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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Außenministeriums, die meinen und Kits Fall bearbeitete, kann ein sorgeberechtigter Elternteil »uns eine beglaubigte Kopie der Sorgerechtsverfügung vorlegen und damit verhindern, daß ein amerikanischer Paß an die Kinder ausgestellt wird. Aber natürlich kann auch der andere Elternteil zur Botschaft oder zum Konsulat seines Landes gehen und sich dort einen ausländischen Paß besorgen.

    Das Ganze ist also nicht pannensicher.«
    Im Jahre 1986 regte ich an, das Außenministerium solle für alle Kinder bis zu 16 Jahren, die das Land verlassen wollten, eine Paßkontrolle einführen. Mein Vorschlag war, in einen zentralen Computer die Namen potentieller Opfer von Entführungen einzugeben, die dann über jeden Paß Jdentifiziert werden könnten.
    Das Außenministerium erwiderte, meine Idee sei nicht
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    durchführbar, da sie die Rechte amerikanischer Reisender verletze. Ich entgegnete, die Kontrolle würde nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Zuweisung eines Platzes im. Flugzeug, und die Reisenden würden sich mit dieser kleinen Unannehmlichkeit gewiß abfinden, wie sie auch die Sicherheitskontrolle am Flughafen in Kauf nähmen, da sie deren offensichtliche Notwendigkeit erkannt hätten. Müssen die Rechte unserer jungen Mitbürger nicht auch geschützt werden?
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    Rechtsprechung in Pakistan
    Im April 1989 hatten sich fünfzig Menschen in einer winzigen Stadtbücherei in Michigan versammelt, um mich sprechen zu hören. Während der anschließenden Fragestunde meldete sich eine Frau, die von meinen Ausführungen offenbar besonders beeindruckt war, in der vordersten Reihe zu Wort. Die Frau - sie war etwa Mitte Zwanzig - stand auf und sagte mit bebender Stimme: »Ich bin aus einem rund 100 Kilometer entfernten Heim für mißhandelte Frauen hierher gekommen. Mein zweijähriger Sohn und ich halten uns dort vor meinem Mann versteckt. Er hat gedroht, unseren Sohn zu entführen und ihn in seine Heimat, den Libanon, zu bringen.
    Was soll ich tun? Wer kann mir helfen?«
    Als sie geendet hatte, brach sie in Tränen aus. Die übrigen Zuhörer, einfache Leute, die solche Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit nicht gewohnt waren, schwiegen betreten. Dann erhob sich eine hübsche, gutgekleidete Frau. Sie stellte sich als Chris Korest vor. »Ich bin im Auftrag von US-Senator Donald Riegle hier«, begann sie.
    »Was ich bisher gehört habe, hat mich tief bewegt, und ich würde gerne darüber nachdenken, wie wir helfen können.«
    Chris war ein Geschenk des Himmels: Sie engagierte sich mit Leib und Seele und mit ungeheurer Energie und souveräner Intelligenz für unsere Sache. Ihre Begeisterung übertrug sich auf ihr gesamtes Büro und auf ihren Chef. Schon
    bald schloß Senator Riegle sich mit Senator Alan Dixon aus Illinois zusammen.
    Bis dahin hatte ich jeden Fall mit dem Außenministerium und mit Sara Fang erörtert, einer Mitarbeiterin in Senator Dixons Büro in Chicago. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis in Michigan weitere Fälle bekannt wurden, und selbst 1988 war das Problem den Menschen dort offenbar noch fremd. Nachdem mein Buch immer mehr Beachtung gefunden hatte, meldeten sich auch Menschen aus Michigan, und mit Chris Korest in unserem
    »Team« verfügte ich über eine zuverlässige, verantwortungsbewußte Ansprechpartnerin.
    Wenn ich unterwegs war oder ins Ausland mußte, hielt Chris Kontakt zu den Eltern, denen wir zu helfen versuchten. Sie befreite mich von dem extremen Druck, der seit Erscheinen meines Buches auf mir lastete, und gab mir unermüdlich moralische Rückendeckung.
    Der Fall von Christy Khan und ihren drei Söhnen nahm Chris ganz besonders gefangen. Der lange, steinige Weg der Christy Khan war ein recht verschlungener mit vielen Fallstricken und Gefahren und einem unerwarteten Happy-End. Und das alles in einem Land, das uns in mehr als einer Hinsicht sehr fern ist.
    Christy spielte gerade im Haus einer Tante mit den Kindern, als eine kleine Schar von Freunden und Verwandten ihres Mannes zur Tür hereinstürzte. Die Gesichter waren verzerrt, die Stimmen überschlugen sich. Christy verstand sie nur bruchstückhaft - nach 19 Monaten in Pakistan waren ihre Urdu-Kenntnisse immer noch unvollkommen -, aber sie begriff, daß sie einen Anruf von einer Polizeidienststelle in Michigan bekommen hatten und daß etwas Schlimmes passiert war.
    »Riaz ist im Gefängnis«, rief einer ihrer Schwager auf englisch. »Du mußt herausfinden, was passiert ist!«
    Christys Herzschlag setzte für eine Sekunde aus. Ihr

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