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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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versucht, deine Programmierung auszulösen.« Heather blickte Dante an – ihre Augen waren vor Aufregung fast schwarz. »Es muss eine andere Möglichkeit …«

    »Tritt beiseite, chérie «, wisperte er. »Damit ich dir nicht wehtun kann. «
    Heather folgte seinem Befehl und wich mit zusammengebissenen Zähnen und Tränen in den Augen einige Schritte zurück.
    Dante schob die Ohrhörer in seine Ohren und drückte dann mit hämmerndem Herzen die Abspieltaste. Eine aalglatte Stimme drang leise in sein Inneres.
    »S — Zeit aufzuwachen, mein schlafender Schöner. Es gibt Arbeit.«
    Eine bekannte Stimme, die Dante nicht benennen konnte. Schmerz riss an seinem Bewusstsein, stieg von unten in ihm auf und zerschredderte seine Gedanken, sein Ichgefühl. Laute, flüsternde und murmelnde Stimmen rasten wie ein Wirbelsturm aus seinen zerstörten Tiefen herauf. Summende Wespen formten eine schwarze, wütende Wolke und verspritzten ihr Gift in sein Herz.
    Der Schmerz zog ihn nach unten.
    Er stürzte in bodenlose Abgründe.
    Die namenlose Stimme sprach erbarmungslos weiter.

35
IM EIGENEN KOPF GEFANGEN
    Seattle, Washington · 24. März
     
    Dante ging im Kies der Einfahrt in die Knie und schwankte heftig hin und her, den iPod in seiner Faust. Sein regenfeuchtes Haar fiel ihm ins Gesicht, so dass dieses nicht mehr zu sehen war.
    Heather, deren Herz raste, trat auf ihn zu. Er knurrte und fauchte – ein Geräusch, das sie an den Warnlaut eines wilden Tieres erinnerte. Sie erstarrte.
    »Bleiben Sie bloß weg von ihm«, rief Lyons von seinem Wagen aus.
    Das Knurren ließ nach. Dante kam wieder ins Schwanken. Heather hätte ihm am liebsten die Kopfhörer aus den Ohren gerissen, doch sie hatte das Gefühl, es sei sowieso schon zu spät. Außerdem hatte sie keine Ahnung, ob eine solche Unterbrechung ihm nicht noch mehr schaden würde.
    Eine Wagentür fiel ins Schloss, dann hörte Heather Schritte, die sich von der Straße aus näherten. Ihre Fäuste ballten sich, als Lyons in einer Wolke von Zigarettenrauch und Drakkar Noir neben ihr stehen blieb.
    »Was jetzt?«, fragte sie ihn mit tonloser Stimme.
    »Wenn er wieder aufsteht, werfen Sie ihm Ihre Autoschlüssel zu. «
    »Was?« Heather sah Lyons an. Seine Augen wirkten wissensdurstig und seltsam interessiert.

    »Ich glaube, ich weiß, wohin ihn mein Vater schickt«, sagte er. » Geben Sie Dante die Schlüssel und passen Sie auf, dass Sie ihm nicht zu nahe kommen. Wir folgen ihm in meinem Auto. «
    »Er tut das alles für Annie. Sagen Sie mir endlich, wo sie ist.«
    »Nachher«, antwortete Lyons und wies mit dem Kopf auf Dante. »Ah«, wisperte er.
    Dante zog die Ohrstöpsel heraus und ließ den iPod in den Kies fallen. Er strich sich mit beiden Händen das Haar aus dem Gesicht und erhob sich. Regentropfen glänzten auf seiner Lederhose, den Schultern seines Kapuzenpullis und den Gläsern seiner Sonnenbrille.
    Er drehte sich so schnell um, dass Heather die Bewegung fast nicht wahrnahm. Er beobachtete sie hinter seiner Sonnenbrille mit einer so regungslosen Miene, dass ihr sein blasses Gesicht auf einmal fremd vorkam. Blut troff ihm aus der Nase. Angst verbreitete sich in Heather und schien sie von innen her aufzuzehren.
    S stand vor ihr, nicht mehr Dante.
    »Geben Sie ihm die Schlüssel«, flüsterte Lyons und berührte ihren Arm.
    Heather zog die Autoschlüssel aus der Handtasche und warf sie Dante zu. Er fing den klimpernden Bund aus der Luft. Wortlos ging er zu ihrem Trans Am, stieg ein und ließ den Motor an. Dann fuhr er rückwärts aus der Einfahrt. Der Kies knirschte unter den Reifen, als er darüber rollte und eine Abgaswolke in die kühle, feuchte Luft jagte.
    Sie beobachtete ihn mit brennenden Augen. Ihr Herz verkrampfte sich, als sie an ihr Versprechen dachte.
    Ich werde dich finden. Ich werde nicht aufgeben.
    »Folgen wir ihm nicht?«, fragte sie und sah Lyons an.
    Ein breites, düsteres Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. »Amen, Schwester – doch, das werden wir«, antwortete er. »Aber zuerst will ich, dass Sie Ihre Hände auf das Dach meines Autos legen und die Beine breitmachen. Ich muss Sie durchsuchen. «

    In Heather regte sich Zorn. »Ist das jetzt eine Art von Rache – oder was?«
    Lyons lachte. »Genau. Geben Sie mir Ihre Tasche und ziehen Sie den Mantel aus.«
    Da Heather wusste, dass sie sowohl Annie als auch Dante versprochen hatte, sich um sie zu kümmern und keine Zeit zu verlieren war, gab sie Lyons ihre Tasche. Er hängte sie sich über die Schulter

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