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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
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festgehalten?«
    »Die schwirrten ab, als wir ankamen, und da man uns gesagt hatte, die Gangster hätten sich in der Baugrube verschanzt, kümmerten wir uns zuerst darum.«
    »Ihr seid kluge Jungs, das muss man euch lassen.«
    Während wir noch parlamentierten, brauste eine mächtige schwarze Limousine heran, stoppte und zu meinem größten Erstaunen entstieg ihr unser Besucher vom Nachmittag, Mister Min. Hinter ihm kamen fünf seiner Landsleute, große, starke Kerle aus dem Norden Chinas, die Hände in den Taschen vergraben. Die Taschen waren merkwürdig geschwollen. Ich wusste genau, was drinsteckte.
    »Hallo, Mister Cotton! Hallo Mister Decker!«, lächelte Mister Min und 46 verbeugte sich mit gekreuzten Armen. »Ich sehe, Sie haben es allein geschafft. Wir wollten Ihnen gerade zu Hilfe kommen.«
    »Sie?«, staunte ich. »Woher wussten Sie denn…?«
    »Ich sagte Ihnen heute schon mal, dass meine Landsleute überall sind und vieles wissen. Ich erhielt vorhin die Nachricht, dass unsere gemeinsamen Feinde im Begriff waren, Sie für immer zum Schweigen zu bringen. Da machte ich mich auf den Weg.«
    »Das ist aber nett von Ihnen, Mister Min, aber abgesehen davon, dass wir schmutzig geworden sind, ist uns nichts geschehen.«
    »Das freut mich.«
    Wieder eine Verneigung, kehrt Marsch, und die Limousine mit Besatzung verschwand genauso schnell, wie sie aufgetaucht war.
    »Was war denn das für ein Heini?«, fragte der Sergeant des einen Streifenwagens.
    »Einer unserer Freunde, der erfahren hatte, dass wir in Verlegenheit waren. Sie haben’s ja gehört.«
    »Merkwürdige Freunde habt ihr Burschen«, griente der Sergeant. »Aber mir soll’s gleich sein.«
    Nachdem die Polizisten die Baugrube durch neue Lampen gesichert und einen ihrer Leute als Posten zurückgelassen hatten, holten wir unseren Wagen und fuhren hinter dem Patrouillenwagen mit den lebenden Cops und dem toten . Pseudo-Cop zur Polizeistation.
    Es vergingen fast zwei Stunden, bevor alles geklärt war. Der Erschossene war ein in der Kartei der Stadtpolizei verzeichneter Verbrecher, den man in Uniform gesteckt hatte, um zu verhindern, dass jemand auf den Gedanken kam, die wirklichen Cops zu alarmieren.
    Der Trick war nicht einmal neu, aber in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten. Das Tollste war jedoch, dass weder das Städtische Tiefbauamt noch irgendeine andere Behörde was von der Buddelei wusste. Anlieger sagten aus, die Grube sei erst zwischen halb sieben und zehn Uhr ausgehoben und abgedeckt worden. Bis wir ankamen, waren noch zwei Arbeiter da gewesen.
    Daraus ergab sich die erstaunliche Tatsache, dass man sich diese Mühe nur darum gemacht hatte, um uns zu erwischen. Wahrscheinlich hatte man angenommen, wir würden uns schon bei dem Sturz nach unten die Knochen brechen, sodass man uns nur noch einzuscharren brauchte. Wäre diese Rechnung aufgegangen, kein Mensch hätte uns jemals gefunden.
    Man hatte eben nicht daran gedacht, dass beim Nachgeben der Bohlen auch ein Teil des oben aufgeschichteten Erdreiches hineinrutschen würde, wodurch unser Sturz bedeutend abgeschwächt wurde.
    Jedenfalls hatten wir wieder mal gewaltiges Glück gehabt.
    ***
    Jetzt waren also die Feindseligkeiten zwischen dem Syndikat und uns offiziell geworden. Natürlich wurde nachgeforscht, mit wem der erschossene Gangster in letzter Zeit Kontakt gehabt hatte, aber wie immer in solchen Fällen hielten die Unterweltler eisern dicht. Selbst wenn einer es gewollt hätte, er hätte nicht gewagt, den Mund aufzumachen.
    Das Syndikat war eine Macht, in deren Diensten man stand oder um deren Angehörige man einen sehr großen Bogen machte. Kein Unterweltler konnte es wagen, sich dagegenzustemmen. Es wäre einfach Selbstmord gewesen.
    Während wir endlich nach Hause fuhren, überlegten wir uns, wie der alte Chinese so schnell die Nachricht bekommen hatte, dass man uns ans Leder wollte.
    »Diese Chinesen stecken voller Geheimnisse«, knurrte Phil. »Ich möchte diesen Min verdammt nicht zum Feind haben.«
    »Du hättest ihn bestimmt nicht lange«, grinste ich. »Dann hätte er nämlich dich!«
    Ich kann nicht sagen, dass ich in dieser Nacht besonders gut geschlafen hätte. Zu vieles ging mir im Kopf herum.
    Am nächsten Morgen um acht Uhr hatten wir, wie versprochen, das Haus Becker Cy. zwar unauffällig, aber undurchdringlich abgeschirmt. Kein Mauseschwanz würde sich durchdrücken können, ohne gesehen, fotografiert und überprüft zu werden.
    Kurz vor neun ging zuerst Phil, mit

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