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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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schmausten also eine volle Stunde. Dann teilten auch sie sich in die Wache, die jeweils ein Nordafrikaner und ein Ostagent zusammen halten sollten.
    Um ein Uhr weckte Lennet Timotheus und legte sich sodann, erschöpft von den vergangenen Strapazen, auf seine Luftmatratze schlafen.
    Timotheus Stimme riß ihn aus dem Schlummer, in den er, so schien es ihm, gerade erst versunken war. »Herr Leutnant, he, aufwachen!«
    Lennet stand augenblicklich auf den Beinen. »Was gibt's?«
    »Ich habe mir, um mir mein Viertel zu verkürzen und auch um die Verbindung mit Sonne wiederaufzunehmen, Ihr Funkgerät ausgeborgt.«
    »Na, und?«
    »Und während ich den richtigen Kanal suchte, bin ich auf eine komische Sendung gestoßen. Hören Sie sich das an.«
    Er hielt ihm das Gerät hin. Lennet ergriff es. Eine deutliche Stimme mit einem unbestimmbaren fremdländischen Akzent sagte: »Der Umzug hat mit Einbruch der Nacht stattgefunden, und zwei nicht unterscheidbare Gruppen sind in die Villa Nummer 2 eingedrungen. Die andere Partei befindet sich gegenwärtig in Villa Nummer 1. Ich bitte um Befehle. Die Sperre am Beginn der Straße wurde bereits errichtet. Ein Gürtel von Tretminen...? Gut. Angriff um drei Uhr... Von der Vorderseite... Im Hinterhalt ein Trupp, um jede Flucht zu verhindern... Gut. Ich habe keine Fragen mehr zu stellen. Rufen Sie wieder um zwei Uhr dreißig an.« Dann Stille. Lennet und Timotheus wechselten vielsagende Blicke.
    »Das bedeutet, daß wir umzingelt sind", sagte schließlich Lennet.
    »Könnte wohl sein", bestätigte Timotheus.
    »Sie haben ihre Streitkräfte in zwei Gruppen aufgeteilt, die einen hinten, die anderen vorn, und auf der Straße haben sie einen Minengürtel gelegt. Es gibt also, wenn ich nicht irre, Herr Timotheus, eine dritte Gruppe, die sich für uns interessiert. Das sind keine Nordafrikaner oder Ostagenten mehr, und diese Gruppe ist es vielleicht auch, die auf Charles geschossen hat.«
    »Das wäre mir nie eingefallen.«
    »Mir ist es aber eingefallen", sagte Lennet nicht ohne Eitelkeit.
    Er sah auf seine Uhr. Es blieb ihm noch eine Stunde, um sich auf den Kampf vorzubereiten.
    »Wir werden uns verteidigen, aber vielleicht nicht ganz so, wie diese Herren es erwarten. Bleiben Sie am Apparat. Ich werde den Professor und Silvia aufwecken, um ihnen das mitzuteilen.«
    Als der Professor die Nachricht vernahm, gähnte er so, daß er sich fast die Kinnbacken ausrenkte. »Na schön", meinte er dann,
    »es fing ja auch schon an, reichlich langweilig zu werden. Sagen Sie mir, mein junger Freund, geht es im Geheimdienst immer so bewegt zu?«
    Silvia hingegen vermochte kaum ihre Augen aufzuhalten.
    »Lennet, laß mich schlafen. Ich beschwöre dich, ich bin so müde...«
    »Armes Mädel!« sagte Lennet, »wir müssen nochmals umziehen, ob du nun müde bist oder nicht.«
    »Wohin denn jetzt?«
    »In die Villa Nummer 3.«
    »In das Löwenmaul?«
    »Stimmt. Da die Unbekannten die Villa Geißblatt überfallen wollen, werden wir sie der Reihe nach, von der Seite, unter Feuer nehmen. Das erwarten sie keineswegs, glaube mir. Aber wir müssen ein Großteil unserer Ausrüstung zurücklassen.
    Diesmal können wir den Weg nur einmal riskieren. Kein Bettzeug mehr. Das Funkgerät, ein paar Konservendosen und die gesamte Munition.«
    Lennet öffnete völlig geräuschlos die Glastür, die auf die Terrasse über der Garage der Villa Oleander führte.
    Die Nacht war frisch, windig und finster. Man hörte das Brausen des Meeres unten an der Klippe.
    Lennet stieg als erster hinaus, Silvia folgte, dann der Professor, dahinter Timotheus mit dem Funkgerät. Lennet öffnete mit einiger Mühe die Tür zur Villa Oleander und die vier schlichen durch das erste Stockwerk und gelangten zur Terrasse der Villa Löwenmaul. Lennet brach die Tür auf. Seine drei Gefährten folgten ihm.
    Geräuschlos schloß Lennet die Terrassentür wieder. »Hier sind wir vorläufig sicher", flüsterte er.
    Er stieg in den Keller hinab. Das war der Zufluchtsort, in dem man so lange als möglich auszuharren hatte.
    Einen Augenblick lang hielt er zögernd inne. Er meinte den Geruch von schwarzem Tabak wahrzunehmen, den er am Vorabend im Umkreis gespürt hatte. Doch nein, er täuschte sich wohl. Der einzige Geruch, der hier vorherrschte, war der nach Schimmel.
    Er betrat den Keller. Dort wurde die totale Finsternis nur durch zwei mattgraue Flecken, die von den Luken ausgingen, aufgehellt.
    Silvia folgte ihm, dann der Professor. Doch plötzlich ertönte hinter

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