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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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verhalten sollen. „Wenigstens wird jemand, der vor dem Haus gelauert hat, Marias Kerze gesehen haben und hat es so nicht gewagt, sich Zutritt zu verschaffen.“ Sie gähnte herzhaft. „Ach, herrje. Ich glaube, wir sollten uns heute abwechselnd ein Nickerchen gönnen. Bis es Jethro besser geht und diese seltsamen Zwischenfälle aufhören, wird wohl keine von uns besonders gut schlafen.“
    Sie öffnete die Tür für Susan, damit sie Jethro das Frühstück bringen konnte, und kehrte zum Tisch zurück. Als Susan wieder herunterkam, war Maria gerade dabei, Ei auf Toast zu essen, und Hester hatte frischen Kaffee gekocht.
    „Was wollen wir also heute tun?“, fragte sie munter. „Ich könnte mit dem Gig nach Tring fahren und einen Schreiner wegen unseres feuchten Schranks hier in der Küche um Rat fragen.“
    „Der Stallknecht Seiner Lordschaft hat nach dem Pferd geschaut“, bemerkte Susan.
    „Ich habe ihn vorhin gesehen. Soll ich Ihnen beim Einspannen helfen?“
    „Ja, bitte, Susan. Soll ich in der Stadt etwas für dich besorgen?“
    „Wenn Sie mir etwas Garn zum Stopfen mitbringen könnten.“ Maria holte einen Korb hinter dem Herd hervor.
    „Und wir haben nicht mehr viel Kaffee“, fügte Susan hinzu.
    Sie hatten gerade den geduldigen Hengst eingespannt, da ließ näher kommendes Hufgeklapper beide Frauen aufblicken. Hesters unwillkürliches Stirnrunzeln wich jedoch bald einem erfreuten Lächeln, als sie Sir Lewis Nugent auf einem braunen Pferd erkannte.
    „Miss Lattimer!“ Er schwang sich aus dem Sattel und kam mit langen Schritten näher, um ihr das letzte Festzurren der Gurte abzunehmen. „Sarah erzählte mir von dem Unfall Ihres Dieners, und ich bin gekommen, um zu sehen, was ich für Sie tun kann.
    Wie geht es dem Jungen?“
    „Ganz gut, vielen Dank, Sir Lewis. Er hat viele blaue Flecken und Schmerzen, aber er wird bald wieder auf den Beinen sein.“
    „Dann gibt es nichts, womit ich helfen könnte?“
    „Sie könnten mir einen Schreiner empfehlen. Ein Schrank in der Küche neben dem Kamin ist ständig feucht und zugig. Es muss einen Riss in der Wand geben, und ich möchte ihn reparieren lassen, bevor das Mauerwerk in Mitleidenschaft gezogen wird. Ich war gerade im Begriff, deswegen nach Tring zu fahren.“
    „Lassen Sie mich mal sehen.“ Sir Lewis reichte ihr Hectors Zügel und ging auf die Außenwand des Kamins zu.
    „Auf der linken Seite, Sir Lewis. Achten Sie bitte auf Ihre Stiefel, dort liegt so viel Gerümpel herum.“
    Nugent befolgte ihren Rat und blieb an dem Punkt stehen, an dem er von einer großen, vollen, mit Moos bewachsenen Regentonne behindert wurde.
    „Das wird wohl Ihr Problem sein.“ Er wies auf die Tonne. „Und womöglich gibt es irgendwo ein beschädigtes Regenfallrohr oder die Wand hat einen Riss. Man muss die Tonne leeren und das Rohr von der Wand fortleiten. Dann werden wir ja sehen, ob Ihr Schrank trocken wird. Mein Verwalter wird einen seiner Männer schicken, sich das anzusehen. Warum kommen Sie nicht gleich mit mir nach Winterbourne Hall und sprechen selbst mit ihm? Dann können Sie eine Zeit mit ihm ausmachen, die Ihnen genehm ist. Und Sarah wird sich freuen, Sie zum Mittagessen einladen zu können.“
    „Vielen Dank, Sir Lewis. Ich nehme gern an, falls Sie wirklich glauben, ein unerwarteter Gast wird Miss Nugent keine Umstände bereiten. Susan, ich werde bald wieder da sein. Achte bitte darauf, dass Miss Prudhome sich später etwas hinlegt.“
    Als er ihr auf das Gig half, fügte sie noch hinzu: „Ich darf nicht zu lange fortbleiben, Sir Lewis. Ackland hatte eine sehr unruhige Nacht, und Miss Prudhome war bis in die frühen Morgenstunden auf, um ihn zu pflegen.“
    Der Baronet schwang sich auf sein Pferd und ritt neben ihr her. „Wenn Sie sich gleich hinter Ihrer Pforte links halten, ist es etwa eine Meile immer geradeaus. Unruhig, sagen Sie? Warum nimmt er keinen Schlaftrunk? Als ich mir einmal den Arm gebrochen hatte, half er mir sehr, trotz der Schmerzen zu schlafen.“
    „Der Arzt hat mir aber nichts gegeben“, gab sie zweifelnd zu bedenken.
    „Ich habe das Fläschchen bestimmt noch. Es ist ja kaum ein Jahr her, seit Dr. Forrest es mir gab. Und es ist nur ein milder Mohnblumenextrakt. Fragen Sie den Arzt selbst“, fügte er freundlich hinzu. „Ich kann ihn jedenfalls empfehlen. Guten Tag, Mylord.“
    Hester zuckte zusammen, als sie den Earl auf seinem Pferd näher kommen sah. Sir Lewis zügelte bereits seinen Braunen, doch sie ließ die Hände sinken

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