Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
flehende Bitte in seinem Tonfall.
    Im nächsten Augenblick flog sie in seine Arme – nur um gleich darauf zurückzuschrecken, als er vor Schmerz zusammenzuckte. Doch er zog sie sofort wieder an sich und liebkoste ihr weiches Haar mit den Lippen.
    „Der Schmerz ist mir gleichgültig, solange ich nur mit dir zusammen sein darf“, murmelte er. „Du lieber Himmel – ich liebe dich, Ruth. Ich liebe dich so sehr!“
    Sie hob ihr tränennasses Gesicht zu ihm, Staunen in den Augen. „Und ich liebe dich, Clayton.“
    Als hätte er nur auf dieses Geständnis gewartet, presste er die Lippen auf ihren Mund und küsste sie mit der ganzen Leidenschaft und Dringlichkeit, die sich über Wochen aufgestaut hatten. Ruth erwiderte den Kuss hingebungsvoll und öffnete einladend die Lippen. Während Clayton die Hände über ihren Körper wandern ließ, tat sie es ihm nach. Sie öffnete die Knöpfe seines Rocks und streichelte Claytons breite Brust. Als sie unter ihren Fingern den Verband spürte, legte sie die Handfläche darauf, als wollte sie ihn so vor allem Schmerz bewahren. Seufzend barg sie den Kopf an seiner Schulter, bevor sie fragte: „Möchtest du mich als Ehefrau oder Mätresse?“
    Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.
    „Beides. Ich will dich. Würdest du mich heiraten, Ruth?“
    „Bist du sicher, dass es das ist, was du willst?“
    „Ja. Und hier habe ich den Beweis dafür.“ Er fuhr mit der Hand in die Tasche und zog eine kleine Schatulle heraus. Ohne Ruth auch nur einen Augenblick loszulassen, öffnete er das Kästchen und zeigte ihr, was darin lag. „Ich bin gekommen, um dich nötigenfalls auf Knien zu bitten, mich und diesen Ring anzunehmen. Er gehörte meiner Mutter. Nun sollst du ihn tragen.“
    Sprachlos sah Ruth den Ring an, auf dem ein wunderbarer Diamant sein reines Feuer versprühte. Kleinere Steine fassten ihn ein. „Hat Priscilla ihn dir denn zurückgegeben?“, erkundigte sie sich erstaunt. Welche Frau könnte sich von diesem Schmuckstück jemals wieder trennen?
    „Priscilla?“ Er lachte harsch auf. „Sie hat ihn niemals besessen. Damals lebte meine Mutter noch, und sie hätte niemals geduldet, dass ich ihn meiner Braut gab. Sie konnte Priscilla nicht leiden. Vermutlich hätte ich auf sie hören sollen.“ Sanft drückte er Ruth einen Kuss auf das seidenweiche Haar. „Dich hätte meine Mutter in ihr Herz geschlossen. Hätte sie gewusst, dass sie am Ende doch noch eine Schwiegertochter bekommen würde, auf die sie stolz sein könnte – sie hätte sich unendlich gefreut.“
    „Dann nehme ich ihn – und dich – mit Freuden an.“ Man hörte ihrer Stimme an, dass Ruth den Tränen nah war. Langsam nahm sie den Ring, steckte ihn sich an den Finger und drehte die Hand, sodass der Rest des allmählich schwindenden Lichts den Stein in feuriger Schönheit funkeln ließ. „Er ist so schön ... Ich wünschte, ich könnte dir etwas genauso Kostbares schenken.“ Als sie das Feuer der Leidenschaft in Claytons Augen sah, stieg zarte Röte in ihre Wangen.
    „Ach, ich glaube schon, dass es da etwas gibt ...“, bemerkte er trocken und neigte den Kopf, um mit den Lippen verführerisch leicht Ruths Mundwinkel zu berühren.
    Der Duft des süßen Weins, den er getrunken hatte, berauschte sie, und die Hitze seines Begehrens wärmte sie.
    „Aber was ist mit deiner Verletzung?“, erkundigte sie sich leise. Ungeachtet ihrer Sorge drehte sie den Kopf, sodass sie ihn küssen konnte.
    „Ich setze größtes Vertrauen in dich, dass du sanft mit mir umgehst“, antwortete er und schob Ruth zärtlich zum Sofa, ohne seine Lippen von ihren zu lösen.

20. KAPITEL
    „Jemand klopft an der Tür.“
    Widerstrebend bewegte sich Ruth. An Clayton geschmiegt, fühlte sie sich warm und geborgen. Er hatte viel Zeit und all seine Verführungskünste aufgeboten, um sie langsam – und oh, so wunderbar! – an den Rand der Ekstase und darüber hinaus zu führen. Nun lag Ruth in seliger Erschöpfung neben ihm und sehnte sich danach, nie wieder aufstehen zu müssen. Trotzdem hob sie den Kopf von seiner Brust und lauschte. Das Geräusch war unverkennbar: Jemand ließ nachdrücklich den Türklopfer gegen das Holz donnern. Fragend sah sie Clayton in die Augen.
    Ein Stöhnen entschlüpfte ihm, weil sie mit ihrer Bewegung unabsichtlich eine neue Welle der Lust durch seinen Körper rauschen ließ. Mit einer Hand fuhr Clayton in Ruths gelöstes braunes Haar und zog sie sanft an sich. Er drückte ihr einen Kuss auf die geschwungenen und

Weitere Kostenlose Bücher