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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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Natürlich bekommen wir nicht den vollen Wert der Maschine ersetzt; bei solchen Geschäften muß man einen gewissen Verlust immer in Kauf nehmen. Aber zwei Millionen Dollar sind sicher in dem Geschäft drin. Du wirst zugeben, daß sich die Sache rentiert, jedenfalls weit besser als der Streich unseres guten Ken Drake, der während des Krieges eine feindliche Maschine klaute. Das hat ihm nur ein Stück Blech zum Anhängen eingebracht. Materialwert nicht mal einen Dollar.« Einundzwanzig Uhr sechsunddreißig! Jetzt rasselten die Alarmklingeln im Distriktsbüro, jetzt rissen die G-men die Maschinenpistolen und Tränengasbomben aus den Bereitschaftsschränken, jetzt stürmten sie im Laufschritt durch die Gänge, jetzt sprangen sie in die Streifenwagen und rasten damit unter wildem Sirenengeheul aus dem Hof…
    In spätestens fünfzehn Minuten mußten unsere Wagen mit kreischenden Reifen vor der Villa stoppen. Hoffentlich gelang es mir, den eingebildeten Banditen noch hinzuhalten.
    Anscheinend hatte Miller nun doch meinen Blick zur Uhr bemerkt. Ein teuflisches Grinsen verzerrte sein Gesicht, während er sagte:
    »Cotton, du hoffst vergebens! Deine Leute werden nicht kommen, um meine Villa zu stürmen, denn jetzt gibst du deinem Verein die verabredete Meldung durch, daß alles in bester Ordnung ist!« Der Mann ist wahnsinnig geworden und weiß nicht mehr, was er redet, schoß es mir durch den Kopf. Aber woher wußte er denn, daß ich mich um diese Zeit beim Hauptquartier melden wollte und daß, wenn die Meldung ausblieb, unsere Leute seine Villa durchsuchen sollten? Verdammt, dieser Teuiel hatte woh.1 meine erste Meldung abgehört. Aber wie konnte er behaupten, daß ich eben jetzt die angekündigte zweite Meldung durchgeben würde. Mir lag im Augenblick nichts ferner als das, und ich würde mich auch durch kein Mittel dazu zwingen lassen!
    Die Tür ging auf. Fallschirmgangster Nummer vier erschien. Er trug einen kleinen Koffer in der Hand.
    »Sache klappt!« meldete er.
    Mir rieselte es kalt und heiß den Rücken hinunter. Halten Sie mich jetzt bitte njcht für ängstlich oder gar feige. Aber man hat ja so seine Vorstellungen von den Methoden, mit denen gewisse Leute ihre Gefangenen dazu zwingen, jeden Befehl auszuführen!
    »Na, Gordon, spiel unserem lieben Freund Cotton mal seinen Song vor!« sagte Miller und grinste außerordentlich selbstzufrieden.
    Gangster Gordon stellte seinen Koffer auf den Schreibtisch, klappte den Deckel auf — nun sah ich, daß es ein Tonbandgerät war — und drückte auf eine Taste. Die Spulen drehten sich, der Lautsprecher rauschte, dann vernahm ich meine eigene Stimme!
    »Hier spricht ,Harlem eins‘. Es ist alles vollkommen in Ordnung. Wenn ich mich nicht nach fünfundvierzig .Minuten gemeldet habe, dann kommt sofort zu Hilfe!«
    »Verstanden«, antwortete der Sprecher in der Funkzentrale des Hauptquartiers.
    ***
    Miller rieb sich genießerisch die Hände und sagte:
    »Nicht wahr, Cotton, da bleibt dir die Sprache weg? Meine Leute sind eben Spezialisten auf jedem Gebiet. Ich kann dir die Masche ruhig erklären. Viele Rundfunkstudios benützen sie auch, um Interviews passend zusammenzustellen. Die Welle des Polizeifunks ist jedem Trottel bekannt, und so konnten wir dein Palaver mit dem Hauptquartier mit dem Tonbandgerät aufnehmen, bevor du so freundlich warst, bei mir einzusteigen. Ich will dir deinen Text vorlesen: ›Hier spricht Harlem eins. Ich gehe jetzt in das besagte Haus. Es ist alles vollkommen dunkel, also scheint niemand anwesend zu sein. Wenn ich mich nicht nach Ablauf von fünfundvierzig Minuten gemeldet habe, ist etwas nicht in Ordnung. Kommt dann sofort zu Hilfe!‹ Den Satz ›Ich gehe jetzt in besagtes Haus‹ hat Gordon völlig aus dem Band geschnipselt, von dem nächsten hat er ›dunkel, also scheint niemand anwesend zu sein‹ herausgeschnitten und dafür die Worte ›in Ordnung‹ aus dem zweitletzten Satz eingeklebt. Weiterhin hat er die Worte ›Ablauf von‹ und ›ist etwas nicht‹ entfernt, sowie die Worte ›kommt‹ und ›dann‹ umgestellt, und damit hatten wir eine beruhigende Meldung aus deinem Mund fürs Head Quarters des FBI! Wir könnten sie mit kleinen Veränderungen noch beliebig oft senden. Schön, diese Spielerei mit dem Tonband, was?«
    Ob ich wollte oder nicht, ich mußte diesem Teufel recht geben. Nun gab es für mich wirklich so gut wie keine Hoffnung mehr.
    Mein letzter Trumpf hatte nicht gestochen. Damit war für die Luftgangster der Weg frei,

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