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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Dobermann oder einen Husky oder - das ist die ausgesprochene Lieblingsgestalt meines Vaters - einen Furcht einflößenden Schakal. (Das Omen hatte auf meinen Papa einen ziemlichen Eindruck gemacht. Ich weiß. Gruselig, oder?) Jedenfalls können Tiere unsere Andersartigkeit spüren. Die Katze hatte einen einzigen Blick auf mich geworfen - und schon war sie weg. Unglücklicherweise blieb mir das seltsame Gefühl, beobachtet zu werden, erhalten.
    Lag das am Ende daran, dass ein ganzes Sondereinsatzkommando in schwarzer Kleidung auf den Dächern der umliegenden Gebäude lauerte, die allesamt nach mir Ausschau hielten, einer abgebrühten gesuchten Kriminellen? Oder wartete eine ganze Horde von denen auf der anderen Seite der Tür, dazu bereit, mir gleich wieder Handschellen zu verpassen und mich in den Knast zu verfrachten? Aber vielleicht war ich auch nur ganz einfach so eine richtige Drama-Queen. Möglicherweise war das Einzige auf der anderen Seite dieser Tür eine Handvoll meiner engsten Freunde, die nur darauf warteten, „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag" zu schreien.
    Mein vollkommen panisches Gehirn stimmte für Nummer eins und zwei, mein Ego gab seine Stimme für Nummer drei ab. Die Vernunft verwarf alle drei, denn (a) hätte ich das Sondereinsatzkommando mit meinen ultrascharfen Vampiraugen gesehen und sie darüber hinaus gehört und gerochen, (b) galt dasselbe für jeden, der sich in den Räumen von DED aufhielt, und (c) war mein Geburtstag erst in ein paar Monaten.
    Ich schüttelte das Gefühl ab und drehte noch einmal den Türknauf. Die Türangeln quietschten und knarzten. Holz ächzte. Ich nahm mir vor, mir auf der Stelle ein Kännchen Schmiermittel zu schnappen, sobald die Normalität wieder in mein Leben eingekehrt war. Ich schloss die Tür hinter mir, stand vollkommen still und ließ meine Sinne die Dunkelheit durchdringen. Dank sei dem Großen Vampir Dort Oben für die Nachtsicht, denn sonst wäre ich gezwungen gewesen, das Licht anzuschalten, was sozusagen den Kuss des Todes für mich bedeutet hätte. Wenn ich auch sicher war, dass die Polizei nicht erwartete, dass ich hierher zurückkehren würde (in ihren Augen wäre das sicher das Dümmste, was ich tun könnte), würden sie das Büro aber doch mangels anderer Hinweise sicher beobachten (ich dachte dabei eher an Columbo, der draußen in einem alten Chevy hockte und an einem Sandwich kaute, als an Law and Order).
    Ich hatte gehofft, alles genauso wiederzufinden, wie ich es verlassen hatte, aber so viel Glück hatte ich nicht. Die Polizei hatte meinen Computer und meinen iPod mitgenommen, genau wie mein Handy und sämtliche Akten. Ich holte mir einen Stapel Visitenkarten aus dem Karton in der untersten Schublade und legte eine kurze Pause ein, um einen Schluck von dem importierten Blut im Kühlschrank zu mir zu nehmen, das wie eine ganz normale Flasche Wein aussah. Eiskalt, ich weiß, aber ich hatte schrecklichen Hunger, nachdem ich bei Ty zu Hause nichts zu mir genommen hatte, aus Angst, die Selbstbeherrschung zu verlieren und mich meiner inneren Schlampe geschlagen geben zu müssen.
    Ich nahm noch einen letzten großen Schluck, bevor ich die Flasche wieder verkorkte und zurückstellte. Dann stopfte ich die DED-Visitenkarten in einen leeren Umschlag und ging ins Vorzimmer. Evies Computer fehlte ebenfalls, genau wie der kleine Terminal, den wir im Befragungsraum A (sprich: der Besenkammer) aufgestellt hatten. Das Einzige, was die Polizei nicht konfisziert hatte, waren die Telefone und der Anrufbeantworter. Ja! Neben Evies Telefon lag ein Notizbuch, und ich warf einen Blick auf den letzten Eintrag dieses Nachmittags.
    Rachel Sanchez. Der Wer-Chihuahua. Ich lächelte, riss das Blatt mit der Notiz heraus und stopfte es ebenfalls in den Umschlag.
    Ich öffnete Evies oberste Schublade, auf der Suche nach dem einen leuchtenden Hoffnungsstrahl in all der Düsternis. Sie müssen wissen, dass Evie im letzten Monat ziemlich gestresst war, weil ihr Vater zu Besuch gekommen war, und das bedeutete, dass sie ihre üblichen acht Stunden Schlaf nicht bekommen hatte, und das wiederum hieß, dass sie mittags ein kleines Stärkungsmittel brauchte, was bedeutete, dass sie ausgerechnet zur Hauptgeschäftszeit zum nächsten Starbucks aufgebrochen war und es so eilig gehabt haben musste, dass sie vergessen hatte, sich einen Deckel für ihren Becher zu nehmen.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Sie hatte Mokka Latte auf ihre Tastatur gekleckert, als sie versuchte, gleichzeitig

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