02 - Beiss mich, wenn du kannst
schrecklich eifersüchtig gewesen (bin ich gut oder was?) und dann endlich zur Vernunft gekommen (die Wall of Farne wartete schon), aber erst, nachdem Ayalas Werwolf-Lover aufgetaucht war und mir einen Pfahl in die Schulter gerammt hatte.
Autsch.
Er hatte natürlich eigentlich auf Wilson gezielt, aber ich konnte nicht einfach untätig danebenstehen und zulassen, dass irgend so ein durchgeknallter Wolf den Ewigen Gefährten meiner besten Freundin killt. Abgesehen davon musste Wilson auch noch mein Honorar bezahlen, und darauf würde ich ganz bestimmt nicht verzichten.
Jedenfalls hatte ich in der kurzen Zeit, seit ich gepfählt worden war, Ayala schon einer ganzen Reihe potenzieller Ewiger Gefährten vorgestellt, und jedes Mal war ich felsenfest davon überzeugt gewesen, dass das jetzt der Richtige sein würde. Überraschenderweise hatte es aber bei keinem von ihnen gefunkt.
Sie mochte Braunhaarige nicht. Sie mochte Blonde nicht. Sie mochte Ärzte nicht. Sie mochte Anwälte nicht. Sie mochte herablassende Männer nicht, die einzig und allein interessierte, wie oft sie während des Geschlechtsverkehrs ihren Namen schreien konnte.
Zumindest niemanden, der in die Kategorie „Gebürtiger Vampir" gehörte.
Ich hatte das Thema schon ein paarmal angeschnitten und ihr vorgeschlagen, sie mit einem, tja, ich weiß auch nicht, vielleicht einem anderen Werwolf zu verkuppeln? Ich meine, immerhin hatte sie auf ihrem Fragebogen angegeben, dass Wolf- Das Tier im Manne ihr absoluter Lieblingsfilm war. Und ihr Nummereins-Song? Was für eine Überraschung: „Werewolves of London".
Da konnte wohl kaum noch die Rede von Anzeichen sein, die vielleicht in eine gewisse Richtung deuteten - es stand ihr dick und fett mitten auf die Stirn geschrieben. Aber leider war sie nicht bereit, es zuzugeben. Sie wollte eine Familie gründen und Babys machen, und nun verließ sie sich darauf, dass ich dafür sorgte, dass ihr Wunsch in Erfüllung ging.
Ich bin jederzeit bereit, eine Herausforderung anzunehmen -und einen kostenlosen Einkaufsbummel (ihr Vater hatte beste Verbindungen zu Barney's) -, also war ich nach wie vor auf der Suche nach Ayalas Traumprinzen.
„Der Freitag war eine komplette Katastrophe. Er trug einen blauen Anzug, und ich hasse Blau. Habe ich das nicht zufällig in meinem Fragebogen erwähnt?"
Äh, nein.
„Darin sah er sogar noch nichtssagender aus", fuhr sie fort. „Sogar nach dem Abendessen wirkte er so tot wie vorher. Aber ich will deswegen gar nicht groß jammern. Es gibt ja immer ein nächstes Mal, stimmt's? Vorausgesetzt natürlich, Sie haben da noch jemanden in petto. Sie haben doch noch jemanden für mich, oder nicht?"
Nein.
„Aber sicher haben Sie das. Sie sind schließlich die Expertin." Es klickte in der Leitung, und dann wurde die zweite Nachricht abgespielt.
„Lilliana? Hier ist deine Mutter."
Als ob ich das nicht gleich erkannt hätte.
„Hier herrscht im Moment Chaos. Das reine Chaos."
Und das war alles meine Schuld.
„Ich bin mit meiner Weisheit am Ende." Jetzt kam die Stimme meiner Mutter sogar ins Stocken, und mein Schuldbewusstsein machte einem tiefen Wärmegefühl Platz. Oooh Mom. „Sowohl ich als auch dein Vater. Wir haben nicht die geringste Ahnung, was wir falsch gemacht haben."
Ihr habt gar nichts falsch gemacht. Es ist alles meine Schuld. Ich bin diejenige, die diese Partnerschaftsvermittlung aufgemacht hat. Ich bin diejenige, die auf der Flucht ist.
„Wir haben als Vorbilder versagt. Und als Mentoren. Und als Eltern."
Nein, nein, nein! Ihr seid alle beide tolle Vorbilder. Großartige Mentoren. Supereltern.
Okay, das mit den Supereitern war jetzt vielleicht einen Tick übertrieben, aber sie waren wirklich gut gewesen. Das beste Paar steinalter, hochnäsiger aristokratischer Vampireltern, das man sich nur vorstellen konnte.
„Das ist die einzige Erklärung für all das, was jetzt gerade geschieht. Es ist unsere Schuld. Wir müssen irgendetwas schrecklich falsch gemacht haben, dass unser wunderbarer Sohn den Ränken einer bloßen Menschenfrau zum Opfer fällt."
Das einzige schrecklich Falsche, was sie getan hatten, war diese Sache gewesen, als sie mich gezwungen hatten, mit der ganzen Familie Urlaub in Rom zu machen, statt mich mit den Ninas nach Paris fliegen zu lassen - Augenblick mal. Wunderbarer Sohn? Menschenfrau?
„Jack ruiniert sich sein ganzes zukünftiges Leben, und es scheint nichts zu geben, was wir tun könnten, um ihn davon abzuhalten."
Jack?
„Er hat sich in
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