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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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wir keine Verantwortung für eure Sicherheit übernehmen oder dafür, dass ihr eure Reise erfolgreich beendet.«
    Li-Jared bwangte etwas Unverständliches. Zweifellos fand er diese einschränkenden Erklärungen der Maksu verwirrend, auch wenn er nicht viel mehr von ihnen erwartet hatte.
    Nachdenklich berührte Ik seine Steine. Während der gesamten Diskussion über den Boojum und über ihre eigenen, jüngst gemachten Erfahrungen, hatten die Maksu ein ängstliches Summen von sich gegeben. Von der Existenz des Boojum zu hören, schien sie erschreckt zu haben – doch wusste Ik nicht, ob das daran lag, dass sie um die Integrität des Eisnetzes fürchteten oder um ihre eigene Sicherheit. In diesem Sektor des Weltenschiffs ermöglichte das Eisnetz einen beträchtlichen Informationsaustausch – nicht nur in Atrium City, sondern in einer weiten Region, die mehrere Kontinente umfasste. Soweit Ik wusste, benutzten die Maksu das Eisnetz nicht als Medium für ihr auf verschiedene Orte verteiltes Koloniebewusstsein. Doch als Informationshändler war ihnen durchaus klar, welche Rolle das Eisnetz für die Aufrechterhaltung des Informationsflusses spielte.
    »Für unsere Sicherheit tragen wir stets selbst die Verantwortung«, erklärte Ik nun. »Trotzdem wäre es uns, langfristig gesehen, lieber, wenn wir notfalls mit einer gewissen Hilfsbereitschaft rechnen könnten, natürlich auf beiden Seiten.«
    Die Maksu summten eine Weile, ließen jedoch die implizierte Frage nach Unterstützung unbeantwortet im Raum stehen. Alles, was Iks Steine schließlich aus dem Gesumme übersetzten, lautete: »Wir sind uns also einig?«
    Ik und Li-Jared tauschten einen Blick und stimmten zu.
    Der Maksu-Schwarm stieg ein wenig höher über den Tisch auf – offenbar machten sich die Wesen bereit zum Abflug. »Informiert uns, wenn ihr ausgeruht seid, dann werden wir unsere Abmachung in die Tat umsetzen. Wenn ihr noch mehr zu erledigen habt, zögert nicht, uns zu kontaktieren. «
    Ik verneigte sich, und als das Privatsphärenfeld sich rings um sie herum auflöste, schwärmten die Maksu in die Dunkelheit davon. Erleichtert schaute Ik Li-Jared an; die Augen seines Freundes waren trüb vor Müdigkeit. »Ich bin froh, dass wir das erledigt haben! Ich finde die Maksu auch ermüdend. So, ich glaube, John Bandicut wartet schon unruhig auf unsere Rückkehr.«
    Li-Jared murmelte Zustimmung. Ik schwebte voraus, wobei er mit seinen Gedanken das örtliche Kontrollsystem kontaktierte und es um Hilfe bat, ihren Tisch wiederzufinden. Er spürte, wie er einen leichten Stups erhielt, um die Richtung, in die er driftete, zu ändern, dann trieben er und Li-Jared durch die Luft, auf einen Tisch zu, der nur teilweise von einem Privatsphärenfeld umhüllt war.
    »John Bandicut!«
    Keine Antwort. Ik beeilte sich, drang durch den trüben Schleier rings um den Tisch.
    Er war unbesetzt.
    Bestürzt rief er zu Li-Jared: »John Bandicut ist verschwunden!« Weder der Mensch noch der Roboter saßen am Tisch. Stattdessen war da ein umgekipptes Glas, dessen restlicher Inhalt auf der Tischplatte eine Lache gebildet hatte, und überall lagen eigenartig aufgedunsene Körner verstreut. Einen Moment lang dachte Ik, er sei zum falschen Tisch geschwebt. Aber nein, John Bandicut hatte aus diesem großen Glas da getrunken. Ob er einen Spazierflug machte – vielleicht, um eine Erleichterungseinrichtung zu finden? Ik hielt es für unwahrscheinlich, dass Bandicut den Tisch in einem solchen Zustand verlassen hätte.
    »Ich fürchte, etwas stimmt nicht«, teilte Ik seine Beunruhigung Li-Jared mit, als sich dieser zu ihm gesellte. Ik berührte die Tischkugel und schnalzte bestürzt mit der Zunge. Die Kugel leuchtete zwar noch immer, aber sie reagierte nicht, als er seine Gedanken in sie sandte.
    Klick. Klick.
    Ik blickte auf. Hinter Li-Jareds zusammengekauerter Gestalt trieb eine anorganische Wartungseinheit in das Privatsphärenfeld. Li-Jareds Augen leuchteten, dann drehte er sich, die Schultern gestrafft, ein wenig zur Seite weg, um die Einheit durchzulassen. Diese ließ sich vorwärtstreiben und schwebte über dem Tisch wie ein Spielball, vor Sonden und Zusatzgeräten strotzend.
    »Gibt es Schwierigkeiten mit der Kugel?«, summte der Anorg.
    »Scheint so. Unser Gefährte ist verschwunden, während wir fort waren«, grollte Ik. »Ich möchte ihn suchen lassen, aber die Kugel reagiert nicht.«
    Klick. Klick. »Die Fehlfunktion wurde am lokalen Eisnetz-Kontrollknoten entdeckt. Ich wurde hierher

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