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02_In einem anderen Buch

02_In einem anderen Buch

Titel: 02_In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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13
    »Staatsanwaltschaft? Von wem reden Sie überhaupt?« 14
    »Thursday«, sagte Landen jetzt ernsthaft besorgt. »Was zum
    Teufel geht hier eigentlich vor?«
    »Ich unterhalte mich mit meinem Anwalt.«
    »Was hast du denn verbrochen?«
    »Weiß ich selbst nicht genau.«
    Landen warf die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf.
    Ich wandte mich wieder an Snell. »Können Sie mir vielleicht
    endlich sagen, wessen ich eigentlich angeklagt werde?« 15
    Ich seufzte. »Sie ist anscheinend nicht verheiratet. 16
    »Snell! Warten Sie! Snell? Snell –« Aber Snell war bereits außer Reichweite.
    Landen starrte mich an. »Sag mal, Liebling, wie lange geht
    das schon so?«

    12 »Ich hab Ihnen doch gesagt, Sie sollten mit niemandem über den Fall
    reden!«
    13 »Wie soll ich Ihnen helfen, wenn Sie der Staatsanwaltschaft bei jeder
    Gelegenheit Munition liefern?«
    14 »Na, Hopkins natürlich, Sie Dummchen! Direkt an der Haustür haben
    Sie ein Geständnis abgelegt. Das macht die Sache sehr schwierig für uns.
    Um Himmels willen, bitte reden Sie mit niemandem über irgendwas! Oder
    wollen Sie vielleicht für die nächsten tausend Lesungen in Castle Dangerous
    oder dergleichen eingesperrt werden?«
    15 »Keine Zeit. Ich rede mit Ihnen vor der Verhandlung. Aber vergessen Sie
    nicht: Sie dürfen mit niemandem über den Fall reden. Ach, haben Sie
    vielleicht etwas über dieses unendlich reizende Flakk-Mädchen herausfinden können?«
    16 »Wirklich? Das ist ja interessant. Tja, ich muss los.«
    »Mach dir keine Sorgen, Land, ich bin völlig gesund. Aber es
    geht irgendwas Merkwürdiges vor. Können wir von was anderem reden?«
    Landen sah mich an, dann hob er die Augen zum blauen
    Himmel und senkte sie schließlich auf den Käse, den er immer
    noch in der Hand hielt. »Käse oder Schinken?« sagte er schließlich.
    »Beides. Aber schneid den Käse nicht so dick. Du weißt, er ist
    ziemlich knapp.«
    »Wo hast du ihn denn her?« fragte Landen und betrachtete
    den Käse in seiner anonymen Verpackung ohne jeglichen
    Aufdruck.
    »Von Joe Martlet bei der Zollfahndung. Die beschlagnahmen
    jede Wochen beinahe zwölf Tonnen, die illegal über die grüne
    Grenze aus Wales kommen. Irgendwie ist es schade, das Zeug
    zu verbrennen, deshalb kriegt jeder SpecOps-Beamte ein Pfund
    oder zwei. Du weißt ja, was die Leute sagen: Den besten Käse
    gibt es bei der Polizei.«
    Man hörte das Trompeten eines Mammuts, das sich in einiger Entfernung schwerfällig über die Böschung herabgleiten
    ließ.
    »Farewell und So long, Thursday!«
    »Willst du mich loswerden?«
    »Wieso? Da drüben stehen Major Tony Fairwelle und deine
    alte Freundin Sue Long, siehst du sie nicht?«
    Ich drehte mich um, und tatsächlich: Tony und Sue kamen
    freundlich winkend auf uns zu.
    »Du meine Güte!« sagte Tony, nachdem sie sich gesetzt hatten. »Sieht so aus, als ob das Regimentstreffen dieses Jahr vor-zeitig stattfindet! Erinnert ihr euch noch an Sarah Nara, die in
    Bilohirsk ein Ohr verloren hat? Ich hab sie gerade auf dem
    Parkplatz getroffen. Ist das nicht ein irrer Zufall?«
    Als er das Wort Zufall aussprach, setzte mir fast das Herz
    aus. Ich wühlte in meiner Tasche nach dem Entroposkop, das
    mir Mycroft geschenkt hatte.
    »Was ist denn los, Thurs?« fragte Landen. »Du siehst so …
    merkwürdig aus.«
    »Ich überprüfe die Zufallswahrscheinlichkeit«, murmelte ich
    und schüttelte das Reis-Linsen-Glas. »Es ist nicht so dumm, wie
    es klingt.«
    Die beiden Hülsenfrüchte bildeten ein eigenartiges, wirbelndes Muster. Die Entropie verringerte sich von Sekunde zu
    Sekunde.
    »Los, nix wie weg hier!« rief ich. »Lasst uns abhauen. Lasst
    alles stehen und liegen!«
    »Was ist denn los mit dir, Thurs? Hast du ein Problem?«
    »Ja! Pass auf: Hier sitzen Sue Long und Tony Fairwelle, die
    haben gerade Sarah Nara getroffen, und jetzt sehe ich unseren
    alten Krocket-Captain Alf Widdershaine. Kapierst du, was los
    ist?«
    »Thursday!« sagte Landen kopfschüttelnd. »Findest du nicht
    …«
    »Muss ich's dir erst beweisen?« sagte ich.
    »Entschuldigen Sie!« rief ich einer Frau hinterher: »Wie heißen Sie, bitte?«
    »Bonnie«, sagte sie. »Äh, Bonnie Voige. Warum fragen Sie?«
    »Na, glaubst du es jetzt?«
    »Voige ist doch kein seltener Name, Thurs. Bestimmt gibt es
    Hunderte hier.«
    »Na schön, du Klugscheißer! Versuch es doch selbst!«
    »Das werd ich machen«, sagte Landen empört und stemmte
    sich auf die Beine. »Entschuldigen Sie!«
    Eine junge Frau

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