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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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das Beste ist, keine Zeit zu verschwenden und sich gleich wieder nach jemand Neuem umzusehen."
    „Es ist wirklich schon ziemlich lange her, dass ich mit jemandem aus war."
    „Wie lang ist ziemlich lange denn ... ?"
    „Ungefähr zehn."
    „Das ist doch gar nichts. Also wirklich, ich hatte - ich meine, die hatten da Klienten, die schon weitaus länger kein Date mehr hatten als lächerliche zehn Jahre."
    „Zehn Hundejahre."
    „Oh."
    „Und es ist noch viel länger her, dass ich tatsächlich Sex hatte."
    Ich kämpfte eine Welle der Panik nieder und lächelte. „Was soll's? Es gibt noch mehr im Leben als Sex." Was erzählte ich da eigentlich? Meine Rasse definierte sich über Sex. Gebürtige Vampire hörten auf zu altern, wenn sie ihre Jungfräulichkeit verloren. Ihre Suche nach einem Ewigen Gefährten drehte sich ausschließlich um Fertilitätsraten und Orgasmusquotienten. Ich wusste nicht, ob dasselbe auch für Wer-Chihuahuas galt, aber nach meiner kurzen Bekanntschaft mit Viola war ich bereit, jede Wette einzugehen, dass Sex auch bei ihnen eine ziemlich zentrale Rolle spielte. „Mehr als Sex?"
    „Sicher. Zum Beispiel gemeinsame Interessen und Gemeinschaft."
    Sie schien wieder nachzudenken. „Naja, es wäre schon irgendwie schön, jemanden zu haben, mit dem ich mal eine Pizza essen gehen könnte."
    „Na sehen Sie. Also, rufen Sie Dead End Dating an und fragen Sie nach Evie.
    Sie schmeißt praktisch den Laden." Wenigstens solange ich mit einem Fuß in der Todeszelle stand. „Sie wird Ihnen gerne helfen."
    „Danke." Sie schenkte mir ein dankbares Lächeln. „Sie haben was gut bei mir."
    „Nein, Sie haben was gut bei mir" Jedenfalls, wenn sich Rachels Überwachung bezahlt machte und ich Jack aufstöberte.
    Normalerweise machen mir Leichen nichts aus. Ich meine, ich bin immerhin ein furchtloser, blutsaugender Vampir.
    Ja, ja, ist ja schon gut. Stimmt schon, ich hab's nicht so mit Tod und Zerstörung, und auf einer Beerdigung war ich auch nicht mehr seit... also, eigentlich war ich überhaupt noch nie auf einer (bitte unsterblich zu der Beschreibung oben - von furchtlos und blutsaugend - hinzufügen), und deshalb hatte ich möglicherweise doch ein klitzekleines bisschen Angst.
    Ich starrte in das quadratische Fenster, das in die massive Metalltür eingelassen war, und meine Hand erstarrte. Die Wände waren vom Boden bis zur Decke mit riesigen Schubladen aus Metall bedeckt. Auf einer Reihe von Tragbahren lagen große schwarze Säcke mit Reißverschluss. Der Geruch nach Desinfektionsmitteln brannte in meiner Nase.
    „Sind Sie sicher, dass sie hier drin ist?", fragte ich den Sanitäter, der mich durch den Korridor hierher geführt hatte.
    „Hab selbst gesehen, wie sie sich für ihre Schicht eingecheckt hat." Über meine Schulter warf er einen Blick hinein. „Da ist sie ja." Er winkte dem einzigen aufrecht stehenden menschlichen Wesen in dem ganzen Raum. Sie war eine kleine Rothaarige in einem weißen Laborkittel mit einem Namensschild, auf dem MANDY DUPREE, DR., FORENSISCHE PATHOLOGIE stand.
    „Würden Sie freundlicherweise gegen das Glas klopfen, damit sie hier zu uns rauskommt?"
    „Ihre Schicht hat gerade erst begonnen. Sie hat jetzt noch keine Pause, und außerdem darf sie den Raum nicht unbeaufsichtigt lassen."
    Ich holte tief Luft, was ich gleich darauf bedauerte. Nicht nur, dass ich Leichen ziemlich gruselig finde - der Geruch des Todes trug auch nicht unbedingt zur Verbesserung der Lage bei.
    Ich atmete wieder aus, leistete mir gegenüber das feierliche Versprechen ab, nicht mehr zu atmen, und drückte auf den roten Buzzer neben der Tür. Dr.
    Mandy blickte auf, und ich winkte. Ein Ausdruck der Verwunderung überzog ihr Gesicht, während sie den Raum durchquerte und auf einen Knopf drückte.
    Die Tür öffnete sich.
    „Tut mir leid, dass ich Sie störe. Sie sind doch die Mandy, die mit Jack Marchette zusammen ist, oder nicht?" Ich stellte diese Frage zwar, aber eigentlich war das völlig überflüssig. In dem Moment, als ihre hellgrünen Augen in die meinen blickten, kannte ich auch schon die Antwort. Sie war nicht nur mit Jack zusammen. Sie war völlig in ihn verliebt und dazu absolut sicher, dass er ihre Gefühle erwiderte. An ihrem Geburtstag vor zwei Wochen hatte er sie mit einem Hundewelpen überrascht, und letzte Nacht hatte er sie damit überwältigt, dass er sie an einer ziemlich intimen Stelle -
    Ups. Das wollte ich ja so was von gar nicht wissen. Ich blinzelte und konzentrierte mich auf den

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