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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Baptiste zu sprechen, und zwar auf die einzige Art und Weise, die er kannte – durch Gewalt. Doch wer hatte je für ihn gesprochen?
    Doch was war mit Dantes Opfern? Chloe und den Prejeans?
    Heather kehrte in Gedanken zu den Morden in der Kneipe in New Orleans zurück. Zwei tote Ermittler, drei tote Gäste,
Leichen und Gebäude in Brand gesteckt. Sie befürchtete, dass Dante nach Jays schrecklichem Tod aufgewühlt und erregt durch Blut und Flammen für diesen gesprochen hatte, unbewusst seiner Programmierung folgend.
    Sie ließ die Hände sinken. Eiskalte Finger griffen nach ihrem Herzen. Es war eine Programmierung, die immer wieder ausgelöst werden konnte. Aber wenn sie Wells umbrachte …
    Sie holte tief Luft und lenkte ihre Gedanken weg von dem dunklen Pfad, den sie eingeschlagen hatten.
    Ein Mord ist ein Mord ist ein Mord – ganz gleich, ob es der betroffene Mensch verdient zu sterben oder nicht.
    Was aber war mit den Morden im Krähennest?
    Dante lügt nie, noch vergibt er anderen ihre Lügen. Wenn der richtige Zeitpunkt kam, würde sie ihn einfach fragen. Bis dahin wollte sie nicht mehr darüber nachdenken.
    Eins nach dem anderen. Immer schön eins nach dem anderen.
    Heather schenkte sich Kaffee in den Becher mit dem Katzengesicht. Der Duft der französischen Röstung ließ ihr normalerweise das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch diesmal war sie sich nicht einmal sicher, ob sie den Kaffee trinken konnte. Ihr Magen fühlte sich an, als hätte sie kalte Steine verschluckt.
    Noch etwas arbeiten und dann ins Bett.
    Sie stellte ihren Becher auf dem Tisch ab, ohne einen Schluck genommen zu haben. Sie nahm den Stapel mit Fotos und Berichten, den Dante aufgehäuft hatte. Eine Aufnahme fiel heraus und auf den Tisch. Das erste bekannte Opfer von Higgins, eine junge Frau, die dafür bekannt war, viel zu trinken und schnell im Bett zu landen. Sie hatte ein melancholisches Lächeln. Sorgfältig schob Heather das Foto wieder in den Stapel zurück.
    Higgins hatte vierundzwanzig Frauen für immer zum Schweigen gebracht, darunter Heathers Mutter. Jede von ihnen war
einsam und verletzt gewesen, hatte bei der Flasche, in der Umarmung eines Fremden oder auf einem Barhocker, umgeben von Zigarettenrauch und betrunkenem Gelächter, nach Wärme gesucht. Die meisten hatten sich auf der Flucht vor einer schlechten Ehe, herzlosen Eltern oder vor sich selbst befunden. Jede der Frauen hatte sich verzweifelt danach gesehnt, irgendwo ein Heim zu haben.
    Genau wie Annie.
    Annies Bild würde nie in einer Verbrechenskartei enden, als Opfer eines unbekannten Mörders. Das würde Heather verhindern. Sie massierte sich den Nacken und ließ die Schultern kreisen, bis sich die Anspannung in ihren Muskeln etwas legte.
    Sie holte den Laptop aus ihrem Schlafzimmer und stellte ihn auf den Tisch. Sobald er hochgefahren und sie im Internet war, begann sie zu überlegen, mit welcher Suche sie anfangen sollte.
    Suche A: Wer war Senior Agent Alex Lyons und warum hatte man ihn eingeteilt, sie zu ihrer Tatortbegehung zu begleiten?
    Suche B: Woran hatte Senior Agent Alberto Rodriguez zuvor gearbeitet? Warum hatte man ihn dazu auserwählt, die Niederlassung in Seattle temporär zu leiten? Wieso hatte er so beharrlich hinsichtlich ihrer Gesundheit und Bad Seed nachgebohrt?
    Suche C: Wo nur steckte der pensionierte Dr. Robert Wells?
    Heather gab DR. ROBERT WELLS in die Suchmaschine ein und begann mit Suche C.

19
DICHT UNTER DER HAUT
    Seattle, Washington · 22./23. März
     
    Dante lief den Bürgersteig entlang und lauschte den Gedanken der Sterblichen. Er war aufs Äußerste angespannt. Die Neonlichter von den Stripteaselokalen auf beiden Seiten der Straße – JIGGLES, GIRLS GIRLS GIRLS und LAP DANCE! – flackerten und flimmerten viel zu hell, so dass er die Sonnenbrille aufsetzen musste. Die blitzenden Farben verloren an Grellheit. Er roch die Autoabgase, Brathähnchen und das Salzwasser vom Hafen.
    Stark und drängend pulsierte der Hunger durch seinen Körper, wenn er auch dank Von noch zu kontrollieren war. Er hatte zu lange gewartet, neues Blut zu trinken, aber sein Verlangen nach Heather war größer gewesen.
    Mit hochgezogener Kapuze und Sonnenbrille glitt er an kleinen Menschentrauben vorbei, die sich lachend und rauchend vor den verschiedenen Clubs versammelt hatten und Geschäfte machten – Drogen, Sex, Einbrüche. Die meisten achteten nicht auf ihn, denn sie waren auf anderes konzentriert.
    Dante lauschte mit seinen geschärften Sinnen. Doch

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