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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Haus ein zweites Mal zu betreten, und Guy will es mir nur nicht sagen .
    „Wie sieht also Ihr Plan aus, Mylord?“
    „Einen Teil kann ich Ihnen allen jetzt schon enthüllen. Gewisse Dinge dürfen aber nur Susan und Jethro erfahren, weil von Ihrem Verhalten, Hester, und dem von Miss Prudhome der Erfolg dieses Planes abhängt. Ich möchte, dass Sie so erstaunt und verwirrt sind wie alle anderen Gäste. Darüber hinaus werden zwei weitere Gentlemen mich begleiten. Es sind Fremde für Sie, aber begrüßen Sie sie bitte, als wären es Freunde von mir, die Sie mir zuliebe eingeladen haben.“
    „Gut.“
    „Werden Sie die beiden vorderen Räume und eines der Schlafzimmer als Garderoben benutzen?“
    „Ja. Ich wollte ein Buffet im Speisezimmer servieren lassen. Der Tisch soll dabei an der einen Wand stehen und Stühle und kleinere Tische überall im Raum verteilt sein.
    Können Sie mir einige Stühle ausleihen?“
    „Natürlich. Ackland, bitten Sie Parrott um alles, was Sie benötigen – Möbel, Geschirr und Gläser. Sie können auch die Küche des Old Manor benutzen, falls nötig. Denn ich muss auch ziemlich viel Raum von Ihnen beanspruchen.“
    „Wofür denn? Für eine Truppe Bow Street Runner?“
    „Keine schlechte Idee.“ Sein Lächeln war so voller Wärme und Zuneigung, dass sie es erwiderte, bis ihnen beiden bewusst wurde, was sie taten. Guys Miene wurde ausdruckslos, und Hester räusperte sich leise und schenkte sich frischen Kaffee ein.
    „Sobald die Gäste gegessen und sich um das Klavier herum versammelt haben, um Weihnachtslieder zu singen“, fuhr er fort, als wäre nichts geschehen, „wird einer meiner Freunde eine Gespenstergeschichte zum Besten geben und sagen, dass das auch zur Weihnachtstradition gehört. Jemand wird vorschlagen, wir sollten uns doch in die Küche begeben – schließen Sie sich allem an, was ich oder einer meiner Freunde vorschlagen.“
    „Wie Sie wollen.“
    „Um Sie nicht weiter zu behelligen, verabschiede ich mich jetzt, Miss Lattimer“, sagte er und erhob sich. Sie hielt ihn nicht zurück. „Ich werde Parrott davon in Kenntnis setzen, dass er meinen ganzen Haushalt zu Ihrer Verfügung stellen soll, Ackland.“
    Und nach einem letzten flüchtigen Lächeln war er gegangen.
    Der Sonnabend verging damit, Listen zu erstellen, Vorräte zu besorgen und unzählige Dinge vorzubereiten. Außerdem bastelten sie Girlanden für die Ausschmückung des Treppengeländers, der Türrahmen und der Kaminsimse. Immer wieder jedoch fühlte Hester sich inmitten des Trubels einsam und verloren, und dann musste sie an Guy denken, an seine Worte, seinen Zorn und sein Verlangen. Und sie wusste, dass es ihr nie gelingen würde, ihn zu vergessen.
    Nach dem Kirchgang am Sonntag vergingen die Stunden bis zum Abend mit den allerletzten Vorbereitungen, doch es war erst neun Uhr, als Susan bereits die erste Wärmpfanne nach oben trug. Als sie bei ihrer Rückkehr in die Küche taumelte, stellte Jethro die Servierplatte ab, die er gerade polierte, und Miss Prudhome unterbrach ihre Näharbeit.
    „Was ist mit dir, Susan?“ Das Hausmädchen war weiß wie ein Laken.
    „Je... Jethro“, brachte sie heraus und klammerte sich an die Lehne eines Stuhls.
    „Oben ... Miss Hesters Bett.“

    Hester war sofort auf den Beinen und beeilte sich, Susan zu stützen, während Jethro an ihr vorbei und in Richtung der Treppe lief. „Jethro, warte! Ich komme mit dir.
    Maria, helfen Sie bitte Susan.“
    „Nein!“ Susan packte sie heftig am Handgelenk. „Nein, das dürfen Sie nicht sehen.“
    Kurze Zeit später kehrte Jethro zurück, in der Hand eine längliche Schachtel, die er mit einem Handtuch abgedeckt hatte. Sein Gesicht wies eine leicht grünliche Färbung auf.
    „Jethro?“
    „Sie sollten das besser nicht sehen, Miss Hester“, stammelte auch er.
    „Zeig es mir!“, befahl sie. Ungeduldig schob sie seine Hand beiseite und hob das Tuch hoch.
    In der Schachtel lagen die zarten, bleichen Knochen einer menschlichen Hand.
    Zwischen den Finger lag ein Spitzentaschentuch, und an einem Finger hing locker ein schlichter Perlenring. Entsetzt ließ Hester das Tuch fallen und schnappte nach Luft.
    „Die Hand einer Frau. Was für eine Abscheulichkeit! Sind diese fürchterlichen Menschen jetzt unter die Grabschänder gegangen?“
    Susan half der erschütterten Maria, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Das Entsetzen über eine solche Tat war so groß bei ihnen allen, dass sie nicht dazu kamen, Angst zu bekommen. „Jethro,

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