02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
in
Regenpfützen, wie es im März häufig vorkam. »Ich habe nach echter Foakes-Manier
meine Ehe vermasselt, aber ich glaube nicht, dass du daran etwas ändern kannst.«
Alex wartete einen
Moment lang darauf, dass er fortfuhr.
»Wir teilen nicht
länger das Bett miteinander«, sagte Patrick und drehte sich um. »Ich weiß
nicht, wie ich die Situation ändern soll.«
»War das deine
Entscheidung oder ihre?«
»Meine, verdammt
noch mal! Aber das ist es ja. Ich habe gar keine Entscheidung getroffen. Ich
weiß nicht, wie es geschehen ist. Wir haben uns wegen etwas Albernem gestritten
und ich bin an diesem Abend nicht nach Hause gekommen -«
»Ein schrecklicher
Fehler«, unterbrach ihn sein Bruder.
»Ich war in meinem
Kontor, nicht in einem Hurenhaus.«
»Mein Ratschlag für
alle Verheirateten lautet, niemals im Streit das Haus zu verlassen«, sagte
Alex. »Frauen vergeben dir das nie. Charlotte würde mir jedes Glied einzeln
abreißen.«
»Das ist es ja«,
erwiderte Patrick. »Sophie schien es nicht einmal bemerkt zu haben. Also blieb
ich auch die darauf folgende Nacht fort.« Er blickte zu Alex hinüber, der ihn
überrascht und nachdenklich ansah. »Es ist absurd - aber ich wartete auf
eine Reaktion, weil ich ihr Bett verlassen hatte. Aber sie ist so freundlich
wie eine verdammte Herzogin bei einer Party und offen gesagt glaube ich nicht,
dass es sie im Mindesten interessiert, ob ich je wieder ihre Schlafzimmer
aufsuche.«
Alex runzelte die
Stirn. »Hat es ihr Freude gemacht, mit dir das Bett zu teilen?«
Patrick blickte ihn
ratlos an. »Das ist es ja. Ich glaubte, ja. Nein, ich weiß, dass es ihr
gefällt. 0 Gott, von mir ganz zu schweigen. Aber nun ... es ist schon über zwei
Wochen her. Sie begrüßt mich jedes Mal so freundlich, als würden wir jede Nacht
miteinander verbringen. Sophie ist die Liebenswürdigkeit in Person, egal, was
ich tue.«
»Dann musst du das
Thema anschneiden«, sagte Alex.
Patrick warf ihm
einen widerwilligen Blick zu. »Wie fragt man eine völlig zufriedene Frau, ob
sie bemerkt hat, dass ihr Mann nicht mehr in ihr Bett gekommen ist? Sie macht
nicht den Anschein, als würde ihr etwas fehlen!«
»Das weißt du nicht
sicher«, argumentierte Alex. »Finde es heraus. Geh in ihr Zimmer. Du musst das
Thema nicht unbedingt ansprechen. Geh einfach zu ihr.«
Einen Augenblick
herrschte Schweigen. »Ich könnte es versuchen«, sagte Patrick langsam.
»Du hast nichts zu
verlieren.«
Patrick zog eine
Grimasse. »Da hast du wohl Recht.«
»Hast du ihr
gesagt, dass du sie liebst?«
Daraufhin warf
Patrick ihm einen gereizten Blick zu. »Natürlich nicht!«
»Nun, das tust du
aber«, versicherte Alex ihm. »Ansonsten würde es dich nicht so fuchsen, dass
Sophie hinsichtlich der ehelichen Freuden nicht so begeistert ist wie du.«
»Begeistert? Du
verstehst nicht«, fuhr Patrick ihn an. »Sie ist glücklich und zufrieden, das
Leben einer verdammten Nonne zu führen. Teufel, ich weiß nicht, warum sie nicht
in ein Kloster eingetreten ist.«
»Das wirst du erst
wissen, wenn du wieder ihr Schlafgemach betrittst«, sagte Alex. Dann grinste
er. »Was mich angeht, so werde ich langsam anfangen, meine fünfhundert Kronen
auszugeben. Und du solltest dich langsam an den Gedanken gewöhnen, jede Nacht
in einem spitzenbesetzten Nachthemd zu schlafen.«
Patrick runzelte
die Stirn »Was zum Teufel -«
»Es hat nicht
einmal ein Jahr gedauert«, sagte Alex spöttisch. »Erinnerst du dich? Ich habe
mit dir um fünfhundert Kronen gewettet, dass du innerhalb eines Jahres
hoffnungslos in deine Frau verliebt bist. Deine Ehe ist erst ein paar Monate
alt und da wären wir.«
Dann wurde er
ernst. »Warum sagst du es Sophie nicht? Sag ihr, dass du sie liebst.«
Patrick hob den
Blick vom Teppich und in seinen Augen war seine ganze Seele bloßgelegt. »Das
Gefühl ist nicht gegenseitig, Alex. Sie gibt keinen Pfifferling, ob ich bei ihr
bin oder nicht. Sie ist absolut glücklich damit, ihre meiste Zeit mit den
zahlreichen Männern zu verbringen, die den ganzen Tag lang das Haus belagern.
Braddon lebt praktisch bei uns.«
Das klang
tatsächlich schlimm. Alex legte seinem Zwillingsbruder den Arm um die Schulter.
»Wir werden in den nächsten Wochen nach London zurückkehren, aber du kannst uns
jederzeit auf Downes besuchen.«
Patrick schenkte
ihm ein schiefes Lächeln. »Danke.«
»Ich muss Charlotte
abholen«, sagte Alex. »Sie möchte noch ein paar Einkäufe tätigen, bevor wir
aufs Land zurückkehren. Sie
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