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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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...“
    „Oder was?“, fragte sie atemlos und versuchte vergeblich, ihr wild klopfendes Herz zu beruhigen.
    „Oder der Versuchung nachgeben und Sie küssen, bis Sie endlich Vernunft annehmen“, fügte er ernst hinzu.
    „Miss Lattimer?“ Die Haustür wurde aufgestoßen, und Mrs. Redland rauschte hoheitsvoll herein.

9. KAPITEL
    Hester wäre am liebsten im Erdboden versunken. Von allen Menschen in Winterbourne St. Swithin musste ausgerechnet Mrs. Redland sie in den Armen des Earl of Buckland ertappen. Doch sie hatte nicht mit Guys erstaunlicher Gewandtheit gerechnet.
    „Ma’am, Sie sind genau die Richtige, um mir in dieser Lage zu helfen“, sagte er herzlich.
    „Ja?“ Mrs. Redland sah misstrauisch von Hesters geröteten Wangen zu Guy, der gerade eben erst die Hände von deren Schultern genommen hatte.
    „Miss Lattimer, die verständlicherweise sehr betroffen ist von dem Unfall ihres Dieners, lehnt mein Angebot ab, ihr einen meiner eigenen auszuleihen. Sie werden mir doch sicher zustimmen, dass die Damen nicht ohne männliche Unterstützung bleiben dürfen.“
    „Nun ...“ Mrs. Redland bemerkte Hesters flehenden Blick und zögerte. Mit einem Blick auf Guy, der ihr den Rücken zugekehrt hatte, schüttelte Hester heftig den Kopf.
    Und Mrs. Redland erinnerte sich offensichtlich an ihr Gespräch von vorhin.
    „Das ist ein sehr großzügiger Vorschlag, Mylord. Nur fürchte ich, dass er von gewissen Leuten missverstanden werden könnte. Eine alleinstehende Dame, besonders eine so jung an Jahren wie Miss Lattimer, kann nicht vorsichtig genug sein, wenn es um ihren Ruf geht.“
    Erleichtert lächelte Hester ihr zu, wurde aber schnell wieder ernst, als Guy sich mit finsterer Miene zu ihr umdrehte.
    „Nun gut, Miss Lattimer, wie es aussieht, muss ich Mrs. Redlands klügerem Rat weichen. Ich werde Ihnen für Ihr Pferd täglich einen Stalljungen schicken. Bitte wenden Sie sich an meinen Butler, wann immer Sie etwas benötigen. Guten Tag, Mrs. Redland, Miss Lattimer.“
    Mrs. Redland sah ihm belustigt zu, wie er es gerade eben noch unterließ, die Tür heftig hinter sich zuzuziehen. „Wahrlich ein Gentleman, der es nicht gewohnt ist, dass man sich seinem Willen widersetzt. Meine Liebe, ich kam nur kurz vorbei, um zu sehen, ob Sie Hilfe brauchen.“
    „Sie sind so freundlich, Mrs. Redland. Es ist wirklich überaus beunruhigend. Doch der Arzt war sehr hilfreich, und Miss Prudhome verfügt zum Glück über viel Erfahrung in der Pflege von Verletzungen dieser Art.“
    „Schön. Dann werde ich mich jetzt verabschieden, meine Liebe, aber lassen Sie es mich wissen, falls ich doch etwas tun kann oder ob Sie jetzt, da Miss Prudhome anderweitig beschäftigt ist, die Dienste einer Anstandsdame benötigen.“ Sie hielt inne, während Hester die Haustür für sie öffnete. „Ich bin sicher, die Absichten Seiner Lordschaft sind rein nachbarschaftlicher Natur. Trotzdem muss ich Sie für Ihre weise Zurückhaltung loben, Miss Lattimer.“
    Zutiefst erleichtert kehrte sie in die Küche zurück. Fast hätte sie sich vor den Augen Mrs. Redlands kompromittiert.
    „Da sind Sie ja endlich.“ Guy saß an ihrem Küchentisch, als gehörte er hierher, einen Becher Tee in den Händen. Er musste, unmittelbar nachdem Mrs. Redland gegangen war, durch die Hintertür ins Haus zurückgekehrt sein. Er erhob sich, sobald sie hereinkam, und der Blick, den er mit Susan wechselte, entging ihr keineswegs.
    „Ich sehe kurz nach, ob Miss Prudhome mich braucht.“ Susan huschte verlegen aus der Tür.
    Hester war so wütend, dass ihre Stimme zitterte. „Ich wäre Ihnen äußerst dankbar, würden Sie sich nicht hinter meinem Rücken mit meinem Personal verschwören, Mylord!“
    „Ich bat sie lediglich, unter vier Augen mit Ihnen sprechen zu dürfen.“ Er wies auf den Stuhl ihm gegenüber. „Wollen Sie sich nicht setzen? Der Tee ist vorzüglich, und ich würde ihn gern trinken, solange er heiß ist.“
    Hester setzte sich mit übertriebenem Nachdruck. „Nichts liegt mir ferner, als Sie zu verdrießen, Mylord. Bitte, lassen Sie sich für Ihren Tee so viel Zeit, wie Sie möchten.
    Nur kann ich mir nicht denken, dass wir noch etwas zu besprechen hätten.“
    Heftig stellte er den Becher auf den Tisch. „Warum vertrauen Sie mir nicht, Hester?“
    „Weil jemand versucht, mich aus meinem Haus zu vertreiben, und Sie sind der einzige Mensch, der einen Grund dafür hat.“
    „Sie haben offensichtlich nie Logik studiert. Ich bin der einzige Mensch, dessen

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