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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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von Magiern oder Druiden oder Göttern beherrscht wurde. Alles klang verwaschen und wurde immer undeutlicher. Alles, was sie noch sehen konnte, war der Mann, und sie fürchtete sich vor ihm. Doch ihr Herz klopfte laut, und sie kam sich sehr lebendig vor, verbrannt von dem blauen Feuer. Sie hatte zwar Angst vor ihm, aber er stand vor ihr wie ein Gott, königlich, unbezwinglich. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte sie ihn nicht mehr aus ihren Gedanken verbannen können. Und jetzt war sie sein Weib. Ganz sicher nicht um geliebt zu werden. Sondern um besessen zu werden.
    Er starrte sie an, und sie fühlte, wie seine Augen wie flackernde Flammen über sie glitten, und dass sie in ihr tiefstes Inneres eindrangen. Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß, und die Männer hinter ihm verfielen in Schweigen.
    »Geht!« befahl er und trat in das Gemach ein. Jemand stieß einen quiekenden Schrei aus, dann eilten die Frauen hinaus und hinter Erics Männern her.
    Die Tür schloss sich hinter ihnen. Rhiannon konnte das Schnattern und Gelächter der Hochzeitsgäste noch einige Sekunden lang hören, dann trat langsam Schweigen ein. Die Welt verblasste.
    Es gab nur noch den Wikinger.
    Die Hände auf den Hüften, begann er zu lächeln. Es war kein warmes Lächeln Es war genauso gletscherkalt wie die Farbe seiner Augen.
    Sie schwor sich ins geheim, keine Furcht zu zeigen. Und sie gab sich das Versprechen, dass sie ihn immer verabscheuen würde, ganz egal, was kommen mochte.
    Aber sein Lächeln brachte sie völlig aus der Fassung.
    Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen, während er seinen königlichen Umhang geschmeidig beiseite warf. Trotz ihres Vorsatzes fing sie zu beben an. Verzweifelt wünschte sie sich, mehr von Alswithas besonderem Wein getrunken zu haben.
    »Lady… Weib!« murmelte er. Er löste seinen Gürtel mit der Schwertschneide und ließ ihn achtlos zu Boden fallen.
    Ihr Mut verließ sie, schmolz dahin wie Eis in der Frühlingssonne. Sie fühlte seinen Blick und den tiefen Spott, der darin lag. Sie blickte auf die nackte, goldene Kraft seiner muskulösen Arme.
    Und dann machte er den ersten Schritt auf sie zu, und sie sah, dass sein Lächeln sehr grimmig war und dass sein Kiefer mit den fest zusammengebissenen Zähnen eine kalte, starre Linie bildete.
    Ein Seufzer entfuhr ihr. In ihrem Blut war jetzt nichts mehr von der süßen Benommenheit übrig, und Angst überfiel sie. Zu spät erkannte sie, dass sie zu weit gegangen war. Sie hatte gegen ihn gekämpft, hatte ihn verletzt, hatte ihn hintergangen und ihr Bestes getan, um ihn in Misskredit zu bringen. Ja, sie hatte es vermutlich zu weit getrieben.
    Verdammter Mut, dachte sie. Und verdammt sei mein Stolz und meine Ehre und sogar Wessex.
    Er machte noch einen Schritt auf sie zu, und sie schrie auf und machte einen Satz nach vorne in dem Bemühen, an ihm vorbeizulaufen und in der Dunkelheit der Nacht Schutz zu suchen. Aber die Flucht gelang ihr nicht. Seine Finger gruben sich in ihr wehendes Haar, und er riss sie zu sich zurück, wie eine Puppe an einem Faden. Der Aufprall auf seinen Körper fühlte sich wie die Berührung mit einem Schaft aus lebendigem Stahl an, und auf ihrem zarten Nacken spürte sie seinen heißen Atem.
    »Oh, Lady! Habt Ihr vor, mir heute abend auszuweichen? Aber nicht doch! Nach langem Warten komme ich heute endlich zu meiner süßen Abrechnung!« Seine Hand faste um ihre Taille und hob sie mühelos hoch. Seine Augen bohrten sich wie eisige Klingen in die ihren.
    Dann warf er sie hart auf das weiße Linnen ihres Hochzeitslagers.

     

Kapitel 8
    Erschrocken rang Rhiannon nach Atem und lag sekundenlang bewegungslos da, kaum fähig zu denken. Er lächelte sie an, seine Augen verengten sich, und sie erkannte, dass er sich in diesem Moment genau an jede Schandtat erinnerte, die sie ihm angetan hatte. Zitternd vor Abscheu beobachtete sie, wie er fortfuhr, sich zu entkleiden, wobei seine kalten blauen Augen ihr Gesicht nicht für einen Moment verließen. Strümpfe, Tunika und sein feines Leinenhemd - er warf alles achtlos auf das Bett, auf dem sie lag, und sie konnte sich immer noch nicht bewegen; ganz im Gegenteil, sie konnte kaum atmen.
    Die Flammen warfen ihren Schein auf die schwellenden Muskeln seiner Schultern und seines Leibes. Seine Brust war mit drahtigem, goldenem Haar bedeckt. Sie versuchte, ihre Augen starr auf die seinen zu richten, aber sie schweiften ab, und sie begann zu beben. Die aufregende goldene Matte auf seiner Brust

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