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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
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Schnappschüsse in Betracht. Da haben wir zum Beispiel das Bild der beiden jungen Damen im Strandanzug. Es ist zweifellos auf einer seetüchtigen Jacht aufgenommen worden. Leute, die ein solches Boot besitzen, gehören meist einem Club an. Ich bin dafür, dass wir die Bilder vervielfältigen und vergrößern lassen, aber die Gesichter der zwei Frauen unkenntlich machen. Dann können wir sie an die vier oder fünf Clubs schicken, die in Frage kommen. Es sollte mich wundem, wenn es nicht möglich wäre, das Boot zu identifizieren.«
    »Du kannst es ja versuchen«, meinte ich, und Phil verzog sich ins Fotolabor, um das Nötige zu veranlassen.
    Die Überwachung der Telefongespräche des Mister Becker schien / sich als Fehlschlag zu erweisen. Kein Erpresser hatte dort angerufen. Sämtliche Gespräche hatten ausschließlich geschäftlichen Charakter.
    Ich hatte den Einfall, Mister Wadsworth, den Inhaber des Drugstore in der Seventh Avenue, dem man so übel mitgespielt hatte, anzurufen.
    Als er hörte, wer ich war, ging er in die Luft.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!«, zeterte er. »Sie haben ja gesehen, was für Erfolge Sie erzielen! Ich habe mich mit den Leuten auf kaufmännischer Basis geeinigt; ich zahle ihnen ein einträgliches Schutzgeld, und sie sorgen dafür, dass ich in Ruhe gelassen werde. Das ist mir jedenfalls sympathischer als ein zweifelhafter und nutzloser Polizeischutz.«
    Damit hängte er ein, und ich konnte ihm das nicht einmal übel nehmen.
    ***
    Um vier Uhr fünfzehn rief Mister Becker jun. von der Chemical Industrie an.
    »Ich bin wieder einmal erpresst worden«, sagte er. »Sagen Sie mir um Gottes willen, was ich tun soll.«
    »Wieso: wieder? Sie haben doch seinerzeit nichts von Erpressung gesagt.«
    »Ich hatte Angst, aber es geht eben nicht mehr so weiter. Sie haben ja damals mein Telefongespräch mit angehört und ganz bestimmt gemerkt, was los war.«
    »Natürlich habe ich das gemerkt, aber wenn Sie uns nicht vertrauen wollen, haben wir keine Ursache, Ihnen unsere Hilfe aufzudrängen.«
    »Ich habe es mir in der Zwischenzeit anders überlegt. Es ist nun schon das dritte Mal, dass man versucht, mich um fünfhundert Dollar zu erleichtern. Man hat mir angekündigt, dass morgen Vormittag um neun Uhr ein Bote kommt, der nur das Stichwort Syndikat sagt. Wenn ich diesem Boten nicht fünfhundert Dollar in alten Scheinen aushändige, wird mein ganzer Laden in die Luft fliegen.«
    »Wir werden morgen früh um acht bei Ihnen sein und Sorge tragen, dass kein Anschlag auf Sie verübt werden kann. Wenn der Bote kommt, dann empfangen Sie ihn sehr freundlich und bringen ihn in Ihr Privatbüro. Den Rest überlassen Sie uns.«
    »Glauben Sie denn, dass es Zweck oder Erfolg haben wird, wenn Sie diesen Boten fassen?«
    »Schließlich muss er uns ja sagen können, wer ihn geschickt hat«, meinte ich und heuchelte Zuversicht. »Wenn wir diesen Burschen erst haben, werden wir auch weiterkommen.«
    Ich glaubte selbst nicht, was ich da sagte, aber ich konnte die Dinge ja nicht einfach treiben lassen. Wir mussten was unternehmen und immer wieder was unternehmen, bis es endlich klappte.
    Wieso hatte eigentlich die Telefonüberwachung noch nichts von dem Gespräch des Erpressers mit Mister Becker berichtet? Sollten die Burschen beim Zentral-Fernsprechamt etwa gebummelt haben?
    Ich hängte mich ans Telefon und fragte bei der Überwachungsstelle an, was es Neues gäbe. Es wurden mir dreiundzwanzig Gespräche mit allen möglichen Lieferanten und Kunden gemeldet, aber das eine, um das es sich handelte, war nicht darunter.
    Ich fragte danach, ich wurde dringend, ich schlug einen heillosen Krach, aber die Boys vom Post Office blieben dabei, von diesem Gespräch nichts zu wissen. Außerdem schworen sie hundert Eide, sie hätten die Überwachungsstelle keine Minute verlassen.
    »Das ist Käse«, sagte Phil wütend. »Die Kerle lügen wie gedruckt. Wahrscheinlich haben sie eine Mittagspause eingelegt, geschlafen oder Karten gespielt.«
    Das ging natürlich nicht.
    Wir sprachen mit Mister High, der sofort anordnete, dass einer unserer Leute zur Überwachungsstelle bei der Post geschickt wurde.
    Jetzt waren wir wenigstens sicher.
    ***
    Bevor wir das Office verließen, machte ich noch eine Notiz, dass über den Wäschereibetreiber, der einen so feudalen Wagen fuhr, Erkundigungen eingezogen wurden.
    Dann gingen wir und überlegten uns, wo wir unser Dinner nehmen sollten.
    »Fahren wir zu Hung«, schlug Phil vor. »Ich habe immer das Gefühl,

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