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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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unterordnen sollte – der Heimat des Captains?
    Für derartige Überlegungen war seine ursprüngliche Programmierung nicht ausgelegt. Doch wenn er den Sachverhalt extrapolierte, bedeutete das: Eine Gefahr für die Umwelt war auch eine Gefahr für den Captain selbst. Das war nicht lediglich eine logische Folgerung. Copernicus verstand das Problem auf einer höheren Ebene – eine weitere Indikation von Turbulenz: Er spürte, dass sich sein Bewusstsein veränderte. Copernicus wuchs – eine sowohl beängstigende als auch aufregende Aussicht.
    Es gab vieles, was Copernicus wissen wollte, doch um die Antworten zu bekommen, müsste er mit John Bandicut sprechen. Zuerst jedoch wollte er sich vergewissern, dass Napoleon nicht unter der Kontrolle des Boojum stand. Die letzte Interaktion zwischen ihm, Copernicus, und Napoleon war schrecklich gewesen -und in der kritischen Situation hatte Copernicus nicht Ruhe bewahren können. Er war in Panik geraten – aus Frucht vor einer Kontamination durch Napoleon, aus Furcht davor, dass er sich gegen seine Freunde wenden würde, sobald er kontaminiert wäre. Und was hatte er seither zustande gebracht, außer sich von allen zu isolieren, die ihm etwas bedeuteten? Trotzdem … Napoleon reagierte nicht auf die Rufe der Schattenleute, und sie wussten nicht warum. Ehe Copernicus sich wieder seinen Freunden anschließen konnte, musste er wissen, dass es ungefährlich war.
    Und in der Zwischenzeit wurden die Forderungen der Schattenleute immer dringlicher:
    »… dringend, dringend … Angriff steht vielleicht kurz bevor … Details folgen … fordern dringend die Hilfe von John Bandicut und allen an, die Steine-der-Stimmen-und-Macht tragen … »
    »Kontakt zu ihnen hergestellt. Von Dringlichkeit in Kenntnis gesetzt. Beweis von Napoleon angefordert … »
    Die Details über den Boojum hatte er gespeichert und sortiert. John Bandicut würde das Beste aus den Informationen machen. Und indem Copernicus die Reaktion von Bandicut und Napoleon beobachten würde, könnte er vielleicht erkennen, ob Napoleon wirklich frei war.
    Es würde kein Schwarz und Weiß geben, nur digital eindeutige Antworten. Seine bisherigen Beobachtungen stimmten ihn hoffnungsvoll. Ihm blieb nichts anderes übrig, als seine Freunde anhand ihres Verhaltens einzuschätzen, anhand ihrer Persönlichkeiten. Mehr Anhaltspunkte würde er vielleicht nicht bekommen. Intuition, so hätte John Bandicut es vermutlich genannt. Copernicus wusste nicht, ob er viel Intuition besaß; das war nicht gerade etwas, das standardmäßig in die Programmierung eines Roboters integriert wurde. Aber er musste es versuchen.
    Unbewusst packte er den Rucksack des Captains fester, während er über das Feld dem Treffpunkt entgegenfuhr.
    »Sie haben also versucht, eure Welt zu retten«, wollte Bandicut wissen, »und sind gescheitert?«
    Ik legte die Fingerspitzen aneinander, ehe er antwortete. »Ja. Und ich wurde aus den Feuern der großen Katastrophe hierher gebracht.«
    »Aber warum machen sie so etwas? Was haben sie davon?« Bandicut war dankbar dafür, dass die Erde ein milderes Schicksal ereilt hatte als Hraachee’a. Doch er verstand den Sachverhalt noch immer nicht.
    ///Ich kann mich daran erinnern,
    dass Charlie-Eins dir von solchen Dingen erzählt hat.
    Hat er nicht von vielen Welten gesprochen,
    die gerettet wurden, woran erzürn Teil selbst beteiligt war?///
    Charlies Summe zitterte, als werde auch ihm allmählich klar – zum ersten Mal in seinem Leben –, was die Zukunft für ihn und seine künftigen quarxischen Nachkommen bereit hielt.
    Bandicut zögerte. Was auch immer dem Quarx widerfahren würde, es würde vermutlich auch ihm widerfahren. /Ja. Aber das habe ich schon damals nicht verstanden./ Außerdem hatte ihn damals der Gedanke schockiert, dass eine außerirdische Intelligenz in seinem Bewusstsein lebte. Das war so verwirrend gewesen, dass er das Gesamtbild nur allzu leicht aus den Augen verloren hatte.
    Li-Jared ergriff das Wort. »Ich schätze, dass es hier auf dieser Welt tausende intelligente Spezies gibt. Glaubt ihr, all diese Wesen wurden hier geboren?«
    Bandicut blinzelte. »Wurden sie etwa alle hergebracht … von denen, die die Translatorsteine kontrollieren – wer immer das ist?«
    »Das weiß ich nicht genau«, gestand Li-Jared. »Ich persönlich bin nur einem kleinen Teil der verschiedenen Spezies begegnet. Und zumindest einige Kulturen scheinen jegliche Erinnerung an ihren Ursprung verloren zu haben. Aber ich habe mit

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