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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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hielt wieder die Augen geschlossen und klammerte sich noch fester an die Armlehnen. Noch mehr Chaos. Einige Reihen hinter ihr begann ein Säugling zu jammern.
    Plötzlich verlangte es sie nach einer Zigarette. Sie stellte sich vor, wie sie den Rauch in ihre Lunge sog. Obwohl sie bereits seit sechs Jahren nicht mehr rauchte, überraschte sie manchmal eine heftige Begierde nach einer Zigarette und verpasste ihr einen Tritt in den Hintern, so dass sie sich wie ein Nikotin-Junkie auf Entzug fühlte, und jetzt wollte sie wieder eine. Verdammt.
    Caterina dachte an die Worte, die ihre Mutter zum Abschied gesagt hatte. Sie betrachtete sie von allen Seiten, um ihre wahre Bedeutung zu erkennen: Du balancierst mit mehr Anmut und Souveränität zwischen den Welten, als ich das je erlebt habe, meine süße Katze. Aber eines Tages wirst du von diesem Seil fallen. In welche Welt wirst du fallen – in die der Sterblichen oder die der Vampire? Du wirst wählen müssen, während du das Gleichgewicht verlierst.
    Was, wenn sie sich weigerte zu wählen? Einfach danebentrat, bewusst, mit geschlossenen Augen, und es dem Schicksal überließ, den Weg für sie zu wählen? Wäre sie in der Lage, im Auge des Sturms ihre Würde zu bewahren?

    Sie wusste, wie sie die ihren töten musste, ebenso wie sie wusste, wie man Vampire vernichtete, und da Renata ihr nicht hatte sagen wollen, wie man einen Blutgeborenen tötete, würde sie es selbst herausfinden müssen. Nur, um für alle Fälle vorbereitet zu sein.
    Man sollte sich nichts vormachen, sondern allzeit ehrlich sein. Was brauchte es, um ein blutgeborenes Kind zu töten?
    Aber wenn Johanna Moores Projekt versagt und Dante nicht in ein Monster wie Elroy Jordan verwandelt hatte, dann war er noch jung genug, um neu geformt, geführt und erzogen zu werden.
    Jung genug, um Rettung und Erlösung zu finden.
    Sie würde Dante aufstöbern und dann ihrem Herzen lauschen, was Ehre und Gnade von ihr verlangten: ein blutgeborenes Monster zu töten oder einen blutgeborenen Prinzen vor Schlimmerem zu bewahren.
     
    Senior Agent Sheridan lächelte die Kellnerin an, die seine Kaffeetasse wieder auffüllte. Er kippte ein Päckchen Süßstoff sowie einen Spritzer von dem Mist, der als Sahne durchging, in die bräunliche Flüssigkeit. Gedankenverloren rührte er eine Weile darin herum und sah zu, wie ein Airbus auf die Landebahn hinüberfuhr. Die Lichter blitzten in der Dunkelheit, das Flugzeug rollte über den Asphalt und nahm an Geschwindigkeit zu. Die dicken Mauern des Dulles International Airport dämpften das Dröhnen der Triebwerke, es drang kaum zu ihm herüber.
    Cortinis Flug war vor einer Stunde planmäßig gestartet.
    Sheridan hatte bereits viel von dieser Frau gehört und ihr Bild genau betrachtet, sie aber nie kennengelernt. Er nippte an dem Kaffee und versuchte, nicht auf den gallebitteren, verbrannten Geschmack zu achten.
    Als Cortini Rutgers’ Büro betreten hatte – etwas unter einem Meter siebzig, schlank, mit selbstbewusstem Gang –, hatten ihn ihre fließenden Bewegungen fasziniert. Fließend und doch
reserviert. Wie eine Turnerin oder eine Judoka. Er hätte wetten können, dass ihre Reflexe schnell und messerscharf waren, dass sie innerhalb einer Sekunde vom Händeschütteln zum Rückgratbrechen übergehen konnte.
    Sie hatte ein dunkles, tailliertes Kostüm und eine weiße Bluse getragen. An ihren Ohren und Handgelenken hatte es silbern gefunkelt. Kaffeebraunes Haar war ihr über die Schultern gefallen und hatte ihr attraktives Gesicht eingerahmt. Sie war vierunddreißig, sah aber jünger aus. Ein unerwartet freches Lächeln hatte sich auf ihren geschminkten Lippen gezeigt – nur eine Andeutung von Rosé – und ihre haselnussbraunen Augen erhellt.
    Es wäre nicht schwer gewesen, sich von dieser Frau – dieser Killerin – um den Finger wickeln zu lassen, ein Leichtes, ihr keckes Lächeln falsch einzuschätzen – und es wäre fatal gewesen.
    Das Flugzeug, das er beobachtete, stieg in die Luft, eine Konstellation aus blinkenden Tragflächenlichtern. Sheridan sah ihm nach, bis es außer Sichtweite war. Endlich schob er angewidert den Kaffee von sich und bestellte ein Forster’s. Ein Bier konnte nicht schaden, während er auf den Nachtflug nach Seattle wartete. Es würde eine lange, stressige Nacht werden.
    Rutgers hatte ihm genaue Anweisungen gegeben, als sie gemeinsam nach draußen gegangen waren, wo sie nichts und niemand belauschen konnte.
    »Wenn ich eine gute Agentin wie Wallace und

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