Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
Vom Netzwerk:
Überdies halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß er sich mir anschließt. Er wird Ihre Genialität einerseits und die Aussichtslosigkeit der Verfolgung andererseits sofort erkennen. Daraus zieht er die Konsequenzen und läßt das FBI fahren. Was sollen wir noch beim FBI? Er hat mit seinem ganzen aufwendigen Apparat gegen Sie doch keine Chance, da Sie jederzeit unkontrolliert und unerkannt mit Ihrem Flugzeug verschwinden können, auch wenn Sie die DC-8 nicht kapern würden. So wie die Verhältnisse jetzt liegen, möchte ich sogar dafür garantieren, daß auch mein Freund in Ihr Geschäft einsteigen wird.«
    Kaum hatte ich geendet, da drängte sich mir das unbestimmte Gefühl auf, etwas Unkluges gesagt zu haben. Aber ich wußte nicht, was es war. , »Diesmal hast du danebengeraten, G-man«, erwiderte Miller. »Was deinen Kumpan Decker betrifft, so kann ich nur sagen: Ich glaube nicht an den Weihnachtsmann! Zwei G-men, noch dazu von eurem Format, sind mir zu gefährlich, auch wenn du die lieblichsten Töne flötest. Außerdem kommst du nicht drum herum, einen FBI-Beamten niederzuknallen. Das ist der einzige Beweis für deine Gesinnungsänderung, den ich gelten lassen könnte! Aber ich sehe ein, daß du einem Freund gegenüber Hemmungen hast, obwohl ich sehr bezweifle, daß Decker dich auch schonen würde, wenn er dich als Gangster zu jagen hätte. Doch will ich kein Unmensch sein. Statt deines Freundes kannst du ja auch deinen Chef High hierher bestellen.« Miller klatschte sich gutgelaunt auf den Schenkel. »High vor deiner Pistole wäre sogar bedeutend besser als Decker. Man stelle sich nur die großartigen Schlagzeilen vor: ›G-man erschießt seinen Chef. Skandal beim FBI.‹ Ich lache mich noch halbtot.«
    »Chef!« rief Ken Drake unvermittelt in das Gelächter Millers. »Der G-man hat mich durch sein Geschwätz auf einen sehr wichtigen Umstand aufmerksam gemacht. Er sagte doch, daß wir mit unserem Flugzeug unkontrolliert und unerkannt verschwinden könnten. Das heißt doch mit anderen Worten, daß wir auf einem anderen Weg die Vereinigten Staaten nicht mehr verlassen können! Verdammt, sicher haben sie auf dem La Guardia-Flughafen unsere Steckbriefe, und da die DC-8, in die wir einsteigen wollen, ins Ausland fliegt, müssen wir durch die Paßkontrolle! Wenn wir uns dort blicken lassen, sind wir geliefert. Es gibt aber keine andere Möglichkeit, zu dem Flugzeug zu kommen, als durch die Zollschranken. Unser schöner Plan ist zum Teufel. Wir können die DC-8 nicht kapern!«
    ***
    In meiner Redseligkeit hatte ich selbst unbeabsichtigt die Gangster auf die schwache Stelle ihres Planes aufmerksam gemacht. Es war zweiundzwanzig Uhr zehn. In zehn Minuten würde das Hauptquartier eine weitere Meldung von mir erwarten. Ich hoffte, daß die Gangster in ihrer Bestürzung vergaßen, die zurechtfrisierte Tonbandmeldung abzusetzen.
    Miller traten fast die Augen aus dem Kopf.
    »Der Düsenklipper muß her! Wir haben nicht mehr viel Betriebskapital. Die Crifford-Steine und den Schmuck können wir hier in Amerika sowieso nicht zu Geld machen, dazu ist die Sache zu heiß. Außerdem müssen wir in dieser Nacht endgültig verschwinden. Wenn dieser Decker mich um vierundzwanzig Uhr nicht aus dem Kino kommen sieht, schlägt er Alarm. Dann rückt das FBI in Regimentsstärke hier an, und wir sitzen in der Falle. Laßt mich mal nachdenken. Ich werde auch hierfür eine Lösung finden!«
    Mit einem beinahe sportlichen Interesse wartete ich darauf, ob Millers Teufelshirn tatsächlich eine Möglichkeit ausbrüten würde, die Paßkontrolle zu umgehen. Zu meiner nicht geringen Freude bemerkte ich, daß die Banditen sich ausschließlich mit diesem neuen Problem beschäftigten. Nur noch fünf Minuten, nur noch dreihundert Sekunden, dann würde das Distriktsbüro einem aufgescheuchten Bienenvolk gleichen.
    »Ken«, sagte Miller, nachdem er anscheinend vergebens nachgedacht hatte, »du kennst dich doch auf dem Flughafen gut genug aus. Zeichne mir mal seinen Grundriß mit allen Gebäuden, Hallen und Startbahnen auf. Ich muß das Gelände bildhaft vor mir sehen, wenn mir etwas einfallen soll.«
    Ken Drake wechselte seine Maschinenpistole in den linken Arm und skizzierte am Schreibtisch eine große Skizze des Flughafens. Er trat zu Miller, hielt ihm die Zeichnung hin und erklärte die Bedeutung der Einzelheiten.
    »Hier, auf diesem Platz vor dem Flughafengebäude, ist die DC-8 zum Betanken und Beladen abgestellt. Die Passagiere, die einsteigen

Weitere Kostenlose Bücher