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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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So kühl wie immer. Nicht, dass Vampire wirklich krank werden könnten, aber ich musste doch sichergehen. Denn wenn es sich nicht um irgendeinen bizarren Virus handelte, der ausschließlich eingebildete Schürzenjäger und Macho-Vampire befiel, dann konnte das nur eins bedeuten...
    Mein Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen. „Du hast dich verliebt."
    Mein Gesichtsausdruck schien ansteckend zu sein. Er strahlte ebenfalls.
    „Darauf kannst du wetten."
    „Wissen Mom und Dad schon davon? Ich meine, ich weiß ja, dass sie von Mandy wissen, aber hast du ihnen auch gesagt, dass du...".
    „Nein", unterbrach er mich. „Noch nicht. Ich habe ihnen von ihr erzählt und ein Treffen arrangiert, damit sie ihre Eltern kennenlernen. Wir dachten, wir erzählen es ihnen dann."
    „Beim Tee?" Auf seinen fragenden Blick hin fügte ich hinzu: „Ich hab zufällig eins ihrer Gespräche mitgehört, als ich mich im Poolhaus versteckt hatte."
    „Sie haben davon gesprochen, dass sie mit uns Tee trinken?" Ein ängstlicher Glanz trat in seine Augen. „Was haben sie denn gesagt? Wollen sie kommen?
    Sie müssen kommen. Ich meine, sie müssen natürlich nicht, aber sie müssen.
    Schließlich sind sie meine Eltern, oder etwa nicht? Sie sollten die Frau kennenlernen wollen, mit der ich die Ewigkeit verbringen -"
    „Entspann dich", unterbrach ich ihn. „Sie kommen, aber sie sind nicht gerade glücklich darüber."
    Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Sie müssen auch nicht glücklich sein. Sie sollen einfach nur erscheinen."

7

    „Was ist mit mir? Kann ich auch kommen?" Wenn ich nicht tot war oder die kleine Freundin einer Zellengenossin namens Big Mama spielte.
    Ich verdrängte den letzten Gedanken und klammerte mich an die Hoffnung, die ich jetzt wieder zu schöpfen wagte. Geld. Ein sicherer Ort. Lief doch alles bestens.
    „Warum willst du denn kommen? Du hasst doch Tee", antwortete Jack.
    „Sicher, aber ich würde zu gerne sehen, wie Mom ausflippt, wenn es mal nicht meine Schuld ist."
    Er grinste und starrte auf die Stahlliege. „Legst du dich jetzt da drauf oder nicht?"
    „Nein." Noch während das Wort meine Lippen verließ, wusste ich, dass ich gar keine andere Wahl hatte. Die Sonne ging gerade auf. Ich konnte es nicht riskieren, das Gebäude jetzt zu verlassen. Ich musste hierbleiben. Ich konnte nach einem leeren Zimmer suchen oder vielleicht nach einer Besenkammer, aber beides war viel zu unsicher, während ich im Schlaf vollkommen schutzlos war.
    Es heißt nicht umsonst wie ein Toter schlafen. Sobald ich weggetreten war, war ich verletzbar, und selbst wenn es mir gelang, beim ersten Anzeichen einer Gefahr aufzuwachen, würde ich doch zu schwach sein, um mich zu verteidigen.
    Ich brauchte einen Ort, der dunkel und ruhig und vor allem bis Sonnenuntergang absolut sicher war. Und zwar auf der Stelle.
    „Kann ich wenigstens eine Decke oder so was haben?"
    Er rief Mandy zu uns. „Lil hätte gern eine Decke."
    „Wir haben hier keine Decken, aber ich hätte dies hier." Sie hielt die Laken hoch. Auf mein Nicken hin fügte sie hinzu: „Ich könnte noch ein paar davon holen, und dann legen wir sie übereinander, damit du es ein bisschen weicher hast." Als ich wieder nickte, lächelte sie und ging zum Regal zurück. „Es dauert nur einen Augenblick."
    „Ich kann nicht glauben, dass ich das tue", sagte ich zu Jack, während ich das halbe Dutzend Laken ausbreitete, das Mandy mir gebracht hatte, bevor ich auf den Stahltisch kletterte.
    „So schlimm ist es gar nicht. Und ich bin gleich neben dir."
    „Nein, bist du nicht." Mandy trat hinter ihn. „Sie haben einen Selbstmord an deinen Lieblingsplatz gelegt." Sie ließ ihre Hand über seinen Arm aufwärtswandern. „Aber ich habe dir einen neuen Platz frei gemacht, gleich neben dem Obduktionsraum. Und", sie lächelte, „ich hab dir sogar dein Lieblingskissen von zu Hause mitgebracht." Sie überreichte ihm ein weißes, flauschiges Teil.
    „Oh, danke, Babe. Das ist so süß."
    Ich weiß, diese Unterhaltung klingt irgendwie unheimlich - da mitten im Leichenschauhaus und so. Aber ich fühlte trotzdem, wie mir ganz warm ums Herz wurde.
    Nicht, dass ich in irgendeiner Weise die Beziehung meines Bruders mit einem Menschen gutgeheißen hätte. Er hätte sich in eine gebürtige Vampirin verlieben sollen, die ihm jede Menge Vampirbabys schenken und, was noch viel wichtiger wäre, meinen Eltern ein paar Enkel schenken würde, damit sie mich endlich in Buhe ließen.
    Aber,

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