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02 - Tanz der Sehnsucht

Titel: 02 - Tanz der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bestimmt ein gutes Plätzchen."
    „Gleich gegenüber gibt es ein Lokal ...", begann sie.
    „Großartig." Es würde ihn nur einen schnellen Anruf kosten, den reservierten Tisch in den Vier Jahreszeiten wieder abzubestellen. „Was meinst du, Roy?"
    „Ich würde sagen, Maddy braucht noch eine Minute, um sich umzuziehen." Jetzt endlich lächelte er sie an.
    Maddy brauchte tatsächlich nur fünf Minuten, um sich umzuziehen. Sie zog über ihr Trikot ein wadenlanges, gelbes, trägerloses Kleid - taillenlos und gürtellos, in dem sie trotzdem reizvoll genug aussah.
    In das Schnellrestaurant gegenüber waren die meisten der Tänzer vom Theater wie hungrige Ameisen geeilt. Da der Besitzer geschäftstüchtig war, gab es hinten eine Musikbox, die pausenlos dröhnte.
    Der große Grieche hinter der Theke begrüßte Maddy mit einem breiten Lächeln. „Ahh, ein O'Hara-Spezial?"
    „Richtig." An die Glasfront der Theke gelehnt, beobachtete sie, wie er ihr einen großen Salat zusammenstellte. Großzügig verteilte er Käse darauf und krönte alles mit einem Joghurt.
    „Das essen Sie?", fragte Edwin hinter ihr.
    Lachend nahm sie die Salatschüssel in Empfang.
    „Ich verschlinge
    es."
    „Ein Körper braucht Fleisch." Edwin bestellte sich einen Riesenhamburger mit Kartoffelsalat.
    „Ich besorge uns gleich einen Tisch", erbot sich Maddy und nahm sich noch eine Tasse Tee zu ihrem Salat. Vorsorglich strebte sie dann auf den der Musikbox entgegengesetzten Teil des Lokals zu.
    „Maddy, Lunch mit den schweren Jungs?" Terry, der sein Haar immer noch wie in seiner Rolle als Jackie glatt zurückpomadiert trug, beugte sich über sie. „Legst du ein gutes Wort für mich ein?"
    „Welches Wort würde dir gefallen?" Verschmitzt lächelnd blickte sie zu ihm auf.
    „Wie wäre es mit ,Star'?"
    „Ich werde sehen, ob ich es einflechten kann."
    Er wollte noch etwas sagen, als er einen Blick zu seinem eigenen Tisch hinüberwarf. „Verdammt, Leroy, das ist meine Gewürzgurke!"
    Maddy lachte noch, als Roy und sein Vater sich zu ihr setzten.
    „Was für ein Laden hier", kommentierte Edwin und war im Grunde schon ganz mit seinem Hamburger und dem Kartoffelsalat beschäftigt.
    „Sie zeigen sich von ihrer besten Seite, weil Sie hier sind."
    Jemand begann zu dem Gedudel aus der
    Musikbox mitzusingen. Maddy erhob einfach ein wenig ihre Stimme. „Kommen Sie zur Premiere nach Philadelphia, Mr. Valentine?"
    „Das muss ich mir noch überlegen. Ich reise nicht mehr so viel.
    Es gab einmal eine Zeit, da war ich häufiger außerhalb der Stadt als in meinem Büro."
    „Muss aufregend gewesen sein." Sie machte sich über ihren Salat her und tat, als würde Roys Roastbeef ihr nicht das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
    „Hotelzimmer, Termine." Er zuckte die Schultern.
    „Und ich habe meinen Jungen vermisst." Er beobachtete, wie Roy ganz selbstverständlich von seinem Roastbeef etwas abschnitt und es Maddy reichte. Das erweckte seine Aufmerksamkeit. Und seine Hoffnung. „Und viele Baseballspiele. Roy war ein Klassespieler in der High- school-Mannschaft."
    Lächelnd schüttelte Roy darüber den Kopf, als sich Maddy ihm zuwandte. „Du hast Baseball gespielt? Das hast du mir nie erzählt." Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, erinnerte sie sich auch schon daran, dass er keinen Grund hatte, es ihr zu erzählen. Es gab vieles in seinem Leben, wovon er ihr nichts erzählt hatte. „Ich habe von Baseball nie wirklich etwas verstanden, bis ich nach New York kam", fuhr sie hastig fort. „Dann habe ich mir einige Spiele der ,Yankees' angesehen, um zu verstehen, worum es bei dem Ganzen überhaupt geht. Und? Hatte Roy das Zeug für eine große Liga?"
    „Meiner Meinung nach ja. Aber er wollte in der Firma arbeiten."
    „Das ist schließlich auch eine große Liga."
    Bedächtig kaute sie das Stück Fleisch, das Roy ihr gegeben hatte. „Die meisten von uns sehen ja immer nur das fertige Produkt, das Album, das auf den Plattenteller gelegt wird, die Kassette, die in den Kassettenrekorder gesteckt wird. Aber
    wahrscheinlich ist es ein weiter Weg von der musikalischen Idee bis dahin."
    „Wenn Sie einmal drei oder vier Tage freihaben", entgegnete Edwin lachend, „werde ich Sie darüber genau ins Bild setzen."
    Sie trank ihren mit Honig gesüßten Tee, der ihr Aufschwung für die nächsten vier Stunden geben musste. „Als wir das Album von ,Suzanna's Park'
    aufgenommen haben, habe ich schon einen Vor-geschmack davon bekommen. Ein Studio ist so ganz anders als

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