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02_In einem anderen Buch

02_In einem anderen Buch

Titel: 02_In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Tag machen?«
    »Wahrscheinlich Name That Fruit! ansehen. Er sagt doch
    immer, Seifenopern und Fernsehshows sind ideal, um allmählich hinüberzudämmern.«
    »Da hat er wahrscheinlich Recht«, sagte Landen. »Nach ein
    paar Monaten 65 Walrus Street kommt der Tod bestimmt als
    willkommene Abwechslung.«
    Wir schoben das Gartentor auf und begrüßten die Dodos, die
    zur Feier des Tages alle mit einer rosa Schleife geschmückt
    waren. Ich bot ihnen ein paar Marshmallows an, auf die sie sich
    gierig stürzten. Sie pickten und plockten, dass es laut widerhallte.
    »Hallo, Thursday!« sagte der vorzeitig ergraute Mann, der
    uns die Tür öffnete.
    »Hallo, Wilbur«, sagte ich. »Wie geht's?«
    Wilbur war einer von Mycrofts Söhnen. Landen sagte immer,
    Wilbur hätte eine große Begabung zum Frührentner, er habe
    bestimmt schon mit fünfzehn ans Golfen gedacht.
    »Mir geht es ganz ausgezeichnet«, sagte Wilbur und lächelte
    leutselig. »Hallo, Landen, ich habe dein neues Buch gelesen. Es
    ist viel besser als das letzte.«
    »Wirklich sehr liebenswürdig«, sagte Landen trocken.
    Ich wollte gerade einen Schluck Wein trinken, als mir Landen das Glas aus der Hand nahm. Baby! hauchte er lautlos.
    Verdammt, das hatte ich ganz vergessen.
    »Wisst ihr, ich bin befördert worden!« sagte Wilbur. Er
    machte eine Pause, damit wir ein paar gratulatorische Geräusche ausstoßen konnten, unterbrach sich aber nur kurz: »Consolidated Useful Stuff befördert immer nur die wirklich vielversprechenden Leute, und nachdem ich zehn Jahre bei der Verwaltung des Pensionsfonds mitgewirkt hatte, war ConStuff der
    Meinung, ich könnte jetzt mal was richtig Dynamisches anfangen. Ich bin jetzt Verwaltungsdirektor bei einem Tochterunternehmen namens Mycro-Tech Developments.«
    »Donnerwetter«, sagte Landen. »Das ist aber ein Zufall. Ist
    das nicht Mycrofts Firma?«
    »Das ist wirklich rein zufällig«, sagte Wilbur. »Mr Perkup –
    der CEO von MycroTech – hat mir gesagt, ich hätte es ausschließlich meiner Sorgfalt zu verdanken, dass –«
    »Thursday, Schätzchen!« unterbrach Gloria, Wilburs Frau.
    Sie war eine ehemalige Volescamper und hatte Wilbur in der
    falschen Erwartung geheiratet, dass er a) ein Vermögen erben
    würde und b) genauso intelligent wie sein Vater wäre. Sowohl
    beim einen wie beim anderen hatte sie sich allerdings auf spektakuläre Weise geirrt.
    »Schätzchen, du siehst einfach göttlich aus. Hast du abgenommen?«
    »Keine Ahnung, Gloria. Aber … du hast dich wirklich verändert.«
    Und das war nicht mal gelogen. Während sie normalerweise
    mit teuren Kleidern und Hüten und Parfüm aufgeputzt war wie
    ein Fashion Model, trug sie heute nur eine schlichte Khakihose
    und eine Bluse. Statt einer komplizierten Hochfrisur hatte sie
    ihr Haar mit einem schwarzen Tuch zum Pferdeschwanz gebunden.
    »Und? Was sagt ihr?« fragte sie erwartungsvoll und drehte
    eine kleine Pirouette für uns.
    »Was ist mit den teuren Kleidern passiert?« fragte Landen.
    »Habt ihr Besuch vom Gerichtsvollzieher gehabt?«
    »Nein, das ist die neueste Mode! Das solltest du doch wissen,
    Thursday. Die FeMole propagiert jetzt den Thursday-NextLook. Khakihosen und Pferdeschwänze sind in«, sagte sie.
    »So was Albernes«, sagte ich. »Wenn jetzt Bonzo der Wunderhund Jane Eyre gerettet hätte, würdet ihr dann alle Stachelhalsbänder tragen und mit dem Schwanz wedeln?«
    »Es gibt keinen Grund, vulgär zu werden«, sagte Gloria
    hochmütig und musterte mich von oben bis unten. »Du solltest
    dich vielmehr geehrt fühlen. Im übrigen findet die DezemberAusgabe von FeMole, dass eine braune Bomberjacke viel schicker ist. Dein schwarzes Leder-Outfit ist ein bisschen passé,
    fürchte ich. Und die Schuhe – ach, herrje!«
    »Warte mal!« sagte ich. »Wie kannst du behaupten, dass ich
    nicht den Thursday-Look habe? Ich bin Thursday Next!«
    »Die Mode entwickelt sich, Thursday. Im Übrigen hab ich
    gehört, dass die Mode im nächsten Monat Frutti di Mare sein
    soll. Also freu dich, solange du in bist.«
    »Frutti di Mare?« sagte Landen. »Das ist ja klasse! Da kommt
    der Tintenfisch-Pullover, den mir deine Mutter gestrickt hat,
    womöglich groß raus.«
    »Könnt ihr eigentlich nie ernst sein?« fragte Gloria voller Abscheu. »Wenn man nicht in ist, dann ist man erledigt! Wo ist
    man denn, wenn man nicht in ist?«
    »Out wahrscheinlich«, sagte ich ernsthaft. »Was meinst du,
    Landen?«
    »Total out, Thursday.«
    Wir sahen Gloria grinsend an, und

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