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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Ziel.
    Heather schlich an ihn heran und rammte ihm das Taschenmesser zwischen die Rippen. Er keuchte, drückte aber trotzdem ab. Der Schuss hallte durch den Raum wie eine Eisdecke, die knirschend brach. Der Gestank von Schießpulver stieg in die Luft.
    Doch seine Konzentration war gebrochen. Dante schlug dumpf auf dem Boden auf. Sein Körper war steif vor Anspannung und begann zu zucken.
    Heather riss das Messer heraus und sprang beiseite, als Lyons herumwirbelte, die Pistole in beiden Händen. »Annie, lauf!«, rief sie.
    »Vielleicht geht er ja für Sie in die Unterwelt«, sagte Lyons. Er schoss nochmals, und Heather warf sich zu Boden, rollte sich auf die Knie und hechtete hinter den Fernsehsessel.
    Dantes Anfall endete. Er krümmte sich auf dem Teppich und rang zitternd um Luft. Blaue Funken umkreisten seine Hände, und mit jeder Drehung verbreiteten sie sich stärker im Zimmer.

    Sie veränderten alles, was sie berührten.
    Der Fußboden wellte sich und wurde zu einem Waldboden voller Kiefernnadeln, mit dichtem Unterholz und winzigen himmelblauen Wildblumen.
    Heathers aufgepeitschter Puls begann zu übersteuern. Trotz des Schusswechsels draußen rief sie: »Annie! Raus! Durch die Hintertür!« Sie schaute neben dem Fernsehsessel vorbei auf das Sofa.
    Annie, in deren geweiteten Augen sich das blaue Licht spiegelte, schrie: »Was … zum … Teufel?«
    »Lauf!«
    Die dunkelhaarige Frau setzte sich auf. Sie hatte augenscheinlich das Bewusstsein wiedererlangt. Annie nahm sie an der Hand und riss sie entschlossen hoch. Die Frau warf Heather einen Blick zu, und auch ihre Augen wirkten erschüttert und schimmerten blau. »Ich bringe sie in Sicherheit«, sagte sie mit einem leicht südländischen Akzent.
    Heather drehte sich wieder um. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Lyons stand vor ihr, die Pistole auf ihren Kopf gerichtet. Dante hatte sich auf die Knie erhoben. Seine goldenen Augen wirkten verblüfft. Blut rann ihm aus der Nase und einem Ohr, und eine rote Spur zog sich über die Linie seines Kinns.
    »Hol meine Schwester aus der Unterwelt«, befahl Lyons, »oder ich schicke Heather zu ihr, um ihr Gesellschaft zu leisten. «
    Heather umklammerte den Messergriff und rammte die Klinge durch einen von Lyons’ Schuhen in seinen Fuß bis in den Boden … die Erde. Ein unterdrückter Schrei entrang sich Lyons, der verzweifelt die Zähne zusammenbiss.
    Sie richtete sich auf und stieß ihn von sich, so fest sie konnte. Er stolperte, ruderte noch einen Augenblick lang mit den Armen und stürzte dann auf den dicht bewachsenen, von blauen Dornenranken überwucherten Boden.

    Dante erwischte ihn mit seinen leuchtenden Händen, um ihn endgültig nach unten zu reißen. Blaues Licht umgab Lyons, drang aus seinem offenen Mund und seinen geschockten meergrünen Augen. Die Pistole fiel ihm aus der Hand. Sie verwandelte sich in eine schwarze gepanzerte Schildkröte, die unter den Fernsehsessel kroch.
    Heather wich vor den Lichtblitzen zurück, die Dante und Lyons umgaben. Lyons wand sich wie eine Lakritzschnur in Dantes Händen. Seine Arme legten sich um seinen Körper, und sein Gesicht verwandelte sich. Er stieß einen abscheulichen Schrei aus, eine Mischung aus wildem, animalischem Zorn und grauenvollen Schmerzen.
    Energie prasselte wie Elektrizität in der Luft und ließ die Haare auf Heathers Kopf und ihren Armen abstehen. Das ganze Haus stand unter Druck, der sich gegen die Wände presste. In ihren Ohren begann es zu surren, und sie zuckte zusammen, während sie sich mehrmals auf die Zunge biss. Der Geruch von Ozon, verbranntem Laub und Friedhofserde drang ihr in Mund und Nase.
    Das Haus ächzte und bebte. An Wänden und Decken zeigten sich Risse. Mörtelstaub erfüllte die Luft. Das vordere Fenster explodierte und ließ einen Regen aus Glassplittern ins Zimmern prasseln. Die Splitter verwandelten sich in einen Schwarm aus Tausenden blauer Leuchtkäfer, der über die Türschwelle in die Nacht hinausflog.
    Dantes Gesang erfüllte Heather mit seiner düsteren, wilden Schönheit. Sein Rhythmus vibrierte an ihrem, in ihrem Herzen. Sie starrte ihn an, unfähig und nicht willens, den Blick von ihm abzuwenden.
    Er schloss die Augen und erbebte. Sein bleiches Gesicht war schmerzverzerrt. Blaue Lichtblitze schossen aus seinen Handflächen. Einer durchdrang Athenas Körper, der andere flog durch das Zimmer, um in ihren gesichtslosen Vater einzudringen.

    Athenas totes Fleisch begann, sich zu wellen. Als hätte ihr Körper keine Knochen

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