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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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tapste zur Couch zurück und sah mir Pimp My Ride zu Ende an. Als dann die dritte Folge von Celebrity Rehab anfing (fragen Sie nicht), trug ich meine Schuhe wieder und stand erneut vor dem Spiegel.
    Okay, irgendwie sah es schon voll nach Retro-Look aus. Vor allem, wenn ich das T-Shirt in der Taille verknotete, die Hose ein paarmal umkrempelte und dazu dann noch einige Armbänder . . . Fertig. Gar nicht mal so übel.
    Schließlich war ich ja nicht drauf aus, mir einen Mann zu angeln. Jedenfalls keinen für mich.
    Außerdem verfügte ich immer noch über meine angeborene Vampiranziehungskraft, die die Lahmheit meines Outfits jederzeit mehr als wettmachen würde.
    Nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, warf ich einen letzten Blick auf mein Spiegelbild und schaltete den Fernseher aus. Ich kritzelte schnell eine kurze Nachricht an Ty und verließ das Apartment. Es gab eine ganze Menge Leute, die ich sehen wollte - und Orte, wo ich hinmusste. Und die Nacht war noch jung.
    Ganz oben auf der Liste meiner Vorhaben? Dead End Dating einen Besuch abstatten.
    Ich weiß. Die Höhle des Löwen. Sehr gefährlich. Aber ich hatte während der Verhaftung meine Handtasche (inklusive mein Lieblings-Puder und Rouge) sowie meine Visitenkarten dort vergessen, also hatte ich genau genommen gar keine Wahl. Außerdem würde ich extrem vorsichtig sein. Ich würde hinein- und wieder hinausschlüpfen, noch ehe irgendjemand was gemerkt hatte.
    Zumindest war das der Plan.

13

    Mit dem Taxi war Tys Wohnung ungefähr zehn Minuten von Dead End Dating entfernt. Als niedliche rosafarbene, pelzige Fledermaus dauerte es nur zweieinhalb Minuten, worin das Ausweichmanöver, das die Neugier zweier hochfliegender Tauben nötig machte, schon enthalten war.
    Ich landete in der schmalen Gasse, die hinter dem Gebäude verlief, das Dead End Dating, ein Geschäft für Innenausstattung, eine kleine Wirtschaftsprüferkanzlei und einen Tante-Emma-Bioladen beherbergte. Mein ganzer Körper vibrierte und summte, und dann verwandelte sich mit einem Mal das hektische Schlagen meiner Flügel in das regelmäßige Pochen meines Herzens. Ich blickte nach unten auf die Spitzen meiner Nina-West-Stiefeletten.
    Anwesend. Puh. Wissen Sie, manchmal überstehen nicht alle Klamotten die Verwandlung. Aber schließlich hatte ich bei den letzten achtundvierzig Malen ausreichend Gelegenheit gehabt, meine Technik zu vervollkommnen.
    In der Luft lag der Geruch nach alten Vitamintabletten und Vollkornbrot.
    Dazu kam noch eine verbrauchte Tonerpatrone (konnte man das Recycling denn nicht von der Steuer absetzen?), und der einzige Atemzug, den ich in meiner Dummheit genommen hatte, ließ mich angewidert die Nase rümpfen.
    Ich beäugte einen schmalen Sims, der ganz oben an dem Gebäude verlief, und schon erhob sich mein Körper in die Lüfte. Ich schwebte die drei Etagen nach oben und holte mir den Ersatzschlüssel, den ich unter einem losen Ziegel versteckt hatte.
    Ein paar Minuten später schloss ich die Hintertür auf und drehte den Knauf.
    Er rührte sich nicht. Ich wollte gerade meine Vampirkräfte einsetzen, als ich es wieder spürte - dasselbe Gefühl, dass da irgendetwas war, das mir den Rücken so hoch- und runterlief, dass meine Nackenhärchen strammstanden.
    Sofort konzentrierten sieh alle meine Sinne auf die Umgebung: das entfernte Rauschen des Verkehrs, das Summen einer Klimaanlage, das schwache Geräusch von Stimmen, die aus dem Bioladen am anderen Ende kamen (die nutzten die Nacht für eine Inventur). Alles normal. Es gab nichts Ungewöhnliches. Nichts, bis auf meinen Magen, der sich immer wieder verkrampfte.
    Natürlich nicht aus Angst, versteht sich.
    Nein, das war schon eher eine ausgewachsene Panik, nämlich aufgrund der Tatsache, dass ich nicht scharf darauf war, noch einmal so einen Stunt abzuziehen und einer Meute Polizisten mein Knie in den Leib rammen zu müssen.
    Ich blickte die Gasse rauf und runter. Mein Blick schnitt durch die Dunkelheit.
    An dem einen Ende ragte ein riesiger Müllcontainer in die Höhe. Ein paar Meter weiter schlich eine Katze durch die Schatten. Der Kopf des Tiers fuhr herum und unsere Blicke trafen sieh. Erkennen blitzte auf, und sie schreckte mit einem leisen Fauchen zurück.
    Okay, also, das ist der Grund, warum ich keine Katze besitze. Vampire stehen nicht auf Katzen. Sicher, ab und zu nehmen wir uns eines Streuners an, aber zum allergrößten Teil sind wir Hundefreunde. Wenn wir die Gestalt wechseln, dann normalerweise in einen

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