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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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hinaus.
    Hier ging es um Ty und die Gefühle, die ihn innerlich zerrissen.
    „Schmerz und Höllenqualen und Selbsthass."
    Sobald die tiefe Stimme in mir erklang, zuckte er von mir weg.
    Ich sah ihn nur noch verschwommen, so schnell verließ er die Wohnung. Ich hörte die Tür knallen, und dann war ich allein.
    Ich lehnte mich gegen die Wand, mein Herz klopfte, und meine Lippen brannten.
    Was sollte das denn?
    Ich war mir nicht sicher, aber mein Bauchgefühl sagte mir, dass es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte, mit der Zeit, bevor er zum Vampir geworden war. Vielleicht war er ein ganz schrecklicher, furchtbarer Mensch gewesen, und seine grauenhaften Verbrechen hatten irgendwann dazu geführt, dass er zum Vampir wurde.
    Damit er das Unrecht wieder gutmachen konnte?
    Oder in aller Ewigkeit darunter litt?
    Ich bin bei diesem Schmerz- und Höllenqualen-Gedöns nicht sehr gut, von Selbsthass ganz zu schweigen. Also ignorierte ich die Fragen und konzentrierte mich auf das Einzige, womit ich mich in diesem Augenblick beschäftigen konnte: meine Stinkwut.
    In Gedanken ging ich die letzten paar köstlichen Momente noch einmal durch, das Du magst mich und die Lust und das ohhh, armes Ding, bis ich dann bei der tatsächlichen Unterhaltung, die wir geführt hatten, stecken blieb.
    Gereizt stieß ich die Luft aus und versuchte zu verarbeiten, was er gesagt hatte. Wie waren noch seine genauen Worte gewesen? Irgendwas von wegen ich würde unsere Sicherheit gefährden und wir würden am Ende noch gepfählt werden und auch etwas von Entschuldigung - Entschuldigung? Als ob ich irgendeinen Fehler gemacht hätte.
    Ich war doch nur seinem Ratschlag gefolgt.
    Setz dich mit deinen Eltern in Verbindung, hatte er gesagt. Lass sie wissen, dass es dir gut geht.
    Sicher, die Verbindung hatte ich jetzt in einem Treffen von Angesicht zu Angesicht umgesetzt statt bloß mit dem vorgeschlagenen Anruf, aber schließlich ging es hier ums Prinzip.
    Wenn man das Ganze so betrachtete, hatte ich genau das getan, was er gesagt hatte. Nicht, dass er mir überhaupt Befehle erteilen dürfte. Ich meine - hallo?
    Wir lebten schließlich im einundzwanzigsten Jahrhundert. Ich war eine reife, verflucht attraktive, gebürtige Vampirin, die absolut vollkommen in der Lage war, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
    Ich brauchte keinen überheblichen gewandelten Vampir, der mir irgendwelche Vorschriften machte. Schließlich war ich nicht schon fünfhundert Jahre auf der Welt, weil ich so dumm bin.
    Verwöhnt vielleicht, aber nicht dumm.
    Wenn sich hier jemand entschuldigen sollte, dann war es Ty.
    Du sagst es, Schwester. Männer ... Das Einzige, was er getan hat, ist, dir einen sicheren Ort zum Bleiben anzubieten (unabhängig von seiner Motivation) und eine helfende Hand, um die Schlinge aufzuknüpfen, die sich gerade um deinen Hals festzieht, während du (a) riskiert hast, geschnappt zu werden, als du vor aller New Yorker Augen durch die Gegend geflattert bist, um genügend Alpha-Männer aufzutreiben, und (b) ihn in deinen Schlamassel mit hineingezogen hast, wegen Beihilfe zum Mord oder was auch immer, indem du seinen Namen in Gegenwart des Chefs der Polizei von Fairfield erwähnt hast. Oh ja, er schuldet dir definitiv noch einiges.
    Okay. Vielleicht hatte er ja gar nicht so unrecht.
    Ich machte mich auf den Weg zur Tür.
    Als ich auf der Straße angekommen war, suchte ich die Umgebung nach seinem vertrauten muskulösen Körper ab und entdeckte nada. Nach menschlichen Maßstäben war es schon spät - weit nach drei Uhr morgens - und die Straße war leer. Wahrscheinlich war er längst weg, aber ich sog die Gerüche, die mich umgaben, trotzdem tief ein.
    Der überwältigende Duft nach Oregano und Knoblauch kam aus dem italienischen Restaurant an der Ecke. Der scharfe Geruch nach Druckerschwärze aus dem Kiosk gegenüber, der jetzt, mitten in der Nacht, verrammelt und verriegelt war. Der Geruch nach Kaffeemehl und altem Thunfisch stammte dagegen aus einem Müllcontainer in der Nähe.
    Ich rümpfte die Nase und wandte mich in die entgegengesetzte Richtung.

21

    Eine leichte Brise wehte und trug einen Hauch von Leder und sexy Männlichkeit und noch irgendetwas anderes mit sich .. etwas Klebriges und Süßes und .. Blut.
    Diese Erkenntnis hätte mir eigentlich verraten müssen, was dort vor sich ging, aber ich war viel zu abgespannt. Ich hatte schon seit Menschengedenken keinen Sex mehr gehabt (der stufenlos regulierbare Vibrator, den mir die Ninas geschenkt

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