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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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noch geröteten Lippen.
    „Hat jemand mitbekommen, wie du eingetroffen bist?“, fragte Ruth flüsternd.
    „Ich bin auf der Straße nur zwei Frauen begegnet. Eine davon stand schon bei meinem letzten Besuch dort.“ Amüsiert lächelte er. „Heißt das, dass ich mein Heiratsversprechen jetzt einlösen muss, um deinen Ruf nicht zu ruinieren?“
    Ruth nickte. „Ich fürchte ja.“ Von draußen drang erneut ungeduldiges Klopfen an ihr Ohr. Ihre Unterröcke raschelten, als sie Claytons Hände fortschob und hastig aufsprang. Nur einen Augenblick später hatte sie das zerdrückte Kleid notdürftig glatt gestrichen und war zur Haustür geeilt, die sie einen Spaltbreit öffnete.
    „Guten Tag, Mrs. Brewer ... Mrs. Stern“, grüßte sie atemlos. Zum Glück war ihr nicht bewusst, was für einen verführerischen Anblick sie bot. Die Knöpfe an ihrem Kleid standen offen und gewährten einen Blick auf den Ansatz ihrer Brüste. Wangen und Lippen waren gerötet, und die braunen Haare lockten sich um ihr Gesicht.
    Sprachlos starrten die Besucherinnen sie an, bevor sie sich einen vielsagenden Blick zuwarfen. Mrs. Hayden mochte sich ihrer Erscheinung nicht bewusst sein, aber den beiden Damen konnte sie nichts vormachen. Sie wussten genau, womit sie die vergangene halbe Stunde verbracht hatte.
    „Wir ... wir haben uns gefragt ... Das heißt, wir haben schon vor einiger Zeit beobachtet, wie Ihr Besucher das Haus betreten hat, und uns Sorgen gemacht“, äußerte Mrs. Brewer.
    „Haben Sie etwas gehört?“, fragte Ruth. Der Gedanke, ihr lustvolles Stöhnen und Seufzen könnte die Hausmauern durchdrungen haben, ließ sie innerlich zusammenzucken.
    „Keineswegs, Mrs. Hayden. Wir haben überhaupt nichts gehört“, erwiderte Mrs.
    Stern, offenkundig enttäuscht. „Deshalb haben wir beschlossen, lieber einmal zu klopfen und zu fragen, ob Sie Hilfe brauchen.“
    „Nein, vielen Dank. Ich habe alles, was ich brauche.“ In ihren Worten lag heitere Gelassenheit. Plötzlich wurde sie gewahr, wohin Mrs. Stern so eingehend starrte, und begann, ihr Kleid zuzuknöpfen.
    Dabei blitzte der Diamant auf und verblüffte die Besucherinnen so sehr, dass sie nur offenen Mundes starren konnten.
    Im nächsten Moment rissen sie zudem die Augen weit auf. Hätte Ruth nicht ohnehin Claytons Hand an ihrer Hüfte gespürt, dann hätte allein das Verhalten der beiden würdigen Damen seine Anwesenheit verraten.
    „Ich glaube, ich habe Ihnen meinen Verlobten noch nicht vorgestellt“, erklärte Ruth mit ruhigem Stolz. „Sir Clayton Powell. Sir Clayton: Diese beiden Damen wohnen in der Nachbarschaft. Mrs. Brewer und Mrs. Stern.“
    Höflich neigte Clayton den Kopf und murmelte etwas Unverständliches. Zu verstehen war nur sein Abschiedsgruß, als er unerbittlich die Tür schloss. Gleich darauf presste er Ruth auch schon gegen die Wand, verschloss seiner Verlobten den Mund mit einem Finger und verteilte Küsse auf ihrem Gesicht.
    „Danke, dass du mich gerettet hast“, flüsterte sie leise lachend.
    „Bin ich deiner Zuneigung jetzt würdig?“ Ein Anflug von Ernst ließ sich durch die trockene Heiterkeit in seinem Ton nicht ganz überspielen.
    Ruth stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm die Lippen auf den Mund.
    „Sogar meiner Liebe. Ich liebe dich, und manche deiner Eigenschaften finde ich ganz und gar unwiderstehlich. Aber das wusstest du schon immer, nicht wahr?“
    „Mir geht es genauso, meine Liebste“, antwortete Clayton, bevor er den Beweis seiner Worte mit einem leidenschaftlichen Kuss lieferte.
    „Hast du Hunger? Ich könnte etwas kochen“, bemerkte Ruth schließlich, als sie wieder sprechen konnte. Sanft legte sie die Hände um sein männlich-kantiges Gesicht. „Möchtest du etwas essen?“
    „Ich bin hungrig und müde. Was sollen wir also als Erstes tun – schlafen oder essen?“ Raue Leidenschaft ließ seine Stimme heiser klingen.
    Ruth begegnete seinem Blick und verstand. Unter Küssen und Zärtlichkeiten hatte er sie auf dem Sofa verführt, mit einer Sanftheit und Geduld, die sie nie für möglich gehalten hätte. Sein eigenes Begehren hatte er dabei hintan gestellt, während er ihr unglaubliche Lust bereitete. Stumm beantwortete sie seine Frage, indem sie ihm die Arme um den Nacken schlang und den Kopf an seine Schulter lehnte. Im nächsten Moment keuchte sie erschrocken auf: Clayton hatte sie so mühelos auf seine Arme gehoben, als wäre sie nicht schwerer als eine Feder.
    „Hast du wirklich schon einmal eine Frau über

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