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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Gedächtnis. Er wusste, der Name musste da irgendwo sein, konnte ihn fast wie ein fernes Echo hören. Zu greifen vermochte er ihn aber nicht. »Scheiße!«
    »Setz dich.« Heather legte die Hände auf seine Schultern. »Setz dich wieder hin.«
    Er gehorchte und fuhr sich dann mit den Fingern durchs Haar. Etwas in seinem Inneren fühlte sich falsch an – beinahe so, als würde eine Spieluhr oder etwas Kaputtes, Zerbrochenes aufgezogen, um es noch einmal zum Laufen zu bringen.
Heather kniete sich vor ihn und tupfte die Nase mit einem Kleenex ab. »Wieso kann ich mich an Johanna Moores Namen erinnern, aber nicht an den dieses Bastards?«
    Heather schüttelte den Kopf, ihre Miene wirkte ernst und besorgt. »Ich weiß nicht, aber ich vermute, dass Wells etwas in dir so programmiert hat, dass er vor sich sicher ist – etwas, wovon Moore nichts wusste, oder etwas, das ihn am Leben halten sollte, falls etwas zwischen ihnen schieflief. «
    »Gut, dann müssen wir diesen Sicherheitsmechanismus deaktivieren oder umgehen. Wo lebt er? Wie kann ich ihn finden? «
    »Später. Leg den Kopf zurück.«
    »Es geht mir gut«, sagte er und griff nach den Taschentüchern in ihrer Hand. »Gib her.«
    »Es geht dir nicht gut!« Heather warf das blutbefleckte Kleenex nach ihm. Ihre Augen funkelten ärgerlich, und er konnte riechen, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. »Man hat seit deiner Geburt dein Bewusstsein manipuliert. Dir geht es ganz und gar nicht gut! Warum bist du nur so gottverdammt starrsinnig?«
    »Ich kann nicht anders.«
    Ein bekümmertes Lächeln huschte über Heathers Mund. »So hast du überlebt.«
    »Ich bin nicht der einzige Starrkopf in dieser Beziehung!«
    »Ich bin hartnäckig, nicht starrsinnig«, brummte Heather. »Das ist ein Riesenunterschied.«
    »Das kannst du dir gern einreden.«
    Sie lachte leise und tief – ein warmer, erotischer Klang. »Weißt du noch, was ich dir vorhin gesagt habe?«, wollte sie wissen.
    Dante nickte. »Du hast von dem Kerl erzählt, dessen Namen ich mir nicht merken kann. Dem Kerl, der für den Tod meiner Mutter verantwortlich war.« Die Worte des Perversen
kamen ihm in den Sinn. Als Blutsaugerin haben sie ihr den Kopf abgeschlagen und den Körper verbrannt.
    »Richtig. Um all das werden wir uns morgen kümmern. Ich denke, für heute Abend haben wir beide genug, und du musst noch auftreten.«
    »Ja, und du hast Annie«, erwiderte Dante.
    »Ja«, ächzte sie. Erschöpfung umschattete ihre Augen. »Ich habe ein paar Hinweise, denen ich heute Abend nachgehen will, nachdem ich Annie versorgt habe. Bis Montag bin ich sicher, und du bist wahrscheinlich auf der Tournee am sichersten. Aber pass dennoch auf, falls ich mich irre.«
    »Du auch, und halte immer dein Waffe parat, chérie .«
    »Ja, natürlich.«
    Dante ging zum Fenster hinüber und stieß es auf. »Das werde ich morgen Abend gleich als Erstes reparieren, ja?«, sagte er und strich mit einem Finger über das zerbrochene Schloss.
    »Aber so was von«, antwortete Heather, auch wenn sie ihn sich kaum mit einem Schraubenzieher in der Hand vorstellen konnte. Sie trat neben ihn. »Warum gehst du nicht durch die Haustür?«
    Dante zuckte die Achseln. »Ich gehe, wie ich kam.«
    Er wandte sich ihr zu und senkte den Kopf. Heather ertappte sich dabei, wie sie das Gesicht hob, bereit für seinen Kuss. Ihr Herz raste, doch statt der erhitzten Berührung seiner Lippen spürte sie nur, wie seine Finger einen Moment lang über ihre Wange strichen. Dann berührte seine Stirn die ihre, und sie atmete seinen rauchig-erdigen Duft ein.
    »Je te manque«, tuschelte er. Seine Finger bebten kurz, ehe er sie zurückzog.
    Heather blickte ihm in die Augen, die voll Verlangen glitzerten. Sie berührte sein Gesicht, das sich sogleich anzuspannen schien. Er zog sich zurück. Vor Verwunderung stockte ihr der Atem.

    Dante küsste aus vielen Gründen: Er küsste Freunde, er küsste Fremde, einmal hatte sie sogar beobachtet, wie er einen Kontrahenten geküsst hatte. Was bedeutete es also, wenn er nicht küsste? Wenn er einen Kuss verweigerte?
    Dante schob den Vorhang beiseite, duckte sich und schwang ein Bein über die Fensterbank. Einen Augenblick lang setzte er sich noch auf das Brett und blickte zu Heather. »Ich lasse dich und Annie für morgen auf die Gästeliste setzen, wenn ihr Lust habt, euch das Konzert anzuhören.«
    »Sehr gern«, antwortete Heather lächelnd. »Danke.«
    »Bonne nuit, chérie«, sagte Dante und ließ sich draußen zu Boden fallen.

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