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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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versuchte, auch den letzten Tropfen des nach sauren Beeren schmeckenden Bluts zu erwischen.
    Dante-Engel?
    S erstarrte. Lauschte.
    Dante-Engel? Wo sind wir?
    Prinzessin …
    Schmerz fuhr wie ein Eispickel in S’ Bewusstsein. Er hob das Gesicht vom zerfetzten Hals des Sterblichen. Plötzlich war ihm schwindlig. Seine Gedanken kreisten wie ein Karussell in seinem Kopf. Er blickte auf den Mann, der unter ihm lag. Seine Augen wirkten in dem bleichen, blutigen Gesicht riesengroß. Er würgte. Dann gab er keinen Laut mehr von sich.
    Wohin bringt uns Papa Prejean, Dante-Engel?
    Zu einem schlechten Ort, wo ich schon früher gewesen bin. Bleib hinter mir und komm nicht vor.
    Ich habe Angst.

    Der Schmerz bohrte und rammte sich erbarmungslos in ihn. S schloss die Augen. Seine Muskeln bebten. Er hörte, wie sich eine Tür öffnete und dann ins Schloss fiel.
    »Paps? Ich habe meinen iPod vergessen! «, rief eine Stimme.
    Dante öffnete die Augen. Er löste sich von dem Leichnam, der unter ihm bereits kalt wurde, und bewegte sich.
     
    Heather kletterte durch ein offenes Fenster. Das Rollo klapperte, als sie darunter hindurchschlüpfte. Im Zimmer richtete sie sich auf. Eine weiße Waschmaschine und ein Trockner standen in der winzigen Waschküche nebeneinander. Auf dem salbeigrünen Kachelboden entdeckte sie dunkle Blutspuren, die aus dem Raum hinaus führten.
    Sie folgte Dantes Spur durch die Küche in den Flur hinaus, an dessen Wänden gerahmte Familienfotos hingen. Der schwere kupferne Geruch von Blut stieg ihr in die Nase.
    In jedes Zimmer, an dem sie vorbeikam, warf sie einen Blick; die Betäubungspistole hing an ihrer Seite herab. Im letzten Raum auf der rechten Seite des Flurs sah sie den Körper eines Mannes – Rodriguez – regungslos auf dem Boden liegen. Blut bedeckte seinen Hals und seine Brust. Ihr sank das Herz.
    Ich bin zu spät.
    Aus dem Wohnzimmer im vorderen Teil des Hauses hörte sie Stimmen, die über Boxstrategien sprachen – anscheinend lief der Fernseher. Doch daneben vernahm Heather noch ein leises Schluchzen und eine Stimme, die sie sofort erkannte. Sie hatte einen starken Cajun-Akzent und klang verletzt und gemartert.
    »Psst, weine nicht. J’su ici, mon princesse, j’su ici. «
    Dante war nicht allein.
    Heather rannte zum Wohnzimmer und blieb schlagartig stehen. Ihr schlug das Herz bis zum Hals.
    Ein Mädchen, das etwa neun oder zehn Jahre alt sein musste und eine Jeans und ein Glöckchen-T-Shirt trug, stand regungslos
vor einem zimtfarbenen Sofa, das voller Papiere war. Dante hockte vor dem Kind und strich ihm mit seiner blassen, blutverschmierten Hand über das lange dunkle Haar.
    »Still«, versuchte er, das Mädchen zu beruhigen. »J’su ici.«
    Ihr Gesicht war tränenüberströmt, als sie Heather einen verzagten Blick zuwarf. »Hilf mir«, wisperte sie.
    Heather hob die Betäubungspistole, ihr Puls raste vor Aufregung und Wut. Sie richtete die Waffe auf Dante.
    Der bewegte sich. In einem einzigen verschwommenen Bild aus Leder und bleicher Haut packte er das Mädchen und schob es hinter sich, während er sich zu Heather drehte und sie anblickte. Er fauchte und entblößte die Reißzähne.
    Das Mädchen schrie einen Moment lang und schwieg dann. Sie hatte die Augen weit aufgerissen.
    »Runter, Chloe. Ich werde nicht zulassen, dass sie dich kriegen. « Dantes Sonnenbrille war verschwunden, und Heather sah Zorn in seinen vergrößerten Pupillen aufblitzen. Das Weiß der Augen war von Karminrot durchzogen – ein fiebriges Feuer, das die Entschlossenheit in seinem blutverschmierten Gesicht noch zu unterstreichen schien. » Du nimmst sie mir nicht weg. «
    »Baptiste, hör mir zu«, sagte Heather leise. »Das ist nicht Chloe. Sie ist schon lange weg. Alex Lyons hat dein Programm durch eine Nachricht seines Vater ausgelöst – eine Nachricht von Dr. Robert Wells.«
    Dante holte tief Luft. Mit bebenden Fingern fasste er sich an die Schläfe. Noch mehr Blut troff ihm aus der Nase. Heather trat näher. Sie hob die Betäubungswaffe und zielte.
    »Nur wir zwei, Prinzessin«, sagte er. »Für immer und ewig.«
    Er schaute mit glühenden Augen in die Heathers, und die Verzweiflung, die sie darin sah, brach ihr fast das Herz. Seine Muskeln spannten sich an. »Lauf«, wisperte er.
    In diesem Augenblick wusste sie, dass sie Alexander Lyons für immer und ewig hassen würde.
    Sie drückte ab.

36
DIE UNTERWELT
    Damascus, Oregon · 24. März
     
    Dante bewegte sich. Heather sprang zurück und schützte ihre

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