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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Fäuste, um den Wunsch zu unterdrücken, einfach davonzulaufen. Sie konnte es einfach nicht glauben, dass sie im Begriff stand, ein Wikingerschiff zu betreten.
    Sie hatte versucht, das Schiff ihres Ehemannes zu meiden, aber niemand war an Bord gegangen, ehe Eric nicht am Ufer eintraf. Er hatte sie sofort entdeckt, und sie war wütend über
    den kühlen Triumph in seinen Augen - er hatte sehr wohl gewusst, dass sie kommen würde.
    Und dann war er sofort an ihrer Seite gewesen, und als sie an Bord des Schiffes gehen wollte, das auch Patrick und Rowan nahmen, lag seine Hand auf ihrem Arm. »Mein Weib wird mich begleiten«, informierte er sie. Sie warf ihm einen königlich unterkühlten Blick zu und ging an Bord seines Schiffes. Dort war sie einigermaßen ungestört, weil Eric am
    Bug stand und sie am anderen Ende bei den Ruderern einen Sitzplatz fand. Sie liefen bei Einsetzen der Flut aus, aber der Wind stand nicht günstig. Das konnte jedoch am Entschluß ihres Ehemannes nichts ändern. Lautstark wurden die rotgestreiften Segel gesetzt um den besten Wind einzufangen.
    Aber aus der roten -Morgendämmerung wurde kein klarer Tag. Graue Wolken bedeckten den Himmel, Blitze zuckten und Donner dröhnte.
    Rhiannon hatte gehört, dass die Wikinger recht abergläubisch wären und sich weigern würden zu segeln, wenn die Runen nicht richtig fielen, und dass sie diese Art von Wetter als schlechtes Zeichen werten würden. Doch selbst als die Schiffe mit den Drachenbugen heftig gegen die schäumenden Wellen ankämpften, lächelte ein rotbärtiger Bursche neben Rhiannon ihr beruhigend zu: »Das ist nur Thor, der da über den Himmel reitet und mit seinen Donnerschlägen wirft.«
    »Ja«, stimmte ihm ein anderer zu, »denn sogar der große normannische Thor weint und jammert zusammen mit den guten Christen darüber, dass der Ard-ri von dieser Welt in die nächste eingehen soll.«
    Rhiannon versuchte zu lächeln, aber ihre Lippen waren weiß, und ihr Magen grummelte heftig.
    »Keine Angst, Lady!« beruhigte sie der rotbärtige Ruderer. »Wir sind die, besten Seeleute, die es gibt!«
    Sie befürchtete nicht, unterzugehen oder über Bord geschwemmt zu werden. Wenn das passiert wäre, wäre ihr das nur recht gewesen. Vielleicht, hätte dieses Ereignis ihren Ehemann dazu gebracht, sich zu bewegen, denn Eric stand wie festgewachsen am Bug, die Arme über der Brust verschränkt. Ganz egal wie hoch die Wogen peitschten, er stand bewegungslos am Bug, die blauen Augen in Richtung des Landes gerichtet, auf das sie zusegelten. jenes Land, das so schrecklich weit von ihrem entfernt schien.
    Sie kam wankend auf die Füße, hielt sich mühsam an der Reling fest und fühlte sich schrecklich krank. Sie fragte sich, wer das Schiff noch führte, denn jeder schien gekommen zu sein, um Zeuge ihrer Demütigung zu werden. »Lady, geht es Euch wieder gut?« - »Passt auf die Wellen auf!« - »Bei Odin und Gott, es steht schlecht mit ihr, oder?«
    Dann war Mergwin an ihrer Seite. In seinen Augen lag keine Anklage mehr wegen des Streiches, den sie ihm gespielt hatte. Während die Männer einander zuflüsterten, dass ein heftiger Wellengang solche Sachen hervorrufen konnte, sogar bei einem erprobten Seemann, starrte Mergwin sie mit wissendem Blick an. Es war das Kind, das ihn ihrem Leibe wuchs, das diese Übelkeit hervorrief, und sie wussten es beide.
    Mit einem feuchten Lappen säuberte er ihr Gesicht und bot ihr dann etwas zu trinken an. Sie schloss die Augen und lehnte sich an ihn, akzeptierte seine Bemühungen und fühlte sich in seinen Armen seltsam geborgen. Sie wünschte sich, seine wettergegerbte Wange zu berühren und ihm zu danken und seine Vergebung zu erflehen und zu gestehen, dass sie tatsächlich gerade anfing, Eric zu heben.
    Aber als sie die Augen öffnete, sah sie Eric, der hochaufragend vor ihr stand, mit Augen so scharf wie ein Peitschenschlag, mit den Händen auf den Hüften, während seine muskulösen Beine das Auf und Ab des tobenden Meeres ,ebenso einfach ausglichen, als würde er ein Kriegspferd reiten. Tiefe Röte färbte ihre Wangen, und sie presste die Lippen aufeinander.
    »Sie ist in Ordnung!« rief er seinen Männern zu. Er musste nicht mehr sagen. Sie kehrten sofort alle auf ihre Posten zurück, und sie blieb allein dort am Heck, Im Schutz von Mergwins Armen und unter seinem anklagenden Blick.
    »Sie dachten, dass Ihr vielleicht über Bord springen wolltet. Ich habe es auch einen Augenblick lang geglaubt«, sagte er.
    Sie

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