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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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hey, ich bin nun mal eine alte Kupplerin. Die Liebe ist meine Berufung.
    „Da hast du noch ein paar Laken zum Zudecken", sagte Mandy. „Mach dir bloß keine Sorgen. Hier bist du in Sicherheit. Diese Schubladen werden nur dann geöffnet, wenn eine Leiche woandershin überstellt oder zur Autopsie gebracht wird, und es gehört zu meinem Job, jeden, der hier rein- oder rausgeht, mit meiner Unterschrift zu bestätigen."
    „Dann bist du so was wie die Hüterein der Laden?"
    Sie lächelte. „Unter anderem. Ich sage, wer wann wohin kommt. Außerdem gehört es mit zu der Ausbildung, im Autopsieraum zu assistieren. So habe ich auch deinen Bruder getroffen. Er hatte einen Autounfall. War auf der Stelle tot. Wir haben ihn in einen Leichensack gelegt und gleich dort drüben in die oberste Lade gelegt. Das war früh morgens, kurz nachdem ich eingetroffen war. Später, als ich dann meinen abendlichen Kontrollgang gemacht habe, hörte ich auf einmal, wie sich die Schublade öffnet. Ich sehe hoch, und da war er. Es war Liebe auf den ersten Blick."
    „Das heißt, nachdem sie aus der Ohnmacht aufgewacht war", ergänzte Jack.
    „Jack hat mich wiederbelebt und mir alles erklärt."
    „Und du hast das einfach so cool weggesteckt?"
    „Ja, sicher. Ich hatte schon immer den Verdacht, dass es Vampire wirklich gibt. Ich hab sogar davon geträumt. Das mit Jack ist, als wäre ein Traum wahr geworden."
    „Das ist ja so süß, Babe."
    „Du bist süß." Sie kuschelte sich an seinen Arm und holte tief Luft. „Und das meine ich ganz wörtlich. Er ist richtig zum Anbeißen. Ich könnte diesen Duft bis in alle Ewigkeit riechen und hätte immer noch nicht genug davon."
    „Du kannst ihn riechen?"
    „Zuerst nicht, aber nachdem wir ..." Sie verstummte, aber ihre Gedanken gingen leider weiter, und ich starrte angestrengt auf die Uhr, eifrig darauf bedacht, mich auf etwas anderes zu konzentrieren als das lebhafte Bild von Mandy und meinem Bruder und ...
    „Würdet ihr bitte mal an die Uhrzeit denken?!", schnauzte ich sie an. Ich riss Jack das Kissen aus der Hand und streckte mich auf dem Rücken aus. „Du hast doch wohl nichts dagegen, oder?"
    „Oh doch, allerdings."
    „Liebe tut nun mal weh, Brüderchen." Ich stopfte mir das Kissen unter den Kopf und versuchte die Kälte zu ignorieren, die von der Stahlunterlage durch die Laken an meinen Körper drang.
    „Gar nicht mal schlecht, was?", fragte Jack. „Du bist gestört."
    „Mach deine Äuglein zu und schlaf."
    „Ich mach die Augen zu", sagte ich, während er die Lade reinzuschieben begann. „Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich auch nur eine Sekunde schlafen werde."
    „Du bist ein Vampir. Vertrau mir, du wirst schlafen."
    „Sagst du", entgegnete ich, während sich die Schublade komplett schloss. Ein metallisches Klicken. Um mich herum wurde es schwarz. Mein Herz hämmerte wie ein Frachtzug, der auf die nächste Haltestelle zurast.
    Rattatata, rattatata, rattatata . .
    Schlafen? Von wegen.
    Mannomann, ich war im Leichenschauhaus! Auf der Flucht wegen eines Mordes, den ich nicht begangen hatte. Ich hatte kein eigenes Geld. Und davon abgesehen war dieses verdammte Metallteil so hart wie ein Felsbrocken. Und genauso kalt.
    Ich versuchte, eine etwas bequemere Lage zu finden, und zwang mich, meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken, weg vom Elend meiner misslichen Situation. Stattdessen steuerte ich meine Drei-M-Fantasie an: mexikanischer Strand, megaheißer Kopfgeldjäger und ein Mango-Margarita.
    Na, das war doch schon viel besser. Ich hatte Sand. Ich hatte Sonne. Ich hatte einen mordsmäßig abgefahrenen italienischen Leder-Bikini.
    Ty beugte sich über mich und verdeckte die warme Sonne, während seine Hände über meinen Körper wanderten. Leder wurde abgestreift, und der Bikini landete zerknüllt neben mir. Er griff nach dem eisigen Glas, und das Mangogebräu tropfte auf meinen nackten Bauch. Der klebrige Saft rann über mein erhitztes Fleisch.
    Er lächelte wieder und beugte sich herab. Seine Zunge .. Sssssssssssss ..
    „Es handelt sich bei der Toten um eine sechsundzwanzigjährige weiße Obdachlose, die von anderen Obdachlosen in einer Nebenstraße nahe der Fifty-second Street entdeckt wurde. Todesursache war offensichtlich Strangulation."
    Die Stimme bohrte sich unerbittlich ihren Weg durch die schützende Decke meines Schlafes bis in mein Innerstes. Mhhh. Meine Nachbarn sahen sich schon wieder eine Wiederholung von CSI an.
    Also, ich mag CSI ja auch ganz

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