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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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hear the train’s lovely whistle blow
And I pour another drink
I lift a glass to you, Joe
Because of you my heart is on the brink …
    Die Reifen des Chargers fraßen Kilometer, und ein Lied nach dem anderen rollte durch Caterinas Kopf. Als sie das blaue Schild mit dem Wort RASTPLATZ sah, bog sie ab, lenkte den Wagen auf die andere Seite der Toiletten und parkte.
    Caterina lauschte dem Klicken und Knacken des Motors , während sich dieser abkühlte. Sie kurbelte die Scheibe herunter. Der trockene Geruch von heißem Sand und Autoabgasen waberte herein.
    Sie musste an die Worte ihrer Mutter denken: Du wandelst in zwei Welten, Caterina. Gefährlichen Welten. Vergiss das nie. Als Kind hast du eine Wahrheit erfahren, von der die meisten Sterblichen nie etwas wissen – dass sie nicht allein sind. Also musst du auf deinen Instinkt vertrauen, cara mia. Immer auf deinen Instinkt.
    Caterina löste den Sicherheitsgurt und nahm den Umschlag vom Beifahrersitz. Sie schüttelte die CD heraus, klappte den
Rechner auf und schaltete ihn ein. Dann schob sie die CD ins Laufwerk.
    Eine Dateiliste öffnete sich auf dem Bildschirm, jeweils nach mit einem Buchstaben des Alphabets benannt. Caterina klopfte sich mit einem Finger gegen die Unterlippe, während sie die Dateinamen musterte. Dr. Moore hatte den Umschlag an Dante Prejean adressiert. Wie hatte Special Agent Bennington Prejean während seiner Einsatznachbesprechung in Washington genannt?
    Dr. Moore hat uns – damit meine ich Agent Garth und mich – gewarnt, E und S seien auf dem Weg nach Hause, begleitet von Thomas Ronin. Aber Ronin tauchte nie auf. Nur E, S und ein weiterer Verdächtiger.
    E war Elroy Jordan gewesen.
    Caterina öffnete die Datei mit dem Buchstaben »S« und begann zu lesen.

1
NEKROPOLE
    New Orleans, St. Louis Nr. 3 · 15. März
     
    »Also, wo soll jetzt dieser seltsame Hoodoo-Zauber sein?«, fragte Von.
    »Neben einem Grab«, antwortete Dante, während sie über das verschlossene Eisentor des Friedhofs kletterten. Beiden fiel es leicht, die schwarzen Gitterstäbe zu überwinden und auf der anderen Seite des Tors auf den Kiesweg hinabzuspringen.
    »Ja, schon. Aber neben welchem Grab?«
    »Neben Baronnes, glaube ich«, sagte Dante und schob seine Kapuze zurück. Er wählte den gepflasterten mittleren Weg und folgte ihm an schimmernd weißen Grüften vorbei. Lustvoll sog er die Luft ein, die nach Kirschblüten roch. Doch in dem süßen Geruch schwang ein Hauch von Verfall, schimmeligen Knochen und uralter Trauer mit.
    »Diese Friedhöfe in New Orleans sind so verdammt unheimlich«, meinte Von. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie bei Tageslicht aussehen.«
    »Warst du denn nie hier, als du noch sterblich warst?«
    »Zum Teufel – nein«, entgegnete Von. »Wie gesagt: unheimlich. Vor allem für ein zartes Pflänzchen wie moi .« Er hielt inne und legte einen Finger ans Ohr. »Warte … Die neuesten Nachrichten. Ich muss mich korrigieren, anscheinend bin ich
doch kein zartes Pflänzchen.« Er zuckte die Achseln. »Wer hätte das gedacht? Mama muss mich belogen haben.«
    Dante lachte. »Ja, du wirst uns im Tourbus viel Spaß machen. «
    »Mann, ich mache immer Spaß, und wir sollten wirklich bald zum Flughafen aufbrechen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Dante las im Vorbeigehen die Namen auf den Grabsteinen – DUFOUR, GALLIER, ROUQUETTE – und lauschte dem leisen Pulsschlag, der ihn nach St. Louis Nr. 3 geführt hatte. Als er die Buchstaben BA entdeckte, blieb er schlagartig stehen.
    Er hört den Klang seiner eigenen Stimme, die heiser und fordernd in der Stille der Kathedrale widerhallt: »Wie hieß sie … Genevieve und wie noch?«
    Dantes Fäuste ballten sich, während er gegen die Erinnerung ankämpfte. Er schloss die Augen. In seinen Adern loderte ein Feuer. Brannte in seinem Herzen. Er öffnete die Augen. Fahles Mondlicht fiel zwischen den dicken, knorrigen Eichen hindurch, von denen Louisianamoos herabhing.
    »Baptiste«, murmelte er.
    Alles in Ordnung, kleiner Bruder?, sendete Von.
    Dante nickte. Er sah auf das Grab und las den Namen zu Ende, der in den weißen Grabstein gemeißelt war: BASTILLE. Er atmete aus. Seine Hände entspannten sich, und ein Gefühl, das er nicht näher bestimmen konnte, durchflutete ihn und löschte die Flammen in seinem Inneren.
    Hatte seine Mutter überhaupt ein Grab?
    Eine Hand drückte seine Schulter. Er blickte auf und sah in Vons grünliche Augen, die im Mondlicht funkelten. Der Nomad hatte zur Abwechslung seine

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