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0197 - Im Jenseits verurteilt

0197 - Im Jenseits verurteilt

Titel: 0197 - Im Jenseits verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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plötzlich tat sie sich schwer, Luft zu holen, sie atmete keuchend und unkontrolliert und sah Maddox, den Dämonenrichter, wie durch einen Schleier. Dann war es vorbei. Alles war wieder normal, Glenda konnte tief durchatmen, obwohl sie sich in einer anderen Dimension befand.
    Nein, es war doch nicht alles normal. Etwas hatte sich verändert. Jemand war eingetroffen. Der eigentliche Herrscher in diesem gewaltigen Reich, Der Spuk! Auch von ihm hatte Glenda gehört, allerdings hatte sie ihn nie gesehen, nun war er ihr zum ersten Mal unter die Augen getreten.
    Er stand dort in seiner vollen Größe. Gewaltig wuchs er vor ihr in die Höhe, und das Grauen umgab ihn wie ein großer Mantel. Er hatte keine Gestalt, sondern bestand nur aus Schwärze, aber eine Schwärze, die sich bewegte, die kreiste, nie stillstand und von einer Seite zur anderen wallte. Glenda hatte nur noch Augen für den Spuk. Zudem konnte sie überhaupt nicht an ihm vorbeisehen, denn er nahm ihr gesamtes Gesichtsfeld ein. Hoch und breit präsentierte sich der Herr im Reich der jammernden Seelen, und als gewaltiger Schatten war er einfach nicht zu fassen.
    Auch Maddox war aufgestanden. Er hatte den Spuk als seinen Chef anerkannt und dienerte vor ihm, denn zahlreiche Dämonenseelen wurden erst durch Maddox verurteilt, bevor sie in den Kreislauf der Hölle gerieten.
    »Das ist sie«, sagte der Dämonenrichter.
    Der Spuk hörte die Worte und lachte dumpf.
    »Meinst du, dass John Sinclair für sie alles tun wird?«
    »Ja.«
    »Dann kann Asmodinas Plan aufgehen«, sagte der Spuk.
    »Ich hoffe es sogar.«
    »Aber wir lassen sie nicht am Leben, oder?« fragte der Dämonenrichter.
    »Nein, bestimmt nicht. Sie wird all die Schrecken der Hölle durchleben müssen, das ist gewiss. Für sie gibt es keine Rettung, auch Sinclair kann es nicht schaffen, denn hier sind wir die Herren. Er strengt sich schon an, ist vielleicht sogar auf dem richtigen Weg, doch bevor er dieses Reich hier erreicht, muss er durch das Labyrinth der Angst, und da hilft ihm keiner.«
    Glenda hörte die Worte. Sie vernahm, wie mit einer eiskalten Selbstverständlichkeit von ihrem Tod gesprochen wurde, und abermals stieg die Furcht in ihr hoch. Gleichzeitig begriff sie auch, dass sie ein kleines, aber wichtiges Teil im Räderwerk eines gewaltigen Planspiels war, das sie allerdings nicht durchschauen konnte, denn für sie war nur wichtig, von hier zu fliehen.
    Aber wie hatte der Spuk gesagt? John Sinclair, der auch in das Spiel mit hineingezogen worden war, würde es nicht schaffen. Glenda glaubte es sogar. Nein, hier regierte der Wahnsinn, das konnte John nicht schaffen, und wenn es ihm tatsächlich gelang, hier einzudringen, dann waren die anderen stärker. Sie brauchte nur an all die Monster zu denken, die hier im Zentrum des Schreckens lauerten.
    »Hast du noch irgendwelche Bedingungen?« fragte Maddox, der Dämonenrichter, den Spuk.
    »Nein!«
    »Dann darf ich also anfangen?«
    »Ja«, erwiderte der Spuk mit dumpfer Stimme. »Die Verhandlung gegen Glenda Perkins kann beginnen…«
    ***
    Es war eine Stelle, wo die Magie in greifbarer Nähe zu liegen schien. Hier konzentrierte sie sich, und ich merkte, dass dunkle Kräfte wirkten. Dazu war der Ort ebenso ungemütlich wie ungewöhnlich. Wir befanden uns in einer offenen Gruft! Sie gehörte zu einer alten, verfallenen Kapelle, irgendwo, denn den genauen Ort wusste ich nicht. Myxin, Kara und ich waren durch einen zeitlosen Sprung bis hierher gelangt.
    Zuvor hatte ich mich mit Waffen eingedeckt. Ich trug nicht nur den silbernen Nagel bei mir, sondern auch das Kreuz, die Beretta, den Dolch und das Schwert, das einmal Destero gehört hatte, denn ich wurde das Gefühl nicht los, dass wir uns auf eine weite Reise begeben würden. Auf eine Reise, von der ich unter Umständen nicht mehr zurückkehrte. Das wussten auch Suko und Sir James. Sie hatten mir Glück gewünscht. Und Glück, Freunde, konnte ich jetzt gebrauchen, falls unser Plan gelingen sollte.
    Jenseits der Kapelle lag eine alte Friedhofsmauer. Zum Teil war sie eingefallen, und das Eisentor hing schief in den Angeln. Es knarrte bei jedem Windzug. An das Geräusch hatte ich mich in zwischen gewöhnt, denn der Wind heulte und pfiff. Obwohl die Nacht noch nicht ihre langen Schatten über das Land gelegt hatte, war es sehr dunkel geworden. Besonders in der alten Kapelle mit der offenen Gruft. Durch die verfallenen Mauem der Kapelle pfiff der Wind. über eine zum Teil zerstörte Steintreppe erreichten

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