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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Entscheidungen
    »Captain.« Der Roboter blieb vor der Lobby stehen. »Ehe wir wieder auf unser Zimmer gehen, sollten Sie sich die Nachricht vielleicht besser ungestört anhören.«
    »Wieso das?«
    »Copernicus schlägt eine Vorgehensweise vor, die in Konflikt geraten könnte mit dem, was Ihre Gefährten vorhaben.«
    Blinzelnd unterdrückte Bandicut ein plötzliches Schwindelgefühl. Mokin foke, dachte er. Er ließ den Blick durch die Lobby schweifen. »Da drüben«, bestimmte er dann und deutete auf eine abgeschiedene Ecke. Sie gingen hinüber und nahmen auf einem langen, niedrigen Sitzkissen Platz. Links und rechts von ihnen war jeweils ein Teich, in dem sich fette Aale und bauchige Fische tummelten; abgesehen von den Fischen, waren Bandicut und Napoleon allein. »Okay, lass mal hören.«
    Napoleon klickte. »Könnten Sie vielleicht ein wenig näher an mich heranrücken?«
    Bandicut starrte ihn an, dann nickte er. Er beugte sich vor und presste das Ohr an den externen Lautsprecher des Roboters. »Ist es so gut?«
    »Besser. Ich will verhindern, dass uns jemand belauscht.« Die metallische Stimme des Roboters war nun beinahe unhörbar. »Copernicus berichtet, dass der Boojum einen Angriff auf einen wichtigen Teil von Schiffwelt plant. Er wird schon bald zuschlagen.«
    Jeder Muskel in Bandicuts Körper zuckte unfreiwillig. Besonders das Atmen fiel ihm schwer.
    »Soll ich es noch einmal wiederholen?«, fragte Napoleon ein wenig lauter.
    »Negativ.« Schließlich holte Bandicut tief Luft. »Erzähl mir, was er gesagt hat.«
    »Ich zitiere, wobei ich seine Warnung berücksichtige, nicht in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen: Schattenleute glauben, Boojum plant Angriff auf wichtige Teile der Lebenserhaltungs-Infrastruktur. Verteidigungssysteme inadäquat. Viele Leben, einschließlich eurer, sind in Gefahr. Erbitte Treffen an sicherem Ort; Koordinaten angehängt. Brauche noch mehr Beweise, dass ihr nicht kontaminiert seid. Eure Hilfe wird dringend gebraucht. Pan Pan. Bringt alle mit, die Translatorsteine haben! Kommt bitte sofort! Die Adresse lautet …«
    Abrupt richtete Bandicut sich auf. »Herr im Himmel, Nappi!«
    Napoleon stockte, dann erhöhte er seine Stimmlautstärke und sprach in normal gemäßigtem Ton weiter. »Nun, die Adresse scheint außerhalb von Atrium City zu liegen.«
    Bandicut schloss die Augen und nickte. Angriff auf wichtige Teile der Lebenserhaltungs-Infrastruktur … Herr im Himmel!
    ///Klingt so,
    als ob wir aufbrechen sollten,
    würde ich sagen.///
    /Ja, aber Charlie – warum wir? Gibt es denn keine Notfallsysteme, die sich um solche Vorfälle kümmern können?/
    ///Vielleicht wurden die Systeme unterwandert.
    Copernicus hat uns gebeten, alle mitzubringen,
    »die Translatorsteine haben«.
    Dazu zählst du.
    Und auch Ik und Li-Jared.///
    In Bandicuts Kopf drehte sich alles. Er stand auf. »Nappi, wir müssen wieder auf unser Zimmer gehen.«
    »Stimme Ihnen zu, John Bandicut. Aber bitte -wie kann ich Copernicus bewiesen, dass ich nicht kontaminiert bin, ohne direkt Kontakt mit ihm aufzunehmen? Ich glaube nicht, dass er mich an sich heranlässt. Denn falls ich tatsächlich kontaminiert wäre, würde der Kontakt mit mir ihn gefährden.«
    »Vielleicht hat er ja eine Idee«, suchte Bandicut hilflos nach einer möglichen Erklärung. Plötzlich neigte er den Kopf zur Seite und schielte an Napoleon vorbei. In dem Teich gleich neben ihnen steckten zwei daumennagelgroße Fische die Köpfe aus dem Wasser. Sie schauten ihn an. Oder belauschten sie ihn? Von plötzlicher, vernunftloser Wut gepackt rieselte ihm ein Schauer über den Rücken. Waren hier etwa sogar die verdammten Zierfische Spione? Rasch trat er an den von Steinen gesäumten Teichrand. Die Augen -oder Ohren – verschwanden, als er einen großen Stein packte und ihn ins Wasser schleuderte. Er griff nach einem weiteren Stein, sah aber im aufgewühlten Wasser, dass die Fische in ein Loch flitzten und außer Sicht verschwanden.
    »Captain, sollen wir gehen?«, fragte der Roboter.
    Bandicut blickte sich um, unsicher, ob er wütend oder verlegen sein sollte. »Ja«, grummelte er. »Lass uns gehen!«
    »Hraah, John Bandicut!«, rief Ik, als Bandicut und Napoleon das Wohnzimmer betraten. »Dir ist nichts passiert! Wir waren in großer Sorge um dich!«
    »Warum bist du alleine in die Stadt gegangen? Das war sehr riskant!«, schimpfte Li-Jared »Warum hast du nicht zuerst mit uns gesprochen?«
    Bandicut hatte Kopfschmerzen; noch immer hämmerte ihm

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