Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
Vom Netzwerk:
gefasst gemacht, bis zum Morgen ausharren zu müssen, als ich eine unangenehme Überraschung erlebte.
    Von oben flogen Erdschollen herunter. Es sah so aus, als wären die Bauarbeiter zurückgekehrt und wollten die Grube zuschaufeln. Als mir dann ein Klumpen Erde genau auf den Kopf fiel, hatte ich es satt.
    Ich zog meine Waffe und knallte ein paar Mal in die Luft. Die Reaktion war erstaunlich.
    Was da oben antwortete, war ganz bestimmt Kaliber achtunddreißig. Jetzt endlich ging mir ein Licht auf.
    Die Burschen legten es darauf an, uns hier zu verscharren. Trotzdem, wir hatten einen Vorteil. Hier unten war es stockfinster. Niemand konnte uns sehen, aber die Gestalten am Rand der Grube waren wenigstens als Silhouetten erkennbar und boten ein herrliches Ziel. Trotzdem war es nicht so leicht, eine dieser Gestalten aufs Korn zu nehmen. Nicht nur die Kugeln, sondern auch Dreckklumpen und Steine flogen uns um die Ohren.
    Wir standen dicht an die Wand der Grube gepresst und änderten nach jedem Schuss unseren Standplatz. Wir waren von oben nicht zu sehen. Dieses Ausweichen aber wurde immer schwerer, je mehr Erde herunterkam. Immerhin, lange konnte es nicht mehr dauern, bis jemand die Cops alarmierte, und ich hoffte nur, dass die Kollegen von der Stadtpolizei klug genug sein würden, um die Bande zu kassieren.
    Gerade trat einer der Burschen zwischen den matten Schimmer einer Straßenlampe und ein dunkles Haus, sodass ich seine Umrisse deutlich vor Augen hatte. Ich sah sogar den Arm und die Hand, die die Pistole hob und nicht wusste, wohin sie zielen solle. Aber ich sah noch etwas anderes: eine Mütze, glänzende Uniformknöpfe und einen Schimmer wie von blankem Koppelzeug.
    Der Kerl da oben war ein Cop, das heißt, er hatte sich so zurechtgemacht. Das war wohl der Grund dafür, warum noch niemand die Stadtpolizei alarmiert hatte.
    Gleichzeitig feuerten Phil und ich.
    Der »Cop« warf die Arme hoch. Zuerst klatschte seine Pistole herunter, und danach kam er. Er stürzte herunter wie ein Sack, und es kostete keine Überlegung, um zu wissen, dass er tot war.
    Einen Augenblick pausierten die Gauner da oben und dann ging es von Neuem los. Aber jetzt hielten sie sich ein paar Schritte vom Rand der Grube 44 entfernt, sodass wir sie nicht mehr vor die Läufe bekamen. Sie feuerten planlos, aber früher oder später würden sie uns doch erwischt haben, wenn nicht das durchdringende Heulen einer Polizeisirene dem ungleichen Kampf ein Ende gemacht hatte.
    »Hallo! Hallo! Ihr da unten!«, rief eine grobe Stimme. »Was macht ihr denn da?«
    »Verstecken spielen! Da Sie uns gefunden haben, wäre es nett von Ihnen, wenn Sie uns heraushelfen würden.«
    »Wer sind Sie?«
    »Das sagen wir Ihnen, wenn wir oben sind.«
    Ein paar Taschenlampen wurden auf uns gerichtet. Dann strichen die Strahlen auch über dien Toten in Polizeiuniform.
    »Na wartet, ihr Burschen! Ihr habt einen von unseren Leuten umgelegt! Wir sollten euch gleich abschießen.«
    »Werft uns ein Seil herunter!«, schrie ich aufgebracht.
    Oben gab es ein aufgeregtes Palaver. Es dauerte mindestens fünf Minuten, bis eine viel zu schwache Leine herabgeworfen wurde.
    »Wir knüpfen zuerst den Toten daran«, sagte ich. »Seht ihn euch inzwischen gut an. Ich bezweifle, dass er zu euch gehört.«
    »Macht schon!«
    Nach weiteren fünf Minuten waren auch wir aus dem Grab auferstanden.
    Währenddessen war ein zweiter Patrouillenwagen angekommen. Wir wurden wie Schwerverbrecher mit gezückten Pistolen empfangen, mussten erst mal die Hände hochnehmen und' unsere Waffen abgeben.
    »Kennt ihr den Mann?«, fragte ich den Sergeanten, mit einem Blick auf die uniformierte Leiche.
    »Von unserem Revier ist er nicht«, brummte er zweifelnd.
    »Wenn ihr mich fragt, ist er überhaupt von keinem Revier. Ich kann mir nicht denken, dass er ein Polizist ist. Habt ihr schon nach seinem Ausweis gesucht?«
    »Ja. Wir haben keinen gefunden.«
    »Dann seid so gut und erlaubt, dass wir euch unsere Ausweise zeigen.«
    Er knurrte zustimmend und darauf fiel er aus allen Wolken.
    »Es tut mir schrecklich leid«, sagte er, »aber es kam eine Meldung ans Hauptquartier, ein paar Gangster hätten soeben einen Cop erschossen. Und wenn einer Uniform trägt…« er zuckte die Achseln.
    »Ich glaube, wenn Fidel Castro hier bauuniformiert herumlief, könnte er ganz New York im Handstreich erobern. Was so eine Uniform nicht alles bewirkt«, grinste ich höhnisch. »Habt ihr denn wenigstens die übrigen Banditen

Weitere Kostenlose Bücher