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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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selbstverständlich frei zur Verfügung. « Sie drückte Rhiannon die Hand, dann strahlte sie ihren Sohn mit ihrem wunderbaren Lächeln an. »Eric! Sie ist über alle Maßen schön, und ich wage zu sagen, dass du sie nicht das kleinste bisschen verdient hast. Aber jetzt kommt, bitte. Ich habe Angst dass wir schon zu lange weg waren. «
    Aber so schnell konnten sie die Schiffe doch nicht verlassen. Erin von Dubhlain entdeckte Mergwin, der schweigend hinter ihr wartete. Sie sprachen kein Wort miteinander, aber Erin warf sich in die Arme des alten Mannes, und sie umarmten sich schweigend eine ganze Weile. Dann ließen sie einander los, Erins Augen waren tränenfeucht, aber sie nahm Rhiannons Hand und lächelte wieder. Jetzt sprach Rhiannon leise und schnell zu ihr und versuchte, nicht über die irische Sprache zu stolpern, die sie nur selten benutzte. »Mylady, es tut mir so leid, dass ich in einer so schwierigen Zeit gekommen bin. Euer Vater ist unübersehbar ein vielgeliebter Mann und König, und meine Gebete sind mit ihm und mit Euch. «
    »Danke«, sagte Erin. Sie hielt immer noch Rhiannons Hand und führte sie durch die Mauern zu einem steinernen Herrenhaus, das gewaltig und eindrucksvoll aussah. Es gab Stege neben den Hausmauern, auf die die Menschen treten konnten, um den Dreck und Dung auf dem Erdboden zu vermeiden. Diese hölzernen Stege waren erstaunlich. Rhiannon hatte weder in England noch in Wales etwas Vergleichbares gesehen.
    »Hier ist er zusammengebrochen«, erklärte Erin leise ihrem Sohn. »Ich weiß, dass viele der Meinung sind, ich hätte ihn zum Sterben nach Tara zurückbringen müssen, aber ich wollte unbedingt meine Schwestern, meinen Bruder und Vaters Enkel versammeln. Er schläft, und er wacht auf; er hat gute Augenblicke und schlechte. Er weiß, dass er gehen muss, und er teilt uns oft seinen Willen mit. Ich konnte es nicht riskieren, dass er auf der Straße nach Tara stirbt.«
    Eric versicherte seiner Mutter, dass sie damit recht getan hatte. Rhiannon kam sich wie ein Eindringling vor, aber Erins Hand verharrte fest in der ihren, und Rhiannon folgte ihr. Als sie das Herrenhaus betraten, kamen sie in eine gewaltige, riesige Halle, und es hatte den Anschein, als wären mindestens hundert Leute darin versammelt. Als Erin eintrat, machten sie Platz. In der Mitte der Halle kamen sie zu einem Bett, das mit besticktem. Leinen umhüllt war. Darauf lag ein sehr alter Mann mit schneeweißem Haar und einem tief zerfurchten Gesicht. Seine Augen waren geschlossen.

     
    ***

     
    Erin blieb stehen, und Eric trat schnell nach vorne, fiel auf die Knie und nahm die langen, ausgemergelten Hände des alten Mannes in seine., Rhiannon bemerkte nebenbei, dass auf der anderen Seite des Bettes mit gesenktem Kopf eine Nonne stand, die völlig ins Gebet versunken war. Und dann er schrak Rhiannon, denn am Kopfende des Bettes stand ein Mann, der Eric dermaßen ähnlich sah, dass es nur Olaf, der Weiße des Hauses von Westfald von Norwegen sein konnte, der König von Dubhlain, Erics Vater.
    Genauso wie sein Weib, hatte die Zeit auch ihn freundlich behandelt. Sein goldenes Haar hatte ein paar weiße Strähnen, aber er war genauso groß wie sein Sohn, mit endlos breiten Schultern und schönen, einnehmenden Gesichtszügen. Seine Augen hatten das schockierende, durchdringende Blau, das Eric geerbt hatte. Sein Blick fiel auf Rhiannon, und einen Augenblick lang konnte sie nicht atmen. Wie die Augen seines Sohnes waren sie gnadenlos, blickten sie aber neugierig an. Dann verzog sich sein Mund zu einem kleinen Lächeln, und er nickte, und sie wusste, dass er wusste, wer sie war und sie willkommen hieß. Ihr Herz flatterte einen Augenblick lang, denn es war dieses Lächeln auf Erics Gesicht das ihre Sinne und schließlich auch ihr Herz gefangengenommen hatte.
    Es waren noch viele andere Menschen in diesem Raum. Zu Fußen des Ard-ri war ein großgewachsener Mann mit dunklem Haar und überschatteten grünen Augen, der Erin ähnlich sah, außer dass er sehr viel kleiner zu sein schien. Neben ihm stand ein anderer dunkelhaariger Mann, aber seine Augen waren blau und seine Gesichtszüge ähnelten denen ihres Ehemannes. Im ganzen Raum verstreut standen Männer und Frauen, auffallende Brünette, keltische Blonde und alle Schattierungen dazwischen, und plötzlich hatte Rhiannon den Eindruck, dass jeder in diesem Raum auf die eine oder andere Art mit dem Ard-ri verwandt war.
    Sie hörte lateinische Gesänge und bemerkte, dass alle zu

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