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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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erschleichen, meine Liebe?«
    Lilith stieg pfeilschnell in die Höhe und verschwand. Ihre dunklen Flügel schlugen vor dem hellen Himmel über ihnen und wirbelten düstere Rauchwolken auf. Lucien konzentrierte sich darauf, sein Band auffallend genug zu halten, damit sie ihm folgen konnte. Er wünschte aus vollem Herzen, sie möge so schnell wie ein Pfeil sein.
    »Es belustigt mich, dass der Mörder eines Creawdwrs der Vater des nächsten wird«, meinte der Morgenstern. »Dante – ein bezaubernder Name, wenn auch völlig unpassend. Findet ihr nicht? Sobald er einmal auf dem Chaosthron sitzt, wird er endlich dem Inferno entkommen sein, das man höflicherweise die Welt der Sterblichen nennt.«
    Er schlug mit den Flügeln und fächerte Lucien stinkende Luft ins Gesicht, als er sich wieder erhob. »Er wird mir gehören. «
    Lucien starrte ihm nach, aufgewühlt und wie versteinert.
    Dantes Anhrefncathl hallte immer noch in Gehennas Himmel wider.
     
    Heather starrte mit rasendem Herzen auf Dante, als dieser seine blau flammenden Hände von Wells’ Gesicht zog. Oder vielmehr von dem, was einmal ein Gesicht gewesen war. Jetzt gab es nur noch aalglatte Haut. Hinter den verschwundenen Lippen verklangen die gefangenen Schreie des Mannes. Ihr Magen krampfte sich zusammen, sie schluckte und wandte den Blick ab.
    Er konnte sich genauso wenig an Wells’ Gesicht erinnern wie an seinen Namen.

    Sieht ganz so aus, als hätte sich das Problem damit erledigt.
    Ein selbstzerstörender Sicherheitsmechanismus war in Dante programmiert gewesen. Wells hatte ihn auslösen wollen, bis … nun, bis Dante sichergestellt hatte, dass er nie mehr reden konnte.
    Heather atmete tief durch und wandte sich wieder Dante zu, wobei sie es sorgfältig vermied, Wells anzusehen. Dante wischte sich gedankenverloren mit dem Handrücken über die blutige Nase und ballte dann die Fäuste – Fäuste, die von einem blauer Feuer umgeben waren. In seinen goldenen Augen lag Schmerz. Er stand mit einer fließenden, schnellen Bewegung auf und sah sie an.
    Sein Anblick tat ihr weh. Die dunklen Schatten unter seinen Augen zeugten von unendlicher Erschöpfung. Blut tränkte sein violettes Shirt und troff dunkel auf den Teppichboden.
    »Heather«, hauchte er, während der Schmerz in seinen Augen nachließ. Dann erstarrte er. Sein Körper wurde so steif, dass sie befürchtete, ein weiterer Anfall würde ihn erfassen und zu Boden werfen. Doch stattdessen hob er sich in die Luft. Sein Gesichtsausdruck drückte Erstaunen aus.
    » Scheiße!« Heather sah zu, wie Lyons Dante durchs Zimmer schweben ließ. »Sind Sie wahnsinnig? Er kann seine Kräfte nicht kontrollieren!«
    »Ich habe nichts zu verlieren.« Lyons ließ Dante auf den Boden neben Athenas Leichnam in der weißen Tunika herab.
    Heather musste an das Gesicht von Lyons’ Vaters denken und forderte Dante innerlich fast auf: Ja, tue es. Doch sie versuchte, diesen Gedanken für sich zu behalten. Was auch immer Dante mit Lyons tat, er hatte es mehr als verdient.
    Es stimmte, er hatte es verdient. Gleichzeitig sehnte sich Dante jedoch nach Erlösung, er wollte sich endlich von seiner Vergangenheit befreien. Er wollte wissen, wer und was er war.
Wie sollte er je frei sein, wenn sie jetzt einfach zusah, wie er Lyons tötete? Sie würde sich schuldiger machen als er, weil sie es besser wusste. Dante tat das nicht … noch nicht.
    »He«, wisperte Annie.
    Heather sah nach unten. Ihre Schwester kniete auf dem Boden, das Taschenmesser, das Wells ihr an den Hals gedrückt hatte, in den Händen. Sie lachte. Nach einem raschen Blick auf Lyons durchtrennte sie den Kabelbinder, mit denen Heathers Handgelenke gefesselt waren.
    Annie wollte aufstehen, als Heather den Kopf schüttelte. Sie wollte nicht, dass sie Wells sah. »Bleib unten«, wisperte sie.
    Annie sah sie einen Atemzug lang fragend an. Dann biss sie sich auf die Unterlippe und nickte. Sie kroch zum Sofa, während ihr das bunte Haar ins Gesicht hing, und begann, auch die Fesseln der noch immer schlafenden Frau zu durchtrennen.
    Heather rieb sich die Handgelenke und sah sich im Zimmer nach einer möglichen Waffe um, konnte aber keine entdecken. »Gib mir das Messer«, flüsterte sie.
    Sie würde nicht zulassen, dass Lyons Dante verdammte. Oder dass dieser sich selbst für immer verdammte.
    Gabriel landete im Abgrund. sein Gesicht leuchtete triumphal, und seine goldenen Flügel erglühten in den letzten Strahlen des Mondlichts. Das Wybrcathl hallte noch immer durch den

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