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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
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typisch Neville, und als ich etwas später in die Morgenzeitung sah, las ich die Bestätigung:
     
    SCHLÄGEREI IN NORFOLKSTREET
    Heute Nacht gegen drei Uhr kam es vor einer übel beleumundeten Kneipe in der Norfolkstreet zu einer wüsten Schlägerei. Offenbar handelte es sich dabei um eine Auseinandersetzung zwischen lokalen Gangstern, denn die drei Opfer, die von der Polizei bewusstlos aufgefunden und ins Hafenkrankenhaus geschafft wurden, wohnen in allernächster Nähe.
    Der eine hat einen Schädelbruch, der andere ein gebrochenes Schultergelenk, und der dritte erlitt schwere innere Verletzungen.
    Merkwürdigerweise behaupten zwei der Verletzten, die bereits vernommen werden konnten, ein großer, grauhaariger Mann habe sie grundlos angefallen und zusammengeschlagen.
    Diese Darstellung wird von der Stadtpolizei stark angezweifelt. Wie Sergeant Jefferson von der Polizeistation in der Delancey Street uns mitteilte, sind die drei Verwundeten als wüste Schläger bekannt, und er hält es für ausgeschlossen, dass ein einzelner Mann sie derartig zugerichtet hat.
    Die polizeilichen Nachforschungen dauern an.
     
    Phil und ich sahen uns an und lachten.
    Es tat uns bitter leid, dass wir diesen Spaß nicht miterlebt hatten. Es wäre ein Genuss gewesen, den guten, alten Neville in voller Aktion zu sehen.
    ***
    Wir hatten eine lange Konferenz mit Mister High und verteilten unsere Streitkräfte. Zwei Mann sollten nach wie vor Mis Haus bewachen. Es war ja möglich, dass sie doch zurückkommen würde oder dass andere Leute ein Interesse an ihrer Wohnung zeigten.
    Zwanzig Leute wurden damit beauftragt, die auf der Liste verzeichneten Geschäftsleute in China Town dahingehend zu überwachen, ob sie irgendwelchen verdächtigen Besuch bekamen.
    Zwanzig andere wurden damit beauftragt, einfach aufs Geratewohl herumzuhören, und dann hatte Phil die Idee, die Firma Becker & Cy. ebenfalls zu kontrollieren. Das Telefongespräch hatte so geklungen, als hätten die Gangster ein Ultimatum gestellt und beständen stur auf ihrem Pfund Fleisch.
    Nach unseren bisherigen Erfahrungen holten sie ihren Tribut persönlich ab, wobei immerhin die Möglichkeit bestand, dass dieser Kassierer eine uns bekannte Person war oder sich auffällig benahm.
    Wir hatten Ben Corver der Sicherheit wegen ins Gefängnishospital bringen lassen.
    Phil rief dort an und erfuhr, dass er sich wieder einigermaßen erholt habe und darauf bestehe, entlassen zu werden.
    Davon konnte natürlich in seinem ureigensten Interesse keine Rede sein. Wir ließen ihn unter schwerer Bewachung abholen. Ich wollte nicht riskieren, dass ihm unterwegs etwas zustieß.
    Corver war immer noch blass und sein Gesicht von Schlägen verschwollen, aber trotz oder vielleicht gerade wegen der Erfahrung, die er am Vorabend gemacht hatte, blieb er stumm wie ein Fisch. Er machte nicht einmal den Mund auf, als Mister High ihm eine Anzahlung von fünfhundert Dollar auf den Tisch blätterte.
    Plötzlich behauptete er, von nichts zu wissen, und verstieg sich zu der Erklärung, er habe nichts anderes vorgehabt, als uns einen Bären aufzubinden, um auf leichte Art zu Geld zu kommen.
    Diese Aussage gab uns wenigstens den erwünschten Anlass, ihn in Haft zu behalten. Offiziell wurde er beschuldigt, durch falsche Aussagen den Gang der Ermittlungen behindert zu haben.
    Wenn ich jemals bedauert hatte, dass es uns gesetzlich verboten ist, mit der sogenannten Wahrheitsspritze zu arbeiten, so geschah das heute. Um wie viel hätten wir alles abkürzen können, wenn 'wir Corver zum Reden gebracht hätten.
    Dagegen konnte ich Mister High dazu überreden, dass er ganz offiziell das Kabel der Telefonleitung von Becker & Cy. anzapfen ließ. Es war zu erwarten, dass die Erpresser sich gelegentlich wieder melden, um ihren Besuch anzukündigen.
    Als das erledigt war, gingen wir ins Gefängnislazarett. Der Gangster mit dem Streifschuss am Kopf, ein gewisser Bill Wyler, den wir an Hand der Fingerabdrücke hatten identifizieren können, war immer noch bewusstlos. Der Arzt hatte festgestellt, dass die Schädeldecke leicht lädiert war und weigerte sich, den Mann durch künstliche Mittel aufzuwecken.
    Jim dagegen lag in Gips - ein Oberschenkelknochen war gesplittert - und spielte den Schwerkranken.
    Mit diesem Trick kam er aber nicht durch.
    »Sie sind sich wohl klar darüber, dass Sie wegen Mordes und nebenbei noch wegen Mordversuchs vor den Richter kommen«, sagte ich knapp.
    »Ich wüsste nicht, wen ich ermordet haben sollte! Und

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