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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Wort?«
    »Mal sehen. Es fängt mit sep an und endet mit i.« Er blätterte erneut. Larissa trommelte ungeduldig mit den Fingern auf der Tischplatte herum.
    »Dachte ich mir’s doch!« Der Bücherwurm richtete sich mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck auf. »Das Wort lautet sephardi .«
    Er bemerkte unseren fragenden Blick. »Die Sepharden waren spanische Juden, die später nach Nordafrika auswanderten«, erklärte er. »Viel mehr weiß ich leider auch nicht darüber. Aber es bestätigt unsere Vermutung, dass sich das Buch der Wege in Spanien befindet.«
    »Aber wo in Spanien?« Larissa konnte ihre Ungeduld nicht mehr zähmen. »Das Land ist riesengroß! Wo sollen wir da zu suchen anfangen?«
    »Wir beginnen am besten mit den Sepharden«, schlug ich vor. »Dann werden wir ja sehen, was sie mit Gesundheit und Innereien zu tun haben.«
    »Eine gute Idee.« Der Alte klappte das Wörterbuch zu, und erneut stieg eine Staubwolke auf. Diesmal konnte ich nicht mehr an mich halten und nieste lauthals.
    »Gesundheit«, tönte es gleichzeitig aus zwei Mündern.
    »Hab ich doch gerade gesagt«, erwiderte ich. Darüber musste sogar Larissa ein wenig lächeln.
    Während der Bücherwurm sich in seinen Laden aufmachte, zogen sie und ich uns vor den Computer in ihrem Zimmer zurück. Innerhalb einer Stunde hatten wir mithilfe von Wikipedia und Google einen Haufen Informationen über die Sepharden zusammengetragen. Das war aber zugleich das Problem: Wie sollten wir das herausfiltern, was für unsere Suche wichtig war?
    Die Sepharden waren im Jahr 1492 von Isabella von Kastilien, der damaligen spanischen Königin, aus dem Land ausgewiesen worden. Der Hinweis aus dem Register musste sich also auf die Zeit davor beziehen. Larissa deutete auf eine Karte Spaniens, die wir auf einer der besuchten Websites gefunden hatten und auf der die Städte abgebildet waren, in denen sich einmal größere sephardische Gemeinden befanden.
    »Die meisten davon liegen in Südspanien«, stellte sie fest. »Malaga, Sevilla, Almeria, Granada, Cartagena und Córdoba. Vielleicht sollten wir unsere Suche darauf beschränken?«
    Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Ihr Vorschlag war so gut wie jeder andere und ich hatte keine bessere Idee.
    Wir beschlossen, alphabetisch vorzugehen. Systematisch gaben wir bei Google den Ortsnamen und unsere Suchbegriffe ein, erst einzeln, dann in Verbindung miteinander. Aber auch das brachte uns nicht viel weiter.
    Ratlos hockten wir vor dem Monitor. Larissa blätterte in den Ausdrucken der Webseiten, die wir besucht hatten. Währenddessen versuchte ich es einmal mit dem spanischen Wort salud anstatt des lateinischen salutas . Bei Almeria und Cartagena fand ich die üblichen Verdächtigen: Krankenhäuser, Gesundheitsdienste und Behördenkram. Bei der Eingabe von Córdoba und salud tauchte ein interessanter Eintrag auf der ersten Ergebnisseite auf. Ich folgte ihm, sah mir ein paar weitere Seiten an und stieß dann Larissa an.
    »Sieh mal«, sagte ich. Ich hatte eine Website aufgerufen, die ein jährliches Volksfest in Córdoba beschrieb: die Feria de Nuestra Señora de la Salud .
    »Eine Kirmes – na und?« Larissa war nicht überzeugt, dass das etwas zu bedeuten hatte. »Es ist ein katholisches Fest – was hat das mit den Sepharden zu tun?«
    »Aber vielleicht mit den Innereien«, spekulierte ich. »Auf dieser Feria gibt es jede Menge Zelte, in denen Essbares angeboten wird. Vielleicht sind Innereien eine der Spezialitäten?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das ist mir nicht handfest genug.«
    So langsam begann sie, mich zu nerven. Ich verstand ja ihre Sorge um ihre Eltern. Das bedeutete aber nicht, dass sie deshalb gleich so nörgelig werden musste. Auf diese Weise kamen wir auch nicht schneller zum Ziel.
    Ich schluckte meinen aufkeimenden Ärger hinunter und konzentrierte mich bei meiner Suche auf Córdoba. Hier gab es mehr zu holen, das spürte ich. Schweigend klickte ich mich durch die Seiten und druckte ab und zu etwas aus. Schließlich nahm ich die Finger von Maus und Tastatur und lehnte mich zurück.
    »Es ist Córdoba, da bin ich ganz sicher«, erklärte ich.
    Larissa sah mich skeptisch an.
    »Zunächst einmal die Gesundheit«, fuhr ich fort. »Von der Feria de la Salud weißt du ja bereits. Dann habe ich herausgefunden, dass zur Zeit der maurischen Herrschaft ein berühmter Philosoph und Arzt in der Stadt lebte. Er hieß Averroes und war einer der besten Mediziner seiner Zeit.«
    Ich machte eine kleine

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