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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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hier!«
    »Wer ist schon von hier, hier geboren worden?«, stellte Ik eine Gegenfrage. Er senkte den Blick auf Bandicuts Hände und Handgelenke. Die Translatorsteine? Ik sah Li-Jared an, der in die andere Richtung starrte und den oberen Stein in seinem Brustbein befühlte.
    »Ist das die Antwort?«, fragte Bandicut ungläubig. »Die Translatorsteine?« In Atrium City hatte er nicht bewusst darauf geachtet, ob dort vielleicht auch andere Außerirdische Steinen besaßen; doch andererseits: Falls diese die Steine nicht irgendwie verborgen hatten, wären sie ihm bestimmt aufgefallen.
    »Natürlich sind es die Steine. Und das, was die Steine mit sich bringen.« Li-Jared wandte sich um und beugte sich vor, hielt jedoch kurz nachdenklich inne, ehe er weitersprach: »Der Boojum versucht, die Kontrolle über Schiffwelt zu erlangen. Er betrachtet organisches Leben als Bedrohung für sein Vorankommen. Vielleicht hat er sogar schon die inneren Verteidigungssysteme des Baums aus Eis durchdrungen.«
    »Hrrm, tja, so könnte es natürlich sein!«
    »Und nur jemand, der von außerhalb kommt, kann ihn jetzt noch besiegen. Davon bin ich überzeugt«, schloss Li-Jared seine Überlegungen.
    In Iks Augen funkelte es voller Unsicherheit, doch er widersprach dem Karellianer nicht.
    »Du meinst also«, stellte Bandicut gedehnt eine weitere Frage, »dass wir, weil wir Steine haben, etwas tun sollen, wozu der Baum aus Eis nicht imstande ist?« Es fröstelte ihn plötzlich, während er zu seinen Freunden hinübersah.
    Vielleicht war diese Frage nicht zu beantworten. Li-Jared hob ruckartig die schwarzen Finger – das Äquivalent zu einem Achselzucken –, und Ik neigte lediglich den Kopf.
    Bandicut schloss die Augen, atmete hörbar aus und rief sich noch einmal alles über seinen Kontakt mit dem Boojum in Erinnerung, auf der Suche nach einem Detail, das ihm helfen könnte, die Situation zu verstehen. Was hatte er im Boojum gespürt? Intelligenz, Herrschsucht, Bosheit. Aber warum war er Bandicut feindlich gesinnt? Hegte der Boojum einen Groll gegen ihn, weil Bandicut ihn einmal besiegt hatte? Oder lag es schlicht daran, dass die Translatorsteine ihn als Feind brandmarkten?
    Seltsame Attraktoren.
    Der Begriff schlich sich in seine Gedanken, aber Bandicut war sich nicht sicher, woher er kam. Der Begriff schien die Mächte recht wörtlich und treffend zu umschreiben, die Bandicut in dieses Umfeld gebracht hatten – zum Boojum. Aber er spürte, dass das nicht alles war.
    ///Die Chaostheorie? ///
    Bandicut starrte aus dem Fenster, ohne dem Quarx eine Antwort zu geben. Die Chaostheorie, ja: die Bilder vom Phasenraum, jene verrückten Umwandlungen von Daten, die turbulente Systeme grafisch darstellten, auf unerwartete Weise Muster von Stabilität und Instabilität sichtbar machten. Diese seltsam kritzeligen Bilder, die im Phasenraum von gewöhnlichen chaotischen Systemen entstanden – Schmetterlinge und Wirbel und weiß Gott was sonst noch – fast wie bizarre Gravitationsradien. Seltsame Attraktoren in grafischer Form: Geometrische Orte der Aktivität, die hier die »Konvergenz« von Kräften bedeuteten und dort die »Bifurkation.«
    Charlies Stimme berührte ihn am Rand seines Bewusstseins.
    ///Der Boojum hat etwas an sich,
    das zu diesen Bildern passt.///
    Zweifellos hatte das Quarx Recht. Während Bandicut beobachtete, wie Wiesen und Felder vor dem Fenster vorbeirasten, dachte er an die komplexe Infrastruktur, die hier aufrecht erhalten werden musste, in diesem gewaltigen Raumschiff, dass die Galaxis umkreiste, weit entfernt von jeder Sonne. Luft, Wasser, Nährstoffe und Energie, die immer wieder recycelt werden mussten. Das Wetter, das in einem so großen Habitat wie diesem Ackerland kontrolliert werden musste. Die Nahrung, die angebaut, synthetisiert und verteilt werden musste. Transportsysteme. Informations- und Kommunikationssysteme. Gesellschaftsstrukturen. Und all das war von chaotischen Fluktuationen beeinflussbar, von denen jede einzelne potenziell tödlich sein konnte. Und irgendwie war aus diesem chaotischen System der Boojum hervorgegangen. War er von jemandem erschaffen worden? Oder verdankte er seine Existenz den turbulenten Kräften des Chaos?
    /Wer auch immer uns die Translatorsteine gegeben hat, wusste, dass etwas Derartiges geschehen würde, oder?/, dachte er unvermittelt, während sich der Zug durch einen dichten, ins Violette spielenden Wald schlängelte, und dann innerhalb eines Sekundenbruchteils über einen atemberaubenden

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