0197 - Im Jenseits verurteilt
Wir nehmen die magischen Schwingungen wahr, die auch unsere Dimension erreichen. Alles sieht danach aus, als würde es bald eine Entscheidung geben.«
»Zwischen wem?«
»Asmodina und Dr. Tod.«
»Und dabei soll ich ihnen helfen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Mein Gott, ich verstehe nicht, dass Asmodina es nicht schafft, herauszufinden, wo sich ihre Gegner aufhalten.«
»Sie schirmen sich ab.«
»Und womit?«
Da lächelte Myxin. »Du wirst es kaum glauben, John, aber durch den Todesnebel.«
»Was?«
»Ja, dieser Nebel ist etwas Besonderes. Er sorgt nicht nur dafür, dass Menschen zu Skeletten werden, wenn sie mit ihm in Berührung kommen, sondern er kann auch einen magischen Abwehrschirm bilden, der selbst von Asmodina nicht durchdrungen werden kann.«
Ich schüttelte den Kopf.
»Das verstehe, wer will«, erwiderte ich. »Mir kommt alles ziemlich spanisch vor.«
»Hat Dr. Tod denn schon so eine große Macht erlangt?« wollte Suko wissen.
»Alles deutet darauf hin.«
»Und was können wir tun?«
Diese Frage stellte Sir James an die beiden. Eine Antwort erhielt auch er nicht. Myxin und Kara hoben nur die Schultern.
Eine Schweigepause entstand. Ich hatte einen Bleistift genommen und spielte mit ihm. Mit der Spitze tickte ich auf ein Blatt Papier und murmelte dabei: »Vielleicht machen wir alles falsch.«
»Wieso?« Sir James sprang darauf an.
»Wir konzentrieren uns nur immer auf Dr. Tod und seine Helfershelfer. Dabei gibt es ja noch andere Dämonen. Mächtige Dämonen, die sicherlich auch mit dem Fall zu tun haben.«
»Das wäre?«
»Der Spuk und seine Vasallen.«
Ich schaute Kara und Myxin an. »Wir müssten doch einen von ihnen in die Hände bekommen können. Vielleicht zeigt er uns den Weg zu unserem Ziel.«
»Die wissen ja auch nichts«, hielt mir Kara entgegen.
»Unter Umständen aber ist ihnen bekannt, wo Glenda Perkins gefangen gehalten wird.«
»Ja, das ist gar nicht schlecht.« Suko stand mir bei.
»Könnt ihr nicht wenigstens versuchen, einen Weg zu finden?« erkundigte ich mich.
Myxin und Kara überlegten. Sicherlich checkten sie jetzt einige Möglichkeiten durch, und wir ließen sie in Ruhe. Selbst Sir James sagte nichts.
»Man müsste sie locken«, sagte Kara schließlich. Kara schaute mich an. Ich sah den Ernst in ihren dunklen Augen und ahnte, dass ihre Gedanken auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
»Du besitzt etwas, John Sinclair, das sich unter Umständen als sehr wertvoll erweisen könnte.«
»Und was?«
»Den silbernen Nagel!« Ihre Worte tropften in die Stille. Ich schaute Suko an, der mich und Sir James ebenfalls anblickte.
»Ja, den silbernen Nagel habe ich.«
»Damit hast du Dr. Tod einmal erledigt oder nicht?« fragte mich die Schöne aus dem Totenreich. Ich nickte. Und ich dachte daran, als ich gegen Dr. Tod oben auf dem Turm kämpfte. Er hatte Nadine Berger in die Tiefe stürzen wollen. Ich verhinderte es, dafür stürzte er nach unten, und ich hatte ihm dort den silbernen Nagel in die Hand gegeben, damit er sich selbst damit töten konnte. So starb sein Körper. Den Nagel aber hatte ich an mich genommen und bewahrte ihn zusammen mit dem Kelch des Feuers auf.
»Wie kann er uns helfen?« wollte ich wissen.
»Wir müssen zusehen, dass irgend jemand von diesem Nagel erfährt. Und zwar jemand, der voll auf Asmodinas Seite steht und ihr von dieser Waffe berichtet. Du müsstest unter Umständen bereit sein, dich von dem Nagel zu trennen und ihn der Teufelstochter überlassen. Vielleicht im Tausch gegen Glenda Perkins.«
Ja, die Idee war nicht schlecht, doch ich winkte schnell wieder ab.
»Was nützt das, Freunde? Es ist doch für Asmodina eine Kleinigkeit, mir den Nagel wegzunehmen.«
»Das glaube ich nicht.«
»Und wieso nicht?«
Kara lächelte. »Wenn du ihn durch dein Kreuz schützt, wird sich Asmodina hüten, ihm zu nahe zu kommen. Sie ist die Tochter des Teufels. Und der Teufel hat vor dem Kreuz Angst. Also wird sich auch Asmodina davor fürchten.«
Eine einleuchtende Logik. Ich schaute zu Sir James. Der Superintendent schien über diesen Vorschlag nicht glücklich zu sein. Er tat auch gleich seine Meinung kund.
»Für mich hört sich das alles zu kompliziert an.«
»Das ist es auch«, gab ich ihm recht. »Aber eine bessere Lösung ist uns nicht eingefallen.«
»Dann versuchen Sie es.«
Ich stand auf. »Den Nagel besorge ich, keine Bange. Und wenn es sein muss, mitten aus der Hölle.«
***
»Sehr richtig, Glenda Perkins, ich bin Maddox, der
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