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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Uhr morgens, mein Vater stellte seinen auf vier Uhr.« Ein Freund seines Vaters, der Leiter der Ortspolizei, ließ die Autokennzeichen sämtlicher Besucher überprüfen.
    Bald war klar, daß Vera dem Sorgerechtsbeschluß zuwiderhandelte, nach dem nichtverwandten männlichen Personen Hausbesuche untersagt waren. Schlimmer noch, zwischen Vera und ihrem Lebensgefährten gab es fast täglich lautstarke Auseinandersetzungen, wie Craig von der dreijährigen Stephanie während seiner Besuche am Wochenende erfuhr. Bei einer dieser Auseinandersetzungen blieb in einer getäfelten Wand ein faustgroßes Loch zurück. Im Frühjahr 1988 erreichte Craig, daß man den Sorgerechtsbeschluß revidierte. Veras Freund wurde das Betreten des Hauses ausdrücklich verboten, und Vera wurde verboten, die Kinder außer Landes zu bringen. Aber nichts änderte sich. Im Sommer und Herbst 1988 wurde die Ortspolizei mindestens zehnmal ins Haus gerufen -
    meist nachdem der Freund Vera in Gegenwart der Kinder tätlich angegriffen hatte.
    Craigs Bedenken schlugen in Angst um, als ihm eine Babysitterin im Teenageralter erzählte, Veras Freund habe Stephanie sexuell mißbraucht. »Damals legte ich mir eine Schrotflinte zu«, berichtete Craig. »Ich wollte auf dem Rücksitz seines Wagens auf ihn warten. Aber dann sagte ich nur: >Nein, das führt zu nichts. Er kommt davon, ich lande
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    im Gefängnis, und die Kinder bleiben bei ihr.<« Craig ließ von seinem Vorhaben ab und beschloß, vor Gericht zu gehen und Vera das Sorgerecht für die Töchter entziehen zu lassen. Er wollte sich nicht länger vor der Verantwortung drücken, denn er wußte, daß seine Kinder vor Schaden bewahrt werden mußten und daß kein anderer diese Aufgabe übernehmen konnte. Ein Sozialarbeiter von der Jugendfürsorge erklärte ihm allerdings, es gebe nicht genügend »greifbare Beweise«, um seinen Antrag zu stützen.
    Im November 1988 wurde die Polizei erneut wegen eines Streites zwischen Vera und ihrem Freund alarmiert.
    Diesmal war eine Waffe im Spiel. Vera hatte eine 22er Automatik aufgetrieben, damit auf ihren Freund gezielt und zweimal abgedrückt. Sie schoß jedoch daneben - wenn sie betrunken war, war sie eine schlechte Schützin -
    und hinterließ zwei Einschußlöcher in der Schlafzimmertür. Das Bezirksgericht gab Stephanie und Samantha für die Nacht in DeMarrs Obhut. Nachdem Vera versprochen hatte, ihren Freund zu verklagen und ihn nie wieder ins Haus zu lassen (ein Versprechen, das sie bald brach), bekam sie ihre Töchter zurück. Craig fühlte sich niedergeschlagen und hilflos.
    »Bei der Polizei sagte man mir: >Sie können nichts tun.< Und ein Sachverständiger des Gerichts meinte: >Sie sind der Mann, Sie haben einen Job, und Sie teilen eine Wohnung mit einem anderen Mann. Dies ist das Zuhause der Kinder. Wir können Ihre Frau nicht rauswerfen, damit Sie wieder einziehen können.<«
    Damals beantragte Craig formell das Sorgerecht. Während sein Antrag bearbeitet wurde, lud man ihn nochmals vor. Er sollte Vera Samanthas Paß aushändigen, damit Vera mit den Mädchen im Dezember für zwei Wochen in die Bundesrepublik reisen konnte. Für Stephanie hatte Vera bereits einen Paß. Craig geriet in Panik. Er hatte erfahren, daß das Rauschgiftdezernat hinter Vera und ihrem Freund her 198

war und er fürchtete, die beiden würden nicht in die USA zurückkehren. Aber als er seine Bedenken äußerte, stieß er auf wenig Mitgefühl.
    »Der Sachverständige meinte: >Natürlich besteht diese Möglichkeit und damit Grund zur Sorge, aber solange der Fall nicht eintritt, können Sie nichts tun.< Und der Richter erklärte: >Sie haben keinerlei Beweise. Ihre Frau ist freiwillig hergekommen. Sie müssen ihr Samanthas Paß aushändigen.“ Seine Stimme klang, als wolle er sagen: >Du Idiot! Wie kannst du so etwas glauben !<«
    Wenn Vera ihren zweiwöchigen Urlaub in Deutschland überziehe, so der Richter weiter, falle das Sorgerecht automatisch an den Vater, eine Regelung, die Craig wenig tröstete.
    Craig schrieb »vielleicht dreißig Briefe« an den für ihn zuständigen Kongreßabgeordneten Guy Vander Jagt. Die Antwort war entmutigend: Es gab kein Gesetz, das Vera daran hindern konnte, das Land zu verlassen. »Ich kam überhaupt nicht weiter«, sagte Craig.
    Letztlich kehrte Vera pünktlich zurück. Am Mittwoch, dem 28. Dezember, rief sie Craig an und bat ihn, an diesem Tag nicht vorbeizukommen - die Mädchen seien auf einer Geburtstagsparty. Ob er etwas dagegen habe, sie erst am

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