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02_In einem anderen Buch

02_In einem anderen Buch

Titel: 02_In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Landen drückte mir fest die Hand.
    »Das geht schon gut«, sagte er. »Sie wären ja verrückt, wenn
    sie etwas gegen dich unternehmen. Und wenn es wirklich übel
    wird, dann denk einfach daran, worauf Flanker sich reimt.«
    Ich musste lächeln. Er würde im Café gegenüber auf mich
    warten, sagte Landen, gab mir noch einen Kuss und ging mit
    einem leichten Hinken davon.

    8.
    Mr Stiggins und SO-1
    Im Gegensatz zu dem, was manche Leute glauben, sind Neandertaler nicht dumm. Ihre Lese-und Rechtschreibschwäche hat damit zu tun, dass sie eine andere Sehweise haben –
    bei Menschen nennt man das Dyslexie. Die Wahrnehmung
    von Gesichtern hingegen ist hingegen sehr stark ausgeprägt;
    ein und dasselbe Schweigen kann mehr als dreißig verschiedene Bedeutungen haben, je nachdem welcher Gesichtsausdruck damit einhergeht. »Neandertal-Englisch« hat einen
    ungeheuren Bedeutungsreichtum, der dem – was das Mienenspiel angeht – relativ blinden Homo sapiens meistens
    entgeht. Wegen dieser hoch entwickelten GesichtsGrammatik wissen Neandertaler fast instinktiv, wenn jemand lügt – deshalb interessieren sie sich auch überhaupt
    nicht für Politiker, Theaterstücke und Filme. Was sie mögen, sind laut vorgelesene Geschichten. Sie sprechen auch
    viel über das Wetter, ein Gegenstand, bei dem sie sich sehr
    gut auskennen. Sie werfen nie etwas weg und lieben Werkzeuge, besonders Elektrowerkzeuge. Von den drei Fernsehkanälen, die ihnen zugeteilt wurden, beschäftigen sich zwei
    ausschließlich mit Holzarbeiten.
GERHARD VON SQUID
    – Neandertaler. Rückkehr nach kurzer Abwesenheit

    »Sind Sie Thursday Next?« fragte ein hochgewachsener Mann
    mit rauher Stimme, als ich das SpecOps-Gebäude betrat.
    »Ja?«
    Er zückte eine Dienstmarke. »Agent Walken, SO-5; das hier
    ist mein Partner, James Dedmen.«
    Dedmen tippte sich an die Mütze, und ich schüttelte ihnen
    die Hand.
    »Können wir irgendwo unter vier Augen reden?« fragte Walken.
    Ich führte sie in einen leeren Verhörraum.
    »Tut mir leid wegen Phodder und Kannon«, sagte ich, sobald
    wir uns gesetzt hatten.
    »Sie sind unvorsichtig gewesen«, sagte Dedmen feierlich.
    »Kontaktkleber sollten nur in gut belüfteten Räumen benutzt
    werden. Das steht auch so auf der Dose.«
    »Wir haben uns gefragt«, sagte Walken etwas verlegen, »ob
    Sie uns vielleicht sagen können, woran die beiden gearbeitet
    haben. Sie sind gestorben, ehe sie ihren Bericht vorgelegt haben.«
    »Was ist denn mit ihren Notizen passiert?«
    Dedmen und Walken sahen sich an. »Von Kaninchen gefressen.«
    »Wie konnte das denn passieren?«
    »Das ist geheim«, verkündete Dedmen. »Wir haben die Überreste analysiert, aber das meiste war völlig verdaut. Bis auf
    das hier.« Er legte drei kleine, verfärbte, in Zellophan gehüllte
    Papierschnipsel vor mich auf den Tisch. Auf dem ersten konnte
    ich meinen Namen erkennen, der zweite war das Fragment
    einer Kreditkartenabrechnung und auf dem dritten stand ein
    Name, bei dem es mir eiskalt den Rücken hinunterlief: Hades.
    »Hades?« fragte ich. »Glauben Sie, er ist noch am Leben?«
    »Sie waren diejenige, die ihn erschossen hat, Next. Was glauben Sie denn?«
    In der Tat: Ich hatte ihn sterben sehen auf jenem Dach in
    Thornfield, und ich hatte sogar seine verkohlten Überreste
    gefunden, als wir die rußgeschwärzten Ruinen des Hauses
    durchsuchten. Aber Hades hatte uns schon früher glauben
    lassen, er sei gestorben.
    »Ich bin mir so sicher, wie ich nur sein kann. Was bedeutet
    denn die Kreditkartenabrechnung?«
    »Auch das wissen wir nicht genau«, sagte Walken. »Die Karte
    wurde gestohlen. Die meisten Zahlungen sind für Frauenkleider, Schuhe, Hüte, Taschen und so etwas. Wir beobachten
    Dorothy Perkins und Camp Hopson rund um die Uhr. Erinnert
    Sie das an irgendwas?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann erzählen Sie uns doch etwas über Ihre Begegnung mit
    Phodder.«
    Ich erzählte ihnen so viel wie möglich, und sie machten sich
    eifrig Notizen.
    »Die beiden wollten also wissen, ob Ihnen kürzlich etwas
    Merkwürdiges widerfahren sei?« fragte Walken. »War denn
    etwas geschehen?«
    Ich erzählte ihnen von der Geschichte im Skyrail und vom
    Absturz des Hispano-Suizas, und sie machten noch mehr
    Notizen. Schließlich, nachdem sie mich mehrfach gefragt hatten, ob mir noch etwas dazu einfiele, standen sie auf und Walken gab mir seine Karte. »Wenn Sie irgendetwas bemerken, was
    uns weiterhelfen könnte –«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Hoffentlich

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