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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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hatte.
    »Wir sollten die Zeit nutzen und einen Plan entwickeln, wie wir den Zafóns entwischen können«, sagte ich.
    »Sie heißen nicht Zafón«, erwiderte Torres müde. »Der Name ist ein P-pseudonym, wie ich gleich vermutet habe. Ihr wirklicher Name lautet K-karasamoff.«
    »Woher wissen Sie das?« Larissa blickte von ihrem Handy auf.
    »Vorhin am T-telefon hat sich einer von ihnen so gemeldet. Karasamoff ist ein r-r-russischer Name. Und sie sprechen R-russisch. Das passt zusammen.«
    »Und Spanisch und Deutsch sprechen sie auch sehr gut«, bemerkte ich.
    »Nicht jeder Gauner ist ein D-dummkopf«, erklärte der Detektiv. »Ganz im Gegenteil. Ich bin in meinem Leben m-mehr Schwachköpfen bei den Behörden begegnet als in der Unterwelt. Und die b-beiden sind umso gefährlicher, weil sie recht intelligent sind.«
    »Dann müssen wir noch cleverer sein. Wie lautet also unser Plan?«
    Die Antwort war ein betretenes Schweigen. Was soll man auch für Pläne machen, wenn man im Laderaum eines fahrenden Autos gefangen sitzt und es nur einen einzigen Ausgang gibt? Doch ich wollte mich einfach nicht damit abfinden, keinen Handlungsspielraum zu haben.
    »Wir könnten rausspringen, wenn sie langsamer werden«, schlug ich vor.
    »Zu riskant«, erwiderte Larissa. »Einer schafft es vielleicht – aber wenn sie dann wieder beschleunigen, hängen die anderen beiden fest. Und das bei geöffneter Tür. Das macht die Karadingsbums erst recht auf uns aufmerksam.«
    »Und wenn wir vor einer Ampel halten?«
    »Auch da wissen wir nicht, wann sie wieder losfahren. Und ob es überhaupt eine Ampel ist oder nicht ein Lagerhaus, bei dem einer von ihnen schon vor der Tür steht, wenn wir sie öffnen.«
    »Dann sollen wir einfach nur abwarten?« Das war das Schlimmste, das ich mir vorstellen konnte. » Irgendwas müssen wir doch tun können!«
    »Aber kein Sprung aus dem Auto, wenn wir nicht wissen, was uns erwartet«, pflichtete Torres Larissa bei. »Das Überraschungsmoment ist unser einziger V-verbündeter. Sie rechnen nicht damit, uns hier zu f-finden. Vielleicht gelingt es uns, sie zu überrumpeln und so genug Zeit zu gewinnen, um zu fliehen.«
    Das war gar kein guter Plan, fand ich. Leider konnte ich keine bessere Alternative bieten. Larissa und ich knipsten unsere Taschenlampen an, und wir suchten den Laderaum nach irgendetwas ab, das wir als Waffe verwenden konnten. In einer Ausbuchtung neben der Hecktür entdeckten wir ein Pannenset mit einem zweiteiligen Wagenheber. Das war schon mal besser als nichts. Ich nahm den Eisenstab, der als Hebel diente, an mich, Torres den Wagenheber selbst. Dann schoben wir vorsichtig einige der Metallkisten in Richtung Tür.
    »Wenn sie die Tür öffnen, können wir ihnen die oberste Kiste entgegenkippen«, hatte Larissa vorgeschlagen. »In der so ausgelösten Verwirrung stehen unsere Fluchtchancen bestimmt besser.«
    Ich hatte so meine Zweifel, machte aber brav mit. Tatsache war, dass wir erneut wie die Ratten in der Falle saßen. Nur: Diesmal gab es keinen Ausweg. Alles, was wir an Plänen hatten, war Augen zu und durch . Das klang in meinen Ohren nicht besonders beruhigend.
    Nachdem wir unsere Vorbereitungen getroffen hatten, setzten wir uns wieder hin. Ich kämpfte gerade heftig mit meiner Müdigkeit, als Larissa uns die neueste Positionsmeldung von ihrem Handy durchgab: »Wir befinden uns jetzt auf der Autobahn nach Cádiz.«
    »Dann sind w-wir noch etwa eine Stunde unterwegs«, sagte Torres und warf einen Blick auf das leuchtende Zifferblatt seiner Armbanduhr. »Ihr könnt ruhig schlafen. Ich w-wecke euch rechtzeitig.«
    Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Inzwischen war es schon fast Morgen. Wenn wir Cádiz erreichten, würde bereits die Sonne aufgehen. Und dann mussten wir hellwach sein! Ich schloss meine Augen, fiel aber lediglich in eine Art Dämmerzustand zwischen Schlafen und Wachen.
    Ich hatte das Gefühl, gerade einmal fünf Minuten so vor mich hin gedöst zu haben, als mich Torres anstieß.
    »Cádiz«, sagte er.

 
    Cádiz rühmt sich, die älteste Stadt Europas zu sein. Wenn sie auch nicht, wie es die Legende behauptet, vom griechischen Sagenhelden Herkules gegründet worden war, so war sie doch ganz schön alt. Archäologen haben bewiesen, dass hier bereits vor fast dreitausend Jahren eine Siedlung existierte. Damals war Cádiz eine Insel; heute ist die Stadt über ein schmales Stück Land mit dem Festland verbunden.
    Kurz nachdem mich Torres alarmiert hatte, hielt der Lieferwagen

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