine Liebe…«
    ***
    Auf der Uferstraße, die zum Schloss der Windsors führte, wollten wir uns treffen. Logan Costello hatte glasklar seine Bedingungen gestellt. Nur ich sollte im Wagen sitzen, und die Uhrzeit hatte er auch angegeben. Zwei Stunden vor Mitternacht. Wie das alles über die Bühne laufen sollte und was genau geschehen würde, davon musste ich mich überraschen lassen. Natürlich hatte Suko heftig protestiert. Er hätte sich auch im Kofferraum einschließen lassen, wenn es nach ihm gegangen wäre, aber dagegen hatte ich etwas. Mir war Glenda Perkins' Leben zu wertvoll. Suko hatte dies auch eingesehen und hielt sich dementsprechend ruhig.
    Dass Logan Costello mich nicht von seinen Männern ermorden lassen würde, davon konnte ich ausgehen. Der verfolgte ganz andere Pläne. Außerdem konnte er sich einen Mord zum momentanen Zeitpunkt nicht an den Hals hängen. Zudem hätte dann jeder gewusst, wer dafür verantwortlich war. Nein, Costello musste seinen Hass auf mich zügeln.
    Ich fuhr entlang der Themse. Parallel zu dieser Straße lief ein Motorway, davon sah ich hin und wieder nur vereinzelte Lichter zu mir herüber blinken.
    Das Wetter war unter aller Kanone. Schnee, jetzt mit Regen vermischt, fiel fast senkrecht vom Himmel. Auf der Straße lag ein Matschfilm, der auch für meine Winterreifen nicht eben angenehm war. Die Dunkelheit war schlimm. Da schien kein Mond, nicht ein Stern war zu sehen, und ich hatte das Gefühl, als würde ich durch einen grauen Tunnel fahren. Wären die Scheinwerfer nicht gewesen, hätte ich überhaupt nichts gesehen.
    Nach wie vor ging ich davon aus, dass Costello Glenda Perkins hatte entführen lassen. Was er genau vorhatte, würde ich erfahren, aber er sollte sich hüten, der dunkelhaarigen Glenda auch nur ein Haar zu krümmen.
    Ich fuhr langsam, weil ich nicht wusste, wann und wie etwas passierte. Man hatte mir nur gesagt, dass ich mich überraschen lassen sollte. Des öfteren wurde ich überholt. Dann klatschte Spritzwasser gegen meinen Wagen und die Scheiben des Bentley. Regelrechte Fontänen bildeten sich. Die Rücklichter der mich überholenden Fahrzeuge verschwanden schnell in der Dunkelheit.
    Ich war gespannt, wann sich Costello sehen lassen würde. Hoffentlich ließ er mich nicht zu weit fahren und hatte sich nur einen Scherz erlaubt. Wieder wurde ich überholt. Ein Motorradfahrer war es, und ich musste unwillkürlich an Suko denken, doch der Chinese war zu Hause geblieben, das hatte er mir versprochen. Zudem erkannte ich die vermummte Gestalt auf der Maschine nicht. Es war, wenn mich nicht alles täuschte, auch keine Harley Davidson gewesen, die mich überholt hatte.
    Dann sah ich das Licht. Ein Mann schwenkte eine Taschenlampe im Kreis, so dass über dem Boden ein fahler Lichtkranz entstand. Das Zeichen! Ich senkte die Geschwindigkeit. Meine langen Scheinwerferbahnen erfassten den Mann, der dicke Lederkleidung trug und eine flache Mütze tief in die Stirn gedrückt hatte. Der Bentley rollte aus. Einen Zoll vor dem Knaben kam er zum Stehen. Der Mann ging um die Kühlerschnauze herum und blieb neben dem Fenster stehen. Ich ließ die Scheibe nach unten fahren.
    »Sinclair?« Seine Stimme klang rau.
    »Ja.«
    »Steig aus, der Boss will dich sehen.«
    Ich überlegte. Wenn ich an dem Mann vorbeischaute, sah ich ein dunkles, flaches Gelände, das sich bis zum Motorway hinzog. Rechts von mir wälzte sich die Themse durch ihr breites Bett.
    »All right«, erwiderte ich und öffnete die Tür. Die Scheibe

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