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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Kiefern, drehte sich um und zog sich schnell an. Er warf sich seinen schönsten Umhang um die Schultern, legte Schwert und Scheide an. Es war ein ernster Anlass, und er musste sich entsprechend kleiden.
    Er trat wieder ans Bett und starrte auf sein Weib hinab. Einen Augenblick lang zitterten seine Finger, und er verschränkte sie fest, denn sie war wirklich wunderschön. Vielleicht hatte sie eine Botschaft an die Dänen geschickt. Er glaubte zwar nicht, dass sie es getan hatte. Aber sie musste irgendetwas wissen, und so schön sie war, so verräterisch war sie.
    Als Beweis trug er für den Rest seines Lebens eine Narbe von ihrem Pfeil!
    Eric lächelte kalt. »Steht auf«, sagte er kurz. »Es ist Zeit, aufzubrechen.«
    »Aber ich gehe nicht!« protestierte sie.
    »Ihr werdet, Madame. Das habe ich Euch bereits letzte Nacht gesagt. «
    »Aber -«, sie hielt inne, und Röte stieg in ihr Gesicht.
    »Aber Ihr sagtet … «
    »Oh!« Sie bemerkte ihre Torheit, und die Röte vertiefte sich noch. »Wie konntet Ihr mich - oh, was seid Ihr für ein Bastard!« Und voller Wut stürzte sie sich auf ihn.
    Er packte sie schnell, obwohl sie ihn nicht traf. Sein Herz hämmerte, und sein Blut begann zu rauschen. Er begehrte sie selbst jetzt, auch wenn er ihre Süße gerade immer und immer, wieder geschmeckt hatte.
    Er hielt ihre Handgelenke fest und starrte in das feurige Blitzen ihrer Augen. »Ich werde Euch auf mein Schiff schaffen - egal ob nackt oder bekleidet, Mylady., Ich möchte Euch meiner Mutter möglichst bekleidet vorstellen, aber ich werde Euch auf die eine oder andere Art dorthin bringen. Ich habe Euch gestern gesagt, dass Ihr mich begleiten werdet. Und ich habe Euch mehrmals gewarnt, dass meine Entscheidung niemals durch die Spielchen einer Frau geändert werden - ganz egal, wie reizend diese Spielchen sind. « Er schob sie von sich weg, hielt aber vorsichtigerweise immer noch ihre Handgelenke gepackt.
    Er wusste, dass sie sich wieder auf ihn stürzen würde. Ihre Finger waren wie Katzenkrallen gekrümmt, und in ihren Augen lag immer noch dieser wilde, hitzige Blick. Sie spuckte ihm Worte entgegen. Bastard war darunter. Ratte. Dann schien sie in die walisische Sprache ihres Vaters zu verfallen. Er sprach sie nicht gut. Das spielte aber keine große Rolle, denn die Grundaussagen ihres Wutanfalls verstand er durchaus.
    »Zehn Minuten, mein liebes Weib!« donnerte er sie an. Er stieß sie auf das Bett zurück, und sie keuchte und starrte ihn schließlich schweigend an, mit tränenfeuchten Augen, umgeben von ihrem Haar, mit einem Körper, der nicht nur nackt und wunderschön war, sondern auch sehr verwundbar aussah.
    »Zehn Minuten«, wiederholte er. Und ehe sie sich erheben oder wieder genügend Atem holen konnte, um etwas zu sagen, stieß er die Tür auf, verließ den Raum und warf sie hinter sich zu.
    Dort blieb er aufmerksam lauschend stehen und hörte sie leise weinen. Dann erinnerte er sich daran, dass diese ganze Szene sich nur deshalb abgespielt hatte, weil sie so begierig war, ihn loszuwerden. Schließlich konnte er ja vielleicht auf den Grund der irischen See sinken oder auf sonst eine Art -und Weise ableben, und vielleicht war sie ihn dann für immer los.
    Es konnte Krieg geben. Wenn der Ard-ri tot war, konnte es gegen Niall, seinen ältesten Sohn, zum Krieg kommen, da sich auch die irischen Könige um die Macht bemühten. Den Dänen konnte die momentane Schwäche Irlands klar werden. Aber ganz egal, was passieren würde, sein Vater würde Dubhlain halten. Eric wusste es.
    Doch sein Vater würde Niall unterstützen, der auch sein Schwiegersohn war. Tatsächlich konnte es sehr leicht zum Krieg kommen’, und damit würde sich vielleicht Rhiannons Herzenswunsch erfüllen.
    Zielstrebig schritt er davon.
    Sie würde gut daran tun, in zehn Minuten abreisebereit zu sein, dachte er düster. Wenn nicht, schwor er sich, würde sie Irland eingewickelt in eine Decke über seiner Schulter erreichen.

     

Kapitel 15
    Obwohl ihre Überfahrt von einem Unwetter begleitet wurde, erfolgte sie doch mit bemerkenswerter Schnelligkeit und Geschicklichkeit.
    Rhiannon hatte sich entschlossen, ihren Ehemann wunschgemäß zu begleiten. Sie hatte nämlich keinen Augenblick daran gezweifelt, dass er jede seiner Drohungen wahrmachen würde. Und so war sie selbst zu den Schiffen gegangen, ehe er sie holen kam. Sie stand allein am Ufer, eingewickelt in einen karmesinroten Umhang, und starrte die Schiffe mit ihren Schlangenköpfen an. Sie ballte

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