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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kleinigkeiten und wünschten uns alles Gute.
    Johnny war natürlich der Star. Er hatte einiges, was er auspacken konnte und tat dies unter großen Jubelschreien, je nach dem, was er so alles aus den Paketen holte. Natürlich behielt ich die Wölfin im Auge. Sie hockte neben der Tür, hatte sich gestreckt, den Kopf auf die Pfoten gelegt und schaute uns zu. Diese Augen… Wieder wurde ich davon fasziniert. Ja, das waren genau die Augen der Nadine Berger. So hatte sie mich immer angesehen, wenn wir zusammen waren. Und wir hatten wirklich sehr schöne Stunden miteinander verlebt, das möchte ich vorausschicken.
    Ich merkte auch, daß die anderen mich heimlich beobachteten.
    Sie wußten genau, wie ich zu Nadine stand, und irgendwie fühlte jeder meiner Freunde mit.
    Einmal kam Sheila. Sie trug jetzt ein erdbeerrotes Kleid mit aufgebauschten Ärmeln und einem runden Ausschnitt. Sachte legte sie mir ihre Hand auf den Arm.
    »John«, sagte sie leise. »Du mußt lernen, dich mit den Tatsachen abzufinden.«
    »Das versuche ich.«
    »Wirklich, es ist besser.« Ich nickte. »Klar, aber du kannst dir vorstellen, wie es in mir aussieht?«
    »Natürlich.« Sie schaute auf Nadine, lächelte und meinte dann.
    »Bill erzählte mir, daß er sich entschlossen hat, Nadine bei uns zu behalten.«
    »Und? Was sagst du dazu?«
    »Ich habe nichts dagegen, John. Sie wollte ja wohl hier sein. Schließlich war es ein weiter Weg.«
    »Das kannst du wohl annehmen.« Ich faßte nach Sheilas Hand.
    »Zudem finde ich es großartig von euch, daß ihr euch bereitgefunden habt, Nadine hierzulassen.«
    »Das ist doch Ehrensache.«
    »Du sagst das so einfach.«
    »Sind wir nun Freunde oder nicht?«
    »Schon. Doch wenn Nadine hierbleibt, ist das auch ein Einschnitt in euer Leben.«
    »Denk nur daran, was wir durchgemacht haben. Ich meine, gemeinsam durchgemacht. Das ist schon allerhand. Es muß sich ja einer auf den anderen verlassen können. Zudem versteht sie sich ausgezeichnet mit Johnny. Ich glaube, sie wird ihn immer beschützen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Vielleicht will sie uns auch alle beschützen.«
    Ich schaute Sheila von der Seite her an denn ich hatte den etwas seltsamen Unterton in ihrer Stimme vernommen. »Wie meinst du das denn, Sheila?«
    »Ob sie nur aus dem Grunde hier aufgetaucht ist, weil sie eine Heimat suchte, wo sie bleiben konnte?«
    »Ja, das frage ich mich auch.«
    »Was denkst du, John?«
    »Vielleicht ist irgend etwas im Busch. Wir stehen – und das Gefühl habe ich – dicht vor einer großen Entscheidung. Der Kampf zwischen Asmodina und Dr. Tod sowie seiner Mordliga geht in die letzte Phase. Das ist keine Annahme von mir, sondern eine logische Folge, die ich aufgrund der letzten Vorkommnisse getroffen habe. Es wird einen entscheidenden Kampf geben, davon bin ich überzeugt.«
    Sheila hakte sich bei mir unter und lachte. »Bei uns wird es auch einen großen Kampf geben.«
    »Wie meinst du?«
    Sie deutete auf den Tisch. »Ob wir den Truthahn wohl schaffen?«
    Meine Augen wurden groß. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Shao den Flattermann aus der Küche geholt hatte. Das war wirklich ein Supergeier. Ich war fest davon überzeugt, daß wir mit ihm zu kämpfen hatten.
    »Darf ich bitten, Platz zu nehmen?« rief Sheila und klatschte in die Hände.
    Nichts, was wir lieber getan hätten. Als wir saßen und mit der Vorspeise, einer Wildsuppe, begannen, regte sich auch die Wölfin.
    Sie kam langsam näher.
    Zwischen Johnny und mir nahm sie Platz.
    Der Kleine schaute erst auf den Wolf und sah dann mich an. »Onkel John, bleibt Nadine jetzt bei uns?«
    »Ja, mein Schatz.«
    Die Augen des Kleinen leuchteten. »Toll!« rief er. »Dann kann sie ja bei mir im Zimmer schlafen.«
    »Wenn deine Mutter das erlaubt«, erwiderte ich und warf Sheila einen Blick zu.
    Sie lächelte.
    Dann ließen wir es uns schmecken.
    Sheila und Shao hatten es wirklich verstanden, ein ausgezeichnetes Weihnachtsmenü auf den Tisch zu bringen.
    Wir dachten sogar an die Wölfin. Sie erhielt auch einen Teil des Truthahns und aß ihn mit sichtlichem Wohlbehagen. Ich schaute mehr auf Nadine als auf meinen Teller. Manchmal rutschte mein rechter Arm nach unten. Die Finger fanden den Weg in das dichte Fell und streichelten das Tier.
    Das gefiel ihr natürlich. Die Wölfin schloß die Augen und streckte sich behaglich aus.
    Plum-Pudding!
    Alle Augen glänzten, obwohl wir eigentlich schon satt waren, als Sheila den Pudding aus der Küche holte. Er wurde mit Alkohol

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